6.4 C
Hutthurm
Dienstag, März 19, 2024

MdB Hagl-Kehl besucht Berufsfachschule in Grafenau

Lesestoff

Teilzeit-Ausbildungsangebote in der Kinderpflege, bürokratische Herausforderung bei der Digitalisierung, Vorteile einer Ausbildung im Hotel- und Tourismusmanagement an der Berufsfachschule

Grafenau. „Das Angebot einer Teilzeitausbildung zur Kinderpflegerin oder Kinderpfleger richtet sich gezielt an Mütter oder Väter und an Menschen, die wieder ins Berufsleben einsteigen möchten. Der einzige Unterschied zum Vollzeitangebot ist, dass die Lerninhalte anstatt in zwei Jahren in drei Jahren vermittelt werden“, berichtete Robert Eberle, Leiter der Grafenauer Außenstelle des staatlichen beruflichen Schulzentrums Waldkirchen. Mittlerweile erfährt das Angebot einen zunehmenden Zuspruch, allerdings gebe es auch einige Hemmnisse, die für viele eine Herausforderung darstellen, ergänzte Elvira Wudy-Engleder, Schulleiterin der Berufsfachschule in Grafenau. „Die Dauer der Teilzeitausbildung finanziell zu überbrücken, stellt für die Interessenten eine besondere Herausforderung dar, zumal es bislang schwierig ist, finanzielle Unterstützung wie Bafög zu erhalten.“ Rita Hagl-Kehl dazu: „Bereits jetzt mangelt es insbesondere in den ländlichen Regionen Niederbayerns an pädagogischen Fachkräften in der Kinderbetreuung, durch den Ganztagsbetreuungsanspruch für Grundschulkinder ab 2026 wird sich diese Situation noch verschlimmern. Deshalb müssen wir Ausbildungsangebote in diesem Bereich allgemein attraktiver gestalten.“

Im weiteren Gespräch erkundigten sich Hilde Greiner, stellvertretende Landrätin und SPD-Ortsvorsitzende Grafenau und Rita Hagl-Kehl unter anderem auch über den Stand der Digitalisierung in der Schule. „Besonders in der Ausbildungsrichtung Hotel- und Tourismusmanagement, aber auch zunehmend im pädagogischen Bereich müssen die Schülerinnen und Schüler nach ihrer Ausbildung bestimmte digitale Kompetenz erworben haben. Dafür braucht es in den Schulen die notwendige Infrastruktur“, so Hilde Greiner. „Wir sind dank der Unterstützung unseres Sachaufwands auf einem guten Weg, jedoch noch lange nicht am Ziel“, so Christian Neumeier, Lehrer an der Berufsfachschule. „Der Digitalisierungsprozess gestaltet sich vor allem deswegen schwierig, da der Abruf der von Bund und Land bereitgestellten Finanzmittel sehr aufwändig ist und für die europaweiten Ausschreibungen die geltenden Vorschriften eingehalten werden müssen“, berichtete Neumeier seine Erfahrungen aus der Praxis. Dass von den insgesamt über 6,5 Milliarden Euro Bundesmitteln des DigitalPakts seit Programmstart 2019 bis Ende 2021 erst 1,2 Milliarden Euro bei den Schulen angekommen sind, kritisierte auch Hagl-Kehl: „Nicht nur beim Ausbau der erneuerbaren Energien und im sozialen Wohnungsbau müssen wir bürokratische Hindernisse abbauen, auch die Digitalisierung unserer Schulen muss schneller und zielgerichteter umgesetzt werden.“

Bei der anschließenden Besichtigung der Schule wurden schnell die Vorteile einer Ausbildung an der Berufsfachschule deutlich. „Wir sind in allen Bereichen sehr praxisorientiert. So verfügen wir beispielsweise über eine vollständig eingerichtete Gastroküche oder den exakten Nachbau eines Hotelzimmers im gehobenen Standard. Hier können unsere Schülerinnen und Schüler auch abseits von Praktika unter realen Bedingungen lernen und üben“, erklärte Außenstellenleiter Robert Eberle. Zudem sei man eine von nur fünf Berufsfachschulen für Hotel- und Tourismusmanagement in ganz Bayern. „Viele unserer Absolventinnen und Absolventen im Bereich Hotel und Tourismus finden später einen Job im mittleren Management. Da sie nach den drei Jahren Ausbildung zudem das Fachabitur erwerben, können sie im Anschluss auch studieren und ein Bachelor- oder Masterstudium aufnehmen“, so Elbere am Ende der Besichtigung.

- Werbung-

More articles

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

- Anzeige -

Letzte Beiträge