9.3 C
Hutthurm
Montag, April 29, 2024

Nach der Flut kommt das große Aufräumen – Sofortgeld des Freistaats startet am Montag

Lesestoff

Bilanz des Katastrophenfalls: 800 Kräfte im Einsatz, 30.000 Sandsäcke und Millionen-Schäden – Schäden an Brücken und Straßen noch nicht abschätzbar – Finanzhilfe auch für Pfingsthochwasser im Raum Ortenburg

Passau. „Jetzt beginnt das große Aufräumen“ – so kennzeichnet Kreisbrandinspektor Alois Fischl (Kreiseinsatzzentrale) die derzeitige Einsatzlage nach den schweren Unwettern, die in den letzten Tagen vor allem über die südlichen Landkreisteile hereingebrochen waren. Da nach Aufhebung des Katastrophenfalls nach Art. 15 des Katastrophenschutzgesetzes („koordinierungsbedürftigen Großschadensereignis unterhalb der Katastrophenschwelle“) die Arbeit der Kreiseinsatzzentrale (KEZ)  beendet ist, liegt nun die Koordinierung der weiteren Einsätze und Aufräumungsarbeiten bei den Ortsfeuerwehren bzw. Gemeinden.

Von Mittwoch, 1. Juni, 16 Uhr bis Freitag, 3. Juni, 9 Uhr waren unter Koordinierung der KEZ etwa 60 Feuerwehren mit insgesamt knapp 800 Kräften im Einsatz. An den Abfüllanlagen Tiefenbach und Vilshofen wurden insgesamt  30.000 Sandsäcke an die Feuerwehren ausgegeben. Viele davon wurden an den örtlichen Verteilstellen an private Bürger weitergegeben, die damit ihr Hab und Gut schützten. Die Zahl der bislang gemeldeten Einsatzstellen liegt bei knapp 200, Alois Fischl rechnet allerdings mit etlichen Nachmeldungen. Schätzungen von 400 bis 500 geschädigten Haushalten sind daher realistisch.

Aus den Erfahrungen der Flutkatastrophe von 2013 geht das Landratsamt von einer Gesamtschadenssumme von mindestens 12 bis 15 Millionen Euro aus. Allerdings ist unter anderem die Bewertung von zerstörten Straßen, Wegen und Brücken noch schwierig. Hier werden sich die Schäden erst nach genauer Prüfung beziffern lassen.

Wie 2013 wird der Landkreis auch in diesem Fall die Hochwasser-Spendenaktion der Passauer Neuen Presse unterstützen und kein eigenes Spendenkonto einrichten. Landrat Franz Meyer appelliert daher „an alle, die Solidarität mit den Geschädigten zeigen wollen, die PNP-Spendenaktion zu unterstützen“.

Der Landrat hat jetzt auch die konkreten Maßnahmen zur schnellen Finanzhilfe für die Betroffenen vorgestellt: So haben Geschädigte einen Anspruch auf ein Sofortgeld von 1500 Euro pro Haushalt (Gewerbetreibende, Landwirte und Vereine 5000 Euro). Dies betrifft den ganzen Landkreis und gilt auch für Schäden des diesjährigen Pfingsthochwassers u.a. im Raum Ortenburg. Dies hat Landrat Franz Meyer mit Finanzminister Markus Söder vereinbart.

Die entsprechenden Formulare und Informationen sind unter www.landkreis-passau.de abrufbar und liegen ab Montag in den Rathäusern auf. Die jeweilige Gemeindeverwaltung müssen die Angaben bestätigen, die Anträge werden dann über die Gemeinden an das Landratsamt eingereicht, wo die zügige Überweisung des Geldes veranlasst wird.

Zusätzlich zum Sofortgeld gibt es die Möglichkeit, Soforthilfe von maximal 5000 Euro für zerstörten Hausrat zu beantragen. War ein Versicherungsschutz möglich, wurde aber keine Versicherung abgeschlossen, gibt es maximal 2500 Euro je Haushalt. Bei Ölschäden an Gebäuden ist eine Soforthilfe von bis zu 10.000 Euro möglich. Das Antragsverfahren für Soforthilfe läuft wie beim Sofortgeld über die Gemeinden.

Zu beachten ist, dass etwaige Versicherungsleistungen nachträglich auf Sofortgeld und Soforthilfe angerechnet werden können.

- Werbung-

More articles

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

- Anzeige -

Letzte Beiträge