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Freitag, Mai 3, 2024

Pflegeakademie meistert Corona-Krise dank guter Vorarbeit

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FDP-Kreisvorsitzende Al-Halak und Bukall holten sich Informationen aus erster Hand – Kritik an geplanter Einrichtung in Freyung  

Grafenau. „Ich bin überrascht, wie gut der Unterricht an der Pflegeakademie Bayerischer Wald in dieser Coronakrise läuft!“ Diesen Eindruck gewann  FDP-Kreisvorsitzender Muhanad Al-Halak, nachdem er zusammen mit seiner Stellvertreterin Claudia Bukall die Einrichtung an der Koeppelstraße besucht hatte. Dort beginnen pro Jahr rund 200 Schülerinnen und Schüler in mindestens zwölf Klassen  ihre jeweilige Ausbildung in den Bereichen Pflege, Altenpflege, Pflegefachhilfe und Sozialpflege. Damit ist die Grafenauer Akademie eine der größten Bildungseinrichtungen für Pflegeberufe im ostbayerischen Raum.

Direktor Volker Gießübl informierte die Gäste über den aktuellen Lehrbetrieb unter den vorherrschenden Pandemiebedingungen. Den Auszubildenden und ihren derzeit 35 haupt- und nebenberuflichen Lehrkräften stehen im vierstöckigen Hauptgebäude 15 Klassenzimmer, Praxisübungs- und Lehrräume zur Verfügung. Darüber hinaus befindet sich im Frontgebäude der Akademie ein zertifiziertes Fort- und Weiterbildungszentrum, welches sich ebenfalls mit fünf vollausgestatteten Schulungsräumen über zwei Stockwerke erstreckt. Die Akademieleitung legt großes Augenmerk auf ein modernes und zeitgemäßes Arbeitsumfeld für Lehrkräfte und Auszubildende. Daher wurde bereits vor dem Ausbruch der Coronapandemie ein besonderer Schwerpunkt auf das Thema Digitalisierung gelegt. „Alle Klassenzimmer und Schulungsräume verfügen über hochwertige technische Ausstattung wie beispielsweise interaktive Whiteboards“, so der Pflegedirektor.

Die vorausschauende Planung und Umsetzung der Technisierung erleichterte die Umstellung auf den gegenwärtigen Distanzunterricht. So konnten laut Gießübl unter anderem mehrere Laptops als Leihgeräte an Schülerinnen und Schüler ausgegeben werden, um die Teilnahme am täglich neunstündigen virtuellen Pflichtunterricht zu ermöglichen. Die Lehrkräfte der Pflegeakademie arbeiten derzeit sowohl in den Büroräumen als auch im Homeoffice. „Neben den Investitionen in die Ausstattung an sich zahlt sich nun auch die umfangreiche Einweisung der Lehrer und Schüler in die Geräte und die zu verwendenden Programme aus. Diese haben wir im Vorfeld der aktuellen Schulschließungen mit genügend Vorlauf durchgeführt“ erklärte der Akademiedirektor den beiden FDP-Politikern.

Unzufrieden zeigte sich Gießübel allerdings mit der Internetanbindung der Akademie: „Bereits vor gut eineinhalb Jahren wurde eine Firma mit der Verlegung eines Glasfaserkabels von der Grafenauer Hauptstraße zu unserer Einrichtung beauftragt. Die Verlegung, die wir mit 10 000 Euro aus eigenen Mitteln finanziert haben, endet jedoch an unserer Grundstückszufahrt. Das Gebäude selbst ist also nicht angeschlossen.“ Eine Ausschreibung für die letzten Arbeitsschritte erfolgte bereits im Februar 2020. „Leider hat keine einzige Firma auf die Ausschreibung an sich und die im Nachgang gesteuerten direkten Anschreiben reagiert“, zeigt sich der Akademiedirektor verwundert. Die Ausschreibung und anschließende Durchführung der Arbeiten sei aber Voraussetzung, um auf die bereitstehenden Fördermittel für Digitalisierung zugreifen zu können. Daher habe  die gGmbH bisher alle Kosten hierfür selbst stemmen müssen. Aktuell  nutze die Akademie Funk-WLAN über einen Privathaushalt im Ortsteil Schlag. Bei Regen oder Schnee bestünden hier laut Gießübl jedoch immer wieder Verbindungsprobleme.

Unverständnis äußerte der Akademiedirektor auch hinsichtlich der Planungen für den Neubau einer Pflegeschule in Freyung. Seinen Aussagen zufolge  habe  die bestehende Einrichtung in Grafenau ausreichend Kapazitäten, um weitere Auszubildende und Lehrkräfte unterzubringen. „Ich verstehe dieses Konkurrenzdenken nicht. In keinem anderen Landkreis gibt es zwei derartige Einrichtungen“, sagte Gießübl. Zudem sei es wirtschaftlicher, die im Raum stehenden 6,8 Millionen Euro für einen Neubau in bereits bestehende Strukturen zu investieren. Das nahmen die beiden FDP-Politiker auch als Botschaft aus dem Gespräch mit.

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