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Sonntag, April 28, 2024

Landrat Sebastian Gruber nimmt die Online-Petition für den Erhalt der Hallenbäder entgegen

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Landrat Sebastian Gruber nahm kürzlich die Onlinepetition gegen die Schließung der Hallenbäder in Freyung und Grafenau vom Initiator, Dr. Ernst-Jürgen Korritter entgegen. Die Onlinepetenten fordern vom Kreistag, die Hallenbäder zu erhalten. 2559 Unterschriften verzeichnet die Petition.

Wie viele Unterzeichner, insbesondere solche mit Kindern, in ihren Kommentaren betonen, ist es Ihnen ein echtes Anliegen, das vor allem am Wochenende eine Möglichkeit des Hallenbadbesuches erhalten bleibt. Auch solle, so der Initiator der Petition, die Reduzierung der Besuchszeiten auf keinen Fall der erste Schritt zu einer vollständigen Schließung der Landkreishallenbäder sein.

Die Landkreishallenbäder würden, dass zeige auch die hohe Beteiligung an der Onlinepetition, so betont der leidenschaftliche Schwimmer E.-J. Korritter, von vielen Bürgern als für Sport, Schulen, Institutionen und nicht zuletzt den Tourismus unverzichtbar angesehen.

Der Kreistag hatte im Sommer diesen Jahres beschlossen, die Hallenbäder in Freyung und Grafenau jährlich für die Dauer vom 01.05. bis einschließlich 30.09. eines jeden Jahres zu schließen. Im Sommer 2017 muss die Verwaltung dem Gremium berichten, wie die Wintersaison 2016/ 2017 wirtschaftlich gelaufen ist. Dann wollen die Kreisräte endgültig über die Zukunft der Bäder entscheiden.

In den Jahren 2006 bis 2015 war in den beiden Hallenbädern ein Defizit von 6,06 Mio. € aufgelaufen, finanziert über die Kreisumlage aller Gemeinden.
“Der Bayerische Kommunale Prüfungsverband hat dem Landkreis ins Stammbuch geschrieben, dass öffentliche Hallenbäder nicht zu den Pflichtaufgaben eines Landkreises gehören. Wir mussten uns also zwingend mit der Zukunft dieser Einrichtungen beschäftigen“, holt Gruber aus. “Angesichts der immensen Defizite konnte es ein Weiter so nicht geben.“
Der Blick in die Nachbarlandkreise zeigt, dass Freyung-Grafenau auch nach dem Konsolidierungsbeschluss des Kreistags bei den Möglichkeiten zum Schwimmen immer noch gut da steht. Die Landkreise Passau und Deggendorf stellen kein Hallenbad für die Öffentlichkeit zur Verfügung, der Landkreis Regen nur das Hallenbad Viechtach mit sehr eingeschränkten Öffnungszeiten.

In Freyung-Grafenau stehen die Hallenbäder während der Wintersaison werktags weiterhin der Allgemeinheit zur Verfügung, allerdings nur mehr abwechselnd: Dienstag, Donnerstag und Samstag in Freyung, Montag, Mittwoch und Freitag in Grafenau.

Die genauen Öffnungszeiten sind:

Freyung:
Dienstag 14:00 – 21:00 Uhr, Sauna: Familiensauna
Donnerstag 14:00 – 21:00 Uhr, Sauna: Damensauna
Samstag 13:00 – 19:00 Uhr, Sauna: Familiensauna

Grafenau:
Montag 16:00 – 21:00 Uhr
Mittwoch 16:00 – 21:00 Uhr
Freitag 16:00 – 21:00 Uhr

Die Schulen können die Bäder weiterhin für den Sportunterricht nutzen. Kindergärten können grundsätzlich auch weiterhin Schwimmkurse abhalten. Mit den Vereinen steht die Liegenschaftsverwaltung in Kontakt, um einvernehmliche Lösungen für die künftige Nutzung zu finden.

Die Verwaltung des Landratsamtes erwartet durch dieses Modell eine deutliche Verringerung des Defizits, da dadurch erheblich bei den Personalaufwendungen – dem mit Abstand größten variablen Kostenblock – eingespart werden kann. “Funktionieren wird das allerdings nur, wenn möglichst viele Bürger das neue Modell auch nutzen“, stellt Landrat Gruber klar. Denn auch die Einnahmen dürften keineswegs sinken, im Gegenteil. Der Kreistag hat den Willen, bei den Hallenbädern zu sparen ganz klar zum Ausdruck gebracht. Daher wurden auch Vergünstigungen für einzelne Benutzergruppen gestrichen. An der Einschränkung der Öffnungszeiten habe leider kein Weg vorbei geführt. Man müsse die Finanzen des Landkreises konsolidieren, die Zwänge zum Sparen seien vorhanden, auch der Kreistag habe den klaren Willen dazu.

In der Komfortzone, bei den Öffnungszeiten und den Preisen, müsse man leider Einbußen hinnehmen. “Mein Ziel ist es aber, das Angebot für die Bürger als solches bei der öffentlichen Hallenbadnutzung wie auch bei der Bibliothek möglichst zu erhalten,“ stellt Gruber klar. Sollte sich das Modell als tragfähig erweisen, könnte der Landkreis sogar den einen oder anderen Vorschlag von Schulen und Schwimmvereinen aufgreifen und die Schließzeiten im Sommer besser auf deren Bedürfnisse abstimmen.
Jetzt seien aber die Nutzer gefragt. Nur wenn sie in ausreichender Zahl und Frequenz die höheren Preise und die eingeschränkten Öffnungszeiten akzeptieren, kann sich eine Chance entwickeln, den öffentlichen Betrieb in den Hallenbädern zu erhalten. Das letzte Wort hat dann im Sommer 2017 der Kreistag. Er muss dabei aufgrund der Konsolidierungsauflagen der übergeordneten Behörden das wirtschaftliche Ergebnis der laufenden Saison zum Maßstab seiner Entscheidung machen.

“Die Hallenbäder haben nur eine Zukunft, wenn das Defizit abgebaut werden kann. Dazu brauchen wir jeden Besucher,“ appelliert Landrat Gruber daher abschließend an die potenziellen Hallenbadnutzer.

(Bild: Landrat Sebastian Gruber nimmt die Unterschriftenliste von E.J. Korritter, dem Initiator der Online-Petition entgegen – Foto: Landratsamt FRG)

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