11.3 C
Hutthurm
Freitag, Mai 3, 2024

Hinein ins tiefe Schussbachtal

Lesestoff

Naturpark Wandertipp der Woche

Arnbruck (Landkreis Regen). Auf unserer Wanderung entlang des Waldwiesbaches, auch Schussbach genannt, werden wir stets vom Rauschen des Bergbachs begleitet. Das Schussbachtal zeichnet sich durch einen abwechslungsreichen Bergmischwald aus, aber hier können wir noch weitere Geheimnisse wie die Quarzgrube oder das „Rauchloch“ entdecken. Ein bequemer Rundwanderweg mit neun Infotafeln des Naturparks Bayerischer Wald bietet uns die Möglichkeit, den „NatUrWald“ zu erwandern.

Unsere Tour beginnt am Wanderparkplatz „Poschingerhütte“ bei Arnbruck im Landkreis Regen, und wir folgen auf unserer Runde stets dem „Baumsymbol“. Die Poschingerhütte geht auf das Glashüttengeschlecht der Poschinger, einer großen Glasmacherfamilie im Bayerischen Wald, zurück. Die Poschinger kauften im Jahr 1812 hier den Wald im „rauen Loch“. Die Ortsbezeichnung „Rauchloch“ wird uns später auf unserer Wanderung nochmals begegnen.

Nachdem wir die Poschingerhütte durchquert haben, führt uns eine Forststraße, die aktuell noch mit hartem Schnee bedeckt ist, hinein in die Wälder des tiefen Schussbachtales. An einer Schutzhütte vorbei wandern wir weiter gemächlich bergan. Kurz nach der „Kiesbrücke“ halten wir uns nach einer weiteren kleinen Brücke links, um in wenigen Minuten zur Quarzgrube zu kommen. Diese Quarzgrube trägt die Namen „Poschingerhütte“ und auch „Rauchloch“. In diesem Aufschluss findet sich neben Gneis auch viel Pegmatit, welcher eine grobkörnige Abwandlung eines magmatischen Gesteins ist. Der Pegmatit wurde hier zur Quarzgewinnung für die Glasindustrie abgebaut und zuletzt für Straßenschotter genutzt. Aktuell ist die Quarzgrube mit unzähligen Eiszapfen ausstaffiert, aber die höheren Temperaturen des sich nahenden Frühlings werden dieses schöne Bild schon bald der Vergangenheit angehören lassen.

(Foto: Johannes Matt, Naturpark Bayerischer Wald e.V.)

Den kurzen Abstecher zur Quarzgrube gehen wir wieder zurück bis zur kleinen Brücke und folgen nun dem kleinen Pfad nach hoch. Wir kommen an der Infotafeln zu den „Fledermäusen im Wald“ vorbei und steigen steiler werdend das wunderschöne Tal hinauf.

Beim „Stein Moses“ lohnt es sich aktuell zu erforschen, ob Wasser aus dem Felsen tritt. Dies ist vor allem nach der Schneeschmelze der Fall. Viele junge und auch sehr alte Tannen säumen den Wanderweg. Der hier 10 ha große Waldbestand hat einen Tannenanteil von 48 Prozent, im Vergleich dazu sind es in Bayern ca. zwei Prozent. Das Bestandsalter liegt hier bei ca. 170 Jahren. Und da der Wald als Schutzwald dient und zudem eine besondere Bedeutung für Boden- und Wasserschutz hat, ist er hier teils aus der regulären Bewirtschaftung genommen bzw. wird nur plenterartig genutzt.

Bei der „Abgebrannten Brücke“ würden die Bänke und Tische zur Rast einladen. Diese sind aber noch tief verschneit, so dass wir die wärmenden Sonnenstrahlen im Stehen genießen. Wir folgen der Forststraße, die in Richtung Scharbeben führt, zweigen aber beim nächsten Wanderwegweiser nach rechts, und nun führt uns der Weg stets bergab wieder zurück in Richtung Poschingerhütte.

(Foto: Johannes Matt, Naturpark Bayerischer Wald e.V.)

Wir kommen an einer Infotafel zur „Waldbewirtschaftung“ und zum „Rauchloch“. Vormals wurde das Gebiet als „raues Loch“ bezeichnet, da vermutlich zu damaliger Zeit der Weg und die Holzarbeit in diesem Wald besonders beschwerlich waren. Auch die raue Witterung in diesem Waldbabschnitt, in den sich Schnee und Kälte lange halten, lässt auf den Namen schließen. Im Laufe der Zeit könnte sich dann aus dem bayerischen Dialekt die Bezeichnung „Rauchloch“ entwickelt haben.

Hier an der Infotafel biegen wir nach rechts und folgen dem kleinen Wanderweg entlang eines quirligen Baches hinab. An der Kiesbrücke angekommen, gehen wir den bekannten Weg zurück, bevor wir dann wiederholt rechts abbiegen, bis hinunter zum Schussbach, überqueren ihn, um somit auf der gegenüberliegenden Talseite unsere Runde zu vollenden.

Insgesamt ist die Runde ca. 8,6 Kilometer lang und überwindet etwas mehr als 300 Höhenmeter. Aufgrund des aktuell harten Schnees und eisigen Stellen werden Grödel empfohlen.

- Werbung-

More articles

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

- Anzeige -

Letzte Beiträge