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Mittwoch, Mai 15, 2024

Energieeinsparungskonzept der Stadt Passau

Lesestoff

Sofortmaßnahmen: Verzicht auf Außenbeleuchtung von Gebäuden/Objekten, Abschaltung der Brunnen und Optimierung der Lichtsignalanlagen in den Nachtstunden

Passau. Bereits Ende Juni hat Oberbürgermeister Jürgen Dupper aufgrund der aktuellen Energieknappheit, den bevorstehenden Kostensteigerungen und der mittlerweile ausgerufenen Gas-Alarmstufe die Stadtverwaltung damit beauftragt, ein effizientes Einergieeinsparungskonezpt zu erarbeiten.

Die vergangenen vier Wochen wurden deshalb dazu genutzt, das Energiemanagement der Rathäuser, der Außenstellen und sämtlicher weiterer Einrichtungen der Stadt Passau und ihrer Töchter intensiv auf den Prüfstand zu stellen und Potenziale auszumachen. Im Ergebnis dazu wurden Sofortmaßnahmen erarbeitet und Schritte für den Beginn der Heizperiode festgelegt.

Oberbürgermeister Dupper: „Die festgesetzten Maßnahmen und die geplanten Bestrebungen sind unmittelbar verschränkt mit unserem integrierten Klimaschutzkonzept. Viele Themen werden wir aber jetzt vorziehen, um eine schnelle Einsparung zu erreichen und damit unseren Teil im Hinblick auf die Versorgung im nächsten Winter beizutragen. Damit wir aber auch für mögliche Szenarien in den kalten Monaten gerüstet sind, haben wir uns ebenfalls jetzt schon mit dem Thema Wärme- und Heizenergie auseinandergesetzt und Regularien festgelegt, um den Verbrauch und damit auch die Kosten zu senken.“

Das erarbeitete Konzept sieht folgende – kurzfristig – umsetzbare Maßnahmen vor, die eine sofortige Einsparung nach sich ziehen:

  • Abschaltung der Außenbeleuchtung öffentlicher Gebäude/Objekte und elektrisch betriebener Werbebanner
  • Abschalten der öffentlichen Brunnenanlagen
  • Schließung der Zweigstelle der Europabücherei in Neustift während den Ferien
  • Optimierung der Lichtsignalanlagen (vermehrter bzw. längerer Einsatz von orangen Blinkscheiben)
  • Einbau von nicht individuell regulierbaren Thermostatköpfen an den Heizkörpern der gesamten Stadtliegenschaften, so dass die Temperatur in den Räumen zentral gesteuert werden kann
  • Abschaltung von warmem Wasser in Toiletteneinrichtungen
  • Optimierung der gesamten Innenbeleuchtung in den Liegenschaften und
  • Verstärkte Sensibilisierung der Mitarbeitenden für einen sparsamen Energieverbrauch

Im Vorgriff auf die Heizperiode im Herbst/Winter sind folgende Einsparmaßnahmen geplant:

  • Zentrale Steuerung der Heizanlagen mit festen Temperaturbändern – 1 Grad weniger entspricht einer Energieeinsparung von ca. 6 Prozent (z.B. Turnhallen 18 Grad, Büroräume 20 Grad, Temperaturreduktion auf Fluren und in Treppenhäusern)
  • Gezielte Steuerung des Absenk- und Heizbetriebs
  • Wärmeverteilung der Heizanlagen optimieren

Durch dieses Vorgehen wird eine Energieeinsparung von 15 bis 20 Prozent bis zum Jahresende erwartet.

Sollte sich die energiepolitische Situation in den nächsten Monaten weiter verschärfen, wird über weitergehende Maßnahmen entschieden. Diese sind z.B. eine Änderung der Öffnungszeiten oder auch die Schließung von Einrichtungen zur Erfüllung freiwilliger Aufgaben.

Im peb entfiel aus Energie- und Kostenspargründen bereits die Sommeröffnung des Hallenbads und des Saunabetriebs. Ob überhaupt eine Winteröffnung erfolgt, muss mit der Stadtwerke Passau GmbH diskutiert werden. Eventuell wird die Freibadsaison stattdessen verlängert.

Die aktuell ausgerufene Energiespardevise trifft die Stadtverwaltung nicht ganz unvorbereitet. In den vergangenen Jahren und Monaten wurden bereits zahlreiche Vorkehrungen getroffen, um Einsparungen zu erreichen.

Ein effektives Beispiel wurde in der Kläranlage realisiert. In den Sommermonaten kann durch Drosselung des Blockheizkraftwerks 70 Prozent Gas für den Klärprozess eingespart werden. Das sind in Summe pro Tag 380 m3 Erdgas bzw. pro Monat ca. 11.400 m3. Dafür muss zwar im Gegenzug 30 Prozent mehr Ökostrom bezogen werden, was aber im Ergebnis nachhaltiger und insbesondere in der aktuellen Situation wirkungsvoller ist. Im Gegenzug werden aber auch weitere Stromsparmaßnahmen in der Kläranlage umgesetzt (wie z.B. der Austausch von verbauten Pumpen, Optimierung der Beleuchtung) und auch die Photovoltaik-Anlage erweitert.

Die Stadtgärtnerei hat seit 2017 ein eigenes Konzept zur Energieeinsparung, das bereits zu 50 Prozent umgesetzt wurde. So konnte eine PV-Anlage den Strombezug bereits um 40 Prozent reduzieren, der Wasserbezug erfolgt größtenteils durch Zisternen (40.000 Liter), der Wasserverbrauch wurde durch ein sogenantes Ebbe- & Flut-System reduziert. Angedacht ist noch der Einbau einer Hackschnitzelheizung, da durch die Baumpflege und Schneidearbeiten der Stadtgärtnerei sehr viel Astwerk anfällt, das für eine entsprechende Verwertung durchaus geeignet ist.

Regulär weiterverfolgt werden darüber hinaus der Ausbau von Photovoltaikanlagen, energetische Sanierungen und Wärmedämmung sowie die Umstellung auf erneuerbare Energiequellen.

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