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Donnerstag, Mai 2, 2024

Eine Seniorin und ihre zwei „Engel“

Lesestoff

Malteser retten 91-Jährige aus hilfloser Lage

Passau. Einen riesigen Schrecken hat Else Huber (Name von der Redaktion geändert) bekommen, als sie eines Morgens wach wurde und der Lattenrost ihres Bettes durchgebrochen war. Vergeblich versuchte sie, hoch zu kommen. Mit jedem Versuch schwanden ihre Kräfte mehr. Diese Szenen spielten sich vor nicht allzu langer Zeit in einer Wohnung in Passau ab.

Die Seniorin lebt allein. Ein Telefon kann sie in ihrer misslichen Lage nicht erreichen. „Ich hatte in dem Moment so eine Angst, dass ich keinen klaren Gedanken fassen konnte. Immer und immer wieder versuchte ich es auf’s Neue“, erinnert sich die 91-Jährige. Doch dann hatte sie die rettende Idee: „Ich jabe ja einen Hausnotrufknopf.“ Das hatte sie in ihrer Aufregung und Panik vergessen, obwohl der Hausnotruf schon seit Jahren ihr treuer Begleiter ist und ihr auch schon oft geholfen hat.

Nachdem sie den Knopf gedrückt hatte, ging alles ganz schnell. Die Hausnotrufzentrale der Malteser hat den 24-Stunden-Hintergrunddienst vor Ort alamiert. Fabian Lakota war innerhalb kürzester Zeit mit dem Wohnungsschlüssel der alten Dame, der für solche Fälle bei den Maltesern hinterlegt ist, bei ihr. Er konnte Else Huber schnell aus ihrer misslichen Lage befreien und half ihr auch, alles wieder in Ordnung zu bringen.

„Für die Malteser ist es vielleicht selbstverständlich, so zu handeln, für mich war es wie ein Wunder“, sagt die 91-Jährige. Sie will mit ihrer Geschichte darauf aufmerksam machen, wie schnell und unerwartet etwas passieren kann. Und dass man für solche Situationen unbedingt vorsorgen muss. „Wer rechnet schon beim Schlafengehen damit, dass man morgens nicht mehr aufstehen kann!“

Vor einigen Jahren war Else Huber schon einmal in eine ähnlich hilflose Lage geraten. Damals hatte sie den Hausnotruf zwar schon, trug aber den Knopf nicht am Handgelenk. Das war an einem Ostersonntag. Für den nächsten Tag hatte der Sohn seinen Besuch angekündigt. Beim Eintreffen der Familie am Elternhaus waren die Rolladen verschlossen, die Türe nicht zu öffnen, da von innen der Schlüssel steckte. „Mama ging auch nicht ans Telefon. In unserer Panik alarmierten wir die Polizei. Dank dieser, der Feuerwehr und dem Rettungsdienst konnte geholfen werden“, berichtet ihr Sohn. Dies nach einer langen, schmerzhaften und ungewissen Nacht. Die Mutter kam ins Krankenhaus, wo festgestellt wurde, dass ein Oberarm gebrochen, der zweite angebrochen war.

Sohn Josef (Name von der Redaktion geändert) will sich nicht ausmalen, was passiert wäre, hätte er an diesem Ostermontag nicht vor der Türe gestanden. Seine Mutter betont, dass sie nach diesen Erfahrungen den Knopf auf keinen Fall mehr missen möchte und ihn nun immer bei sich trägt. Davon möchte sie auch ihre Freundinnen überzeugen. „Das ist so dumm, wenn man sich diesen kleinen Schutzengel nicht holt und ich bin mir so sicher, dass er schon viele Leben gerettet hat. Auch meins“, sagt sie voller Überzeugung.

Denn: „Meinen kleinen Schutzengel“, nennt sie den Sender an ihrem Handgelenk und zu Fabian Lakota sagt sie „Mein zweiter Engel.“ Von der großen Dankbarkeit ist Fabian Lakota sehr gerührt. „Das war doch alles ganz selbstverständlich“, sagt er. Nicht für die Familie. „Dass sie jetzt noch hier sitzen kann, liegt am Hausnotruf. Sie will hierbleiben, zu Hause. Denn einen alten Baum verpflanzt man nicht. Dass das möglich ist, verdanken wir der Gewissheit, dass meine Mama im Notfall einfach auf den Knopf drücken kann“, sagt ihr Sohn „Danke an die Malteser für ihren Einsatz und danke, dass wir diese Geschichte erzählen dürfen, um weiter zu helfen und damit vielleicht Leben zu retten.“

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