18 Neuproduktionen, darunter drei Uraufführungen und sieben Erstaufführungen am Landestheater Niederbayern
Im Rahmen der Sitzung des Zweckverbandes Landestheater Niederbayern am 8. Januar 2020 in Landshut stellte Intendant Stefan Tilch den Spielplan für die Saison 2020/2021 vor. 18 der insgesamt 20 Produktionen der Spielzeit sind Neuproduktionen, darunter drei Uraufführungen sowie sieben Produktionen die erstmals am Landestheater Niederbayern zu sehen sind.
Das Musiktheater eröffnet die Spielzeit im September 2020 mit einem unübertroffenen Meisterstück des Walzerkönigs Johann Strauss: Die Fledermaus. Nach der Wiederaufnahme des Freischütz, der bereits bei den Burgenfestspielen zu sehen war, beendet das Landestheater mit Roberto Devereux die sogenannte Tudor-Trilogie von Gaetano Donizetti. Kurz vor Weihnachten feiert die wohl berühmteste Oper der Welt Premiere: Die Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart. Der zweite Teil der Spielzeit im Musiktheater wird dominiert von zwei Werken, die weit über die Grenzen Niederbayerns hinaus Strahlkraft entwickeln werden. Zunächst wird der erste Niederbayerische Ring-Zyklus mit Siegfried, dem zweiten Teil des Bühnenfestspiels Der Ring des Nibelungen von Richard Wagner, fortgesetzt. Nach vielen Jahren steht anschließend wieder eine Opern-Uraufführung auf dem Spielplan: Gemeinsam mit dem Südböhmischen Theater Budweis produziert das Landestheater Niederbayern Winton’s Train von Mario de Rose über das Leben von Sir Nicholas Winton, der kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 669 jüdische Kinder vor dem Holocaust rettete. Bei den Burgenfestspielen ist zum Abschluss der Saison ist La Forza del Destino (Die Macht des Schicksals) zu sehen, für die Verdi eine seiner ungewöhnlichsten und farbenreichsten Partituren geschaffen hat.
Mit Goethes Urfaust, der ersten, lange Zeit verschollen geglaubten, Version seiner Bearbeitung des Faust-Stoffes beginnt die Spielzeit im Schauspiel, gefolgt von der Wiederaufnahme des Alpen-Rusticals Der Watzmann ruft!, das bereits im Sommer bei den Burgenfestspielen Premiere feierte. Ein hochaktuelles und brisantes Thema behandelt die erste STUDIO-Produktion der Spielzeit mit Annalena und Konstantin Küsperts Der Reichsbürger. Nach einem unglaublichen Erfolg und zwei Wiederaufnahmen dürfen sich die Zuschauer auf AzzurroDue, die Fortsetzung des Italo-Pop-Musicals Azzurro, aus der Feder von Stefan Tilch und I Dolci Signori freuen. Ein großes Vergnügen um Ver- und Enthüllung, Lüge und Wahrheit verspricht die französische Boulevardkomödie Das (perfekte) Desaster Dinner von Marc Camelotti zu werden. Die Geschichte der ungewöhnlichen, lebenslangen Freundschaft zwischen dem britischen Georg VI. und seinem Sprachtherapeuten Lionel Logue erleben die Zuschauer bei The King’s Speech, bevor Rainer Werner Fassbinders In einem Jahr mit 13 Monden auf dem Programm steht. Zwei STUDIO-Produktionen, Ayad Akhtars Die unsichtbare Hand und Jean Genets Die Zofen, sowie Ludwig Thomas Klassiker des Volkstheaters Magdalena runden den Spielplan ab, bevor auch die Schauspiel-Abteilung die Open-Air-Bühnen der Burgenfestspiele mit Shakespeares Komödie Viel Lärm um Nichts, die sage und schreibe 51 Jahre nicht mehr am Landestheater Niederbayern zu sehen war, erobert.
Das junge Publikum darf sich ab Ende November auf eine der beliebtesten Figuren Ottfried Preußlers freuen: Die kleine Hexe, die im Übrigen zum ersten Mal die Bühnenbretter 1973 am damaligen Südostbayerischen Städtetheater erblickte. Die Musiktheater-Abteilung lässt zu Weihnachten die am Landestheater seit Jahren beliebte, britische Tradition der Christmas-Pantomime mit Dick Whittington, dem englischen Pendant zu Hans im Glück, wieder aufleben.
