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Dienstag, April 30, 2024

Orte der Erinnerung schaffen

Lesestoff

MdL Waschler: „An Standortideen mangelt es nicht“ – Ortsbegehung mit Vertretern des Department für Katholische Theologie

München / Passau. „Es bietet sich tatsächlich ein Füllhorn an geeigneten Möglichkeiten“, zieht MdL Prof. Dr. Gerhard Waschler sein Fazit nach einem Austausch mit Vertretern des Department für Katholische Theologie an der Universität hinsichtlich eines entsprechenden Standorts für Teile des Zaunstücks, mit dem Mitgliedern der „Weißen Rose“ gedacht werden soll. Der Zaun, der seinen ursprünglichen Standort nahe des Münchner Ostbahnhofs hat, soll dort von den Verantwortlichen zeitnah abgebaut werden – in diesem Zuge soll das Denkmal jedoch keinesfalls gänzlich von der Oberfläche verschwinden, sondern vielmehr an Schulen und Universitäten in ganz Deutschland verteilt werden.

Der CSU-Landtagsabgeordnete Waschler setzt sich bereits seit einiger Zeit mit Nachdruck für die Aufstellung eines Teilstücks des geschichtsträchtigen Zauns in der Stadt Passau ein. Bei diesem Vorhaben erhält er nun Rückenwind seitens Vertreter der Universität Passau. Prof. Dr. Hans Mendl vom Lehrstuhl für Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts an der Uni Passau und Prof. Dr. Christian Handschuh, Leiter des Departments für Katholische Theologie an der Universität Passau, sehen Teile des Zauns beispielsweise im Innenhof des Gebäudekomplexes ihres Lehrstuhls in der Michaeligasse. „Direkt hier um den ‚einarmigen Engel‘ herum sehen wir den Zaun ideal eingebettet. Auch, weil wir hier am Department zahlreiche lehrstuhlübergreifende Forschungsprojekte zur Erinnerungskultur und zur christlichen Identität laufen haben“, erklärt Prof. Dr. Hans Mendl.

Es stehe außer Frage, dass es greifbare Erinnerungen brauche, um Geschichte auch wahrnehmbar zu machen, ist auch Prof. Dr. Christian Handschuh, Inhaber des Lehrstuhls für Kirchengeschichte und christliche Identität, überzeugt: „Studierende, die im ähnlichen Alter wie die Mitglieder der Weißen Rose sind, werden mit lebensnahen Vorbildern und den dazugehörigen Narrativen direkt konfrontiert.“ Der Erinnerungsort könnte nahtlos an das Internet-Projekt „Local-heroes“ und die dazugehörige Dauerausstellung zu den „Helden auf Augenhöhe“ am Department anschließen, sieht Prof. Dr. Mendl den direkten Bezug des Zaundenkmals zu diesem Standort. Neben dem Standort im Innenhof des Departments für Katholische Theologie würden sich auch einige weitere geeignete Standorte im Bereich der Universität Passau als geeignet erweisen.

„Der Zaun hat eine Bedeutung, die weit über die Grenzen der Landeshauptstadt hinausreicht – er ist wahrlich geschichtsträchtig“, so MdL Waschler, der in diesem Stück Zeitgeschichte ein Symbol sieht, dass an sämtlichen Standorten von Studierenden und Schülern eine Heimat finden könnte.

„Auch wenn es in Passau keinen direkten Bezug zur Widerstandsgruppe Weiße Rose gibt, so finden sich zahlreiche Zeugnisse aus der NS-Zeit, wie die Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus, St.-Salvator-Kirche, Stolpersteine oder auch das Mahnmal in Ingling“, so Prof. Mendl. So sind sich die Herren abschließend einig, dass ein Standort für Teile des Zauns in jedem Fall gut in Passau aufgehoben wäre.

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