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Freitag, Mai 3, 2024

Gemeinsam für artenreiche Mähwiesen

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Projekt Blühender Naturpark

Zwiesel. Das Projekt „Blühender Naturpark“ wurde 2021 seitens des Naturpark Bayerischer Wald e. V. ins Leben gerufen. Das Projekt wird bis 2025 durch die Regierung von Niederbayern, Höhere Naturschutzbehörde mit Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz gefördert. Innerhalb des mehrjährigen Projekts soll die ursprüngliche Artenvielfalt der Wiesen im Bayerischen Wald erhalten oder wiederhergestellt werden. Mit landschaftspflegerischen Maßnahmen sollen sich artenarme Wiesen mit lokal gewonnenem Mahdgut, Druschgut und Saatgut zu standortsangepasste, für den Naturraum passende und blütenreiche Wiesen in der Naturparkregion entwickeln.

Im gesamten Naturpark Gebiet sind Refugien für Pflanzen und Insekten beeinträchtigt. Das menschliche Handeln provoziert meist einen Verlust der Biodiversität. Ursachen können fehlende oder falsche Pflege des Offenlands, zu intensive Bewirtschaftung oder bauliche Nachverdichtung und Zerschneidung der Landschaft sein. D. h. alle Pflanzen-, Tier- und Insektenarten nehmen in ihrer Artanzahl, Arthäufigkeit und Zusammensetzung innerhalb der noch vorhandenen Lebensräume ab. Schlussendlich verschwinden Arten und sterben sogar aus. Daher gilt es diesen Rückgang effektiv gegenzusteuern, wertvolle Lebensräume wiederherzustellen, zu verbessern und zu sichern.

lokal gewonnene Wiesensamen (Foto: Rinke, Naturpark Bay. Wald)

In der vierjährigen Projektlaufzeit sollen in den Landkreisen Freyung-Grafenau, Regen und Deggendorf Blumenwiesen auf über 100 ha mit altbewerten und schonenden Methoden artenreiche Mähwiesen angelegt werden. Mit Hilfe regionaler Landschaftspfleger und Landwirte sollen Mahd-, Drusch- und Saatgut von lokalen Flächen gewonnen und anderen Ortes ausgebracht werden. Die Empfänger- und Spenderflächen sollen hierzu in unmittelbarer Nähe liegen (max. 25 km), ähnliche Standortsbedingungen und denselben Naturraum aufweisen. Dies Eckpunkte sichern ab, dass es zu keiner ungewollten Florenverfälschung kommt und nur gebietseigene Pflanzenarten eingebracht werden. Mit angepasster extensiver Mahdnutzung soll sich in den Folgejahren blühende Wiesen entwickeln.

Die Projektkoordinatorin Andrea Rinke (Foto:Biebl, Naturpark Bay. Wald)

Die artangereicherten Wiesen werden neue Habitate für bisher fehlende lebensraumtypische Pflanzen- und Insektenarten sein. Zusätzlich können ökologische Nischen wiederbesetzt werden, beispielsweise wird erwartet, dass mehr Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten auf blühenden Wiesen beobachtet werden können. Neben den bereits genannten positiven Effekten soll auch eine Vernetzung der Lebensräume und Trittsteine für Arten geschaffen werden.

Die Projektkoordinatorin Andrea Rinke arbeitet seit 1. Januar 2022 beim Naturpark und ist täglich erreichbar.

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