Nach nur 1 ½ Jahren Bauzeit konnte jetzt der Gartenbauverein Röhrnbach das neue Obstpresshaus mit Jugendraum in der Raiffeisenstraße 5 b einweihen und Vorstand Alfons Hausruckinger freute sich, dass die Mitglieder und auch die Röhrnbacher Bevölkerung so regen Anteil an diesem für den Verein historischen Fest nahm. Unter freiem Himmel zelebrierte Pfarrer Markus Krell zusammen mit Diakon Dr. Hubert Pöschl diesmal den Sonntagsgottesdienst, den der Ranzinger Dreigesang musikalisch umrahmte.
In seiner Predigt ging Pfarrer Markus Krell auf ein langes Zitat von Thomas von Celano aus dem Jahre 1246 ein, indem er den naturverbundenen Heiligen Franz von Assisi beschrieb:
„Vom Ackerboden ist der Mensch genommen, von ihm lebt er. Wir haben gelernt, den Boden zu pflegen und er bringt Früchte, Getreide, Blumen, Kräuter, Gräser, Bäume und Sträucher hervor. Aber der Boden ist oft nur noch Nutzfläche, die primär unseren Bedürfnissen nach Produktion, Autobahnen, Einkaufsmärkten ect. dienen muss. Vielleicht sollten wir die Augen mal genauer auf den Boden richten, um unseren Boden zu schätzen, den Boden als Kostbarkeit zu achten und bewusster mit ihm umzugehen, so, wie es der Heilige Franziskus getan hat.“
Nach der Segnung der Räume überreichte Pfarrer Markus Krell eine kleine Schutzengel-Figur an Alfons Hausruckinger, die sicher einen ehrenvollen Platz in dem schmucken Vereinsheim finden wird.
Vorstand Alfons Hausruckinger freute sich, dass unter den Gästen auch die stv. Landrätin Helga Weinberger, die Kreisvorsitzende Burgi Rodler, Kreisfachberater Franz Bogner, Bürgermeister Josef Gutsmiedl, sein Stellvertreter Leo Meier sowie die Markträte waren und begrüßte besonders noch die Sponsoren und Förderer sowie die ehrenamtlichen Helfer und Mitglieder.
„Unser Verein begann 1992 mit einer eigenen Obstpressanlage in Außernbrünst. Im Jahr 1995 wurde von unserem damaligen Vorstand Franz Putz der Bau eines Obstpresshauses geplant, aber leider konnte sich die Vorstandschaft nicht einigen, weshalb der Bau verworfen und auf Eis gelegt wurde. Die Nachfrage nach eigenem Obstsaft stieg aber enorm und aus Platzmangel wurde die Anlage 1998 nach Röhrnbach in die Passauer Straße verlegt. Im Jahr 2008 investierte der Verein 22.000 Euro und unsere Anlage wurde damit auf den neuesten technischen Stand gebracht. Unter Leitung von Michaela Lichtenauer und Christine Rehling wurde im Jahr 2010 die Jugendgruppe „Zitronenfalter“ gegründet und für die monatlichen Treffen wurde ein Bauwagen auf einem Gemeindegrundstück unterhalb des Kolumbariums aufgestellt. Bei schlechten Witterungsverhältnissen erwies sich der Platz als sehr schwierig und man wich oft auf das Pfarrheim aus. Deshalb beschäftigte sich die Vorstandschaft über eine mögliche Alternative und wegen des Bauzustandes des damaligen Obstpresshauses sowie der beengten Platzverhältnisse kam man zu dem Entschluss, einen Neubau an einem anderen Standort in Erwägung zu ziehen. Unserem Bürgermeister Josef Gutsmiedl kam dann die rettende Idee und wir erhielten die Zusage für die Nutzung des Gemeindegrundstückes unterhalb des Friedhofes durch den Marktgemeinderat, wofür ich mich im Namen des Vereins sehr herzlich für die hervorragende Unterstützung bedanken möchte.
Die Bauplanerstellung eines neuen Obstpresshauses mit Jugendraum erfolgte im September 2014 durch Herrn Matthias Schuster und Herrn Architekt Erwin Seidl und der Spatenstich erfolgte am 3. November 2014. Durch die guten Witterungsverhältnisse konnten wir bis Mitte Dezember den Rohbau fertigstellen und Mitte Januar wurde mit dem Innenausbau begonnen, der Mitte Mai abgeschlossen wurde. Wir konnten dann erfreulicherweise Mitte Juli 2015 mit unserer Obstpressanlage umziehen und auch die erste Jugendstunde unserer Zitronenfalter fand im Jugendraum statt. Der erste Obstpresstag erfolgte dann Mitte August 2015. Die Außenanlage wurde im Frühjahr 2016 in Angriff genommen und unsere Mitglieder und die Jugendgruppe waren voll im Einsatz beim Bau der Kräuterspirale und Bepflanzung der Beete und Gartenanlage. Durch den unermüdlichen Einsatz unseres „Kapos“ Horst Vogt mit seinen freiwilligen 40 Helfern, die immerhin ca. 1.500 Arbeitsstunden leisteten, konnten die Kosten enorm gesenkt werden und der Bau ging immer zügig voran. Die Baukosten betrugen ca. 100.000 Euro und hier gilt mein besonderer Dank der Marktgemeinde für den Bauzuschuss sowie für das zinslose Darlehen und auch allen Spendern und Sponsoren sowie den örtlichen Firmen, die uns tatkräftig und auch finanziell sehr unterstützt haben!“ so Vorstand Alfons Hausruckinger und mit Blumen bedankte er sich bei den „guten Seelen“ der Baustelle, Christa Schuster, Marianne Ortner, Irmgard Vogt und Maria Uhrmann.
Auch Bürgermeister Josef Gutsmiedl gratulierte zu dem gelungenen Gebäude und freute sich, dass ein langjähriger Wunsch des Gartenbauvereins somit in Erfüllung gegangen ist.
„Der Obstbau hat in Röhrnbach eine lange Tradition, wenn man sich an die geschichtlichen Begebenheiten erinnert. Obst aus Röhrnbach wurde sogar in den Vatikan geliefert. Die hohe Qualität des Obstsaftes ist weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt, weil sich die Vorstandschaft und die Verantwortlichen beispielhaft um das Obstpressen angenommen haben. Heute befassen sich auch die Ilzer Land-Gemeinden im Bereich der Öko-Modellregion z.B. mit Bio-Apfelsaft – wir haben seit Jahren diese Qualität!“ betonte Bürgermeister Josef Gutsmiedl und er freute sich, dass auch der optische Eindruck des Hauses von hoher qualitativer Arbeit zeugt, die sowohl die Handwerker vor Ort als auch die ehrenamtlichen Mitglieder des Gartenbauvereins geschaffen haben. Als Zeichen des Dankes und der Verbundenheit überreichte das Gemeindeoberhaupt eine Urkunde an Vorstand Alfons Hausruckinger.
„Franz Putz würde ganz schön staunen, wenn er heute mit dabei sein könnte. Vor beinahe 25 Jahren hat der Gartenbauverein Röhrnbach auf seine Initiative hin eine Obstpresse angeschafft. Ziel war es, den Obstanbau zu fördern und Gelegenheit zu geben, einen eigenen Saft herzustellen. Bis heute ist das dem Verein ein großes Anliegen und so habt ihr viele Obstbäume in der Gemeinde, die gehegt und gepflegt werden. Genau wie die Bäume, so ist auch die Mitgliederzahl gewachsen und somit ist der Gartenbauverein Röhrnbach der zweitstärkste Gartenbauverein in unserem Landkreis“ so die Kreisvorsitzende Burgi Rodler in ihrem Grußwort und sie wünschte dem Verein, dass es immer reichlich Äpfel und Birnen gibt und dass noch viele „Zitronenfalter“ angeflogen kommen. Zusammen mit Kreisfachberater Franz Bogner überreichte sie als Geschenk an den Verein einen Zwetschgen-Baum – denn Äpfel und Birnen sind ja je schon genügend vorhanden, wie sie schmunzelnd meinte.
Für das leibliche Wohl sorgten dann Sabine und Hans Smitka mit ihrem Team und auch das Kuchenbuffet, das die fleißigen Damen des Vereins zusammengestellt hatten, ließ keine Wünsche offen. Trotz der ungünstigen Wetterprognosen für diesen Tag hatte sogar Petrus ein Einsehen mit den Gartlern und so konnten sie bei idealem Sommerwetter noch bis zum Abend dieses besondere Ereignis in der Vereinsgeschichte feiern.
(Bild ganz oben: links: Bürgermeister Josef Gutsmiedl, stv. Landrätin Helga Weinberger, 1. Vorstand Alfons Hausruckinger, 2. Vorstand Christa Schuster, Kreisvorsitzende Burgi Rodler und Kreisfachberater Franz Bogner)
