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Montag, Oktober 7, 2024

Ein Segen für Menschen mit seelischer Beeinträchtigung

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Bischof Oster segnet Neubau der Werkstatt am Bahnhof in Altötting | Diözesan-Caritasdirektorin Andrea Anderlik: „Mitten drin im Leben“

Altötting. Bischof Dr. Stefan Oster hat am Donnerstag, 2. Juni, die neue Caritas Werkstatt am Bahnhof (WaB) in Altötting gesegnet. Dort finden momentan 62 Mitarbeitende mit seelischen Beeinträchtigungen in sieben Gruppen ihren Arbeitsplatz. Die WaB gehört zu den Altöttinger Ruperti Werkstätten.

Bischof Oster: diese Caritas-Einrichtungen sorgen dafür, dass die dort Tätigen Arbeit haben, beitragen können zum gesellschaftlichen Leben und damit Platz finden in der Mitte der Gesellschaft. Damit erinnerte der Bischof an den Grundauftrag der Kirche und der Caritas sich um die Menschen an den Rändern zu sorgen. Gott liebe jeden Menschen. Es gelte das Wort der Nächstenliebe ernst zu nehmen. „Kirche und Caritas müssen Orte sein, wo die Nächstenliebe gelebt wird“, sagte der Bischof. Weil grundsätzlich kein Mensch ganz heil sei, müsse man füreinander da sein. Gerade da die Kirche heute in ihrer Glaubwürdigkeit herausgefordert sei, müsse deutlich werden, dass Kirche und Caritas zusammengehören.

Bischof Dr. Stefan Oster segnet die Kreuze für die Räume in der neuen Werkstatt am Bahnhof (Foto: Caritas)

Caritasvorstand Mag.a (FH) Andrea Anderlik, MSc, betonte, es brauche Menschen, die sich solidarisch unterstützen. In der neuen WaB werde es gelebt. Die Caritasdirektorin unterstrich die Qualität der Betreuung und die große Nachfrage an Plätzen. Deshalb war die WaB nach dem Start 1993, zunächst in Neuötting, mehrfach erweitert worden. 2000 wurden ein Gelände und Gebäude am Altöttinger Bahnhof erworben. Die 36 Plätze waren schnell zu wenig. Die WaB war bis zum Spatenstich des Neubaus 2019 überbelegt. Die Diözesan-Caritasdirektorin sagte, dass mit den insgesamt 72 Plätzen Menschen, die von einer seelischen Behinderung betroffen sind, mit der offenen Bauweise und der guten Verkehrsanbindung jetzt „mitten drin sind und nicht nur dabei“. Der Neubau komme dem wachsenden Bedarf und neuen Anforderungen für Menschen mit seelischer Behinderung entgegen. Die Qualität werde verbessert. Auch für das Personal in den sozialen und begleitenden Diensten, zurzeit 12 Personen, sind ansprechende Arbeitsplätze entstanden. Die Caritasdirektorin dankte den am Bau beteiligte Planern, Firmen und Zuschussgebern. Der Diözesan-Caritasverband habe gesamt rund 4,9 Millionen Euro investiert. In dem zweigeschossigen Neubau mit einer Gesamtnutzfläche von rund 2300 qm sind entsprechend den Eignungen der Mitarbeitenden sowie den Anforderungen an Platz und Sicherheit neue Arbeitsplätze entstanden, erklärten Georg Bachmeier, Leiter der Ruperti Werkstätten, und Günther Zumüller, Leiter der WaB, bei der Segnung der Arbeits- und Aufenthaltsräume, der medizinischen und therapeutischen Bereiche.

Der erste Bauabschnitt war bereits 2020 beendet worden. Dann folgte der Abriss des Altbaus. Im Sommer 2020 wurde in neuen Räumen die Arbeit aufgenommen. Die Segnung allerdings musste Corona bedingt verschoben werden.

Der Landtagsabgeordnete und CSU-Generalsekretär Dr. Martin Huber, unterstrich die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Die Caritas mache christliche Grundwerte konkret erlebbar, sagte Huber, der seinen Zivildienst in den Ruperti Werkstätten geleistet hat. Die stv. Landrätin Ingrid Heckner bestätigte, dass in dieser Einrichtung ein wertvoller Dienst zur Integration und Selbstverwirklichung geleistet werde.

In der WaB, als eine der ersten Einrichtungen für psychisch belastete Menschen in Bayern gegründet, wird für regional und international tätige Firmen konfektioniert, verpackt und montiert. In den Bereichen Elektromontage, Laserbearbeitung, Gravur, Metall und Keramik. Es stehen zudem Hauswirtschaft, Lager und Verwaltung zur Verfügung.

Der Architekt Robert Meier (re.) überreicht dem Leiter der WAB, Günther Zumüller, (mi.) den Schlüssel. V.li. Diözesan-Caritasdirektorin Mag.a (FH) Andrea Anderlik, MSc, Abteilungsleiter Werkstätten Helmut Weber, Georg Bachmeier, Leiter Ruperti Werkstätten (Foto: Caritas)

Eindrucksvoll machte Tobias Furtner für die anwesenden Mitarbeitenden und den Werkstattrat deutlich: „Wir als Mitarbeitende und das Personal in den sozialen und begleitenden Diensten machen die Werkstatt aus. Wir können noch viel schaffen“. Dafür erteilte Bischof Dr. Stefan Oster den Segen. Dafür war mit der Feier der Startschuss für die Zukunft der Werkstatt am Bahnhof erfolgt.

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