19.1 C
Hutthurm
Samstag, April 27, 2024

Der Nahverkehr in FRG wird fit gemacht für die Zukunft

Lesestoff

Der Anfang ist gemacht

Freyung/Grafenau. Das Auto ist auch im Landkreis Freyung-Grafenau das Hauptverkehrsmittel. Trotzdem sind bis heute die Schüler, viele Pendler und vor allem auch die Senioren auf den Busverkehr angewiesen.

Freigestellter Schülerverkehr und die „normalen“ Nahverkehrsbusse liefen parallel. Viele Verbindungen unterschiedlicher Unternehmer, und trotzdem gab es insbesondere vormittags Bedienungslücken. Manche Busse fuhren auch zu bestimmten Zeiten fast leer. Letzteres ist für ein Busunternehmer unwirtschaftlich. Er muss auch existieren können. Die Alternative war ein Bündelungskonzept zu entwickeln, um ein flächendeckendes und kostendeckendes Nahverkehrssystem auf die Beine zu stellen. So etwas geht nicht von heute auf morgen. Eine jahrelange Arbeit war nötig, ein tragbares Konzept zu entwickeln. Ein weiterer Punkt sind die Konzuessionen. Jedes Busunternehmen braucht für die Linie, die es bedient, eine Konzession von der Regierung von Niederbayern. Jede Konzession hat eine bestimmte Laufzeit. Erst nach Ablauf einer Konzession, kann die Linie an ein anderes Busunternehmen vergeben werden. Generell wurde für das neue System der Landkreis FRG in fünf Teilbereiche eingeteilt. In jedem Teilbereich wurden alle Linien, egal wie wirtschaftlich sie waren, zu einem Bündel zusammengefasst.

Schülerverkehre und die regulären Nahverkehrsbusse wurden aus Gründen der Wirtschaftlichkeit zusammengelegt. Vorteil für den Fahrgast ist, dass er auch mit einem Bus mitfahren kann, der früher ausschließlich Schüler befördert hat. Ergänzt wird das Ganze durch sogenannte Fahrzeiten. Allerdings sind ebenfalls in den normalen Fahrplänen zu finden, aber mit Gelb unterlegten Fahrzeiten. Allerdings wird nur gefahren, wenn die Fahrgäste dies spätestens 1 Stunde vor der Abfahrt mit Angabe der Personenanzahl angemeldet haben.

Rückgrad des neuen Systems ist eine Schnellbuslinie, die von Grafenau über Freyung und Waldkirchen nach Passau fährt. Die anderen Linien sind an den Schnellbus angepasst. Der Teufel liegt bekanntlich im Detail. Deshalb wurde im Landratsamt die Mobilitätszentrale eingerichtet. Diese hat folgende Aufgaben: Beantwortung von Fahrgastanfragen, individuelle Mobilitätsberatung, Bearbeitung von Beschwerden, Informationen über Änderungen im Liniennetz, Umleitungen und ggfs. Haltestellenverlegungen, Erledigung der Rufbusbestellungen sowie die Anträge für die Umweltjahreskarte und die Fahrkarten für die Grund- und Mittelschüler. Damit gibt es für den Fahrgast nun eine zentrale Anlaufstelle, und er muss nicht mehr überlegen, welcher Busunternehmer zuständig ist.

Drei Konzessionen sind zum 31.08.2017 ausgelaufen. Das Busunternehmen Brunnhölzl aus Hohenau hat sich zusammen mit Partnern rechtzeitig um die Konzessionen beworben. Die Bewerbung basierte auf dem Bündelungskonzept des Landkreises. Die Regierung von Niederbayern nahm sich viel Zeit und erteilte die neuen Konzessionen erst am 31.08.2017. Die Laufzeit startete am 01.09.2017. Also nicht mal ein Tag Zeit für den Start des neuen Systems.

„Probebetrieb als Echtzeitverkehr“; damit waren kleinere und größere Probleme vorprogrammiert. Doch bewährte sich da die bereits eingerichtete Mobilitätszentrale, die in Zusammenarbeit mit dem Busunternehmen vieles schnell lösen konnte.
Allerdings gibt es auch Dinge, die größere Maßnahmen erfordern, wie beispielsweise der Knotenpunkt Busbucht Oberndorf. Da braucht es noch ein bisschen Geduld. Letzteres gilt ebenfalls für die Tatsache, dass derzeit das neue System erst in zwei der fünf Teilbereiche läuft. In den anderen Teilbereichen laufen die Konzessionen erst zum 31.08.2018 aus, d.h. erst zum 01.09.2018 läuft der Nahverkehr im ganzen Landkreis nach dem neuen System.

Auch die Fahrpreise sind günstiger geworden. Sollte es in dieser Zeit Probleme in den noch nicht umgestellten Teilbereichen geben, versucht auch hier die Mobilitätszentrale eine Lösung zu finden. Es ist auch angedacht, die Igelbuslinien in das System zu integrieren. Oft gewünscht; bessere Lesbarkeit der Fahrpläne, aktuelle Angaben über Änderungen oder Verspätungen. Diese Punkte sind bereits in Arbeit. So etwas geht nicht von heute auf morgen. Das alte System lief jahrzehntelang und wurde von der Entwicklung überholt. Nun liegt die Koordination beim Landratsamt und ist damit zentral.

Kritik ist ein Beitrag zur Verbesserung, meinte Landrat Sebastian Gruber. Genauso wichtig ist es natürlich, dass die Bürger des Landkreises die neuen Angebote auch nutzen. Nicht übersehen; dies ist auch ein Beitrag für die Umwelt.

Kontaktdaten der Mobilitätszentrale:

Telefon 08551 57319 oder 57320
Email: oepnv@lra.landkreis-frg.de / rufbus@lra.landkreis-frg.de
(Montag bis Donnerstag von 8 bis 18 Uhr, Freitags von 8 bis 12 Uhr)

(Bild: Solche ruhigen Momente werden am Grafenauer Busbahnhof in Zukunft wohl weniger werden mit dem neuen System – Foto: MuW/r.demont)

- Werbung-

More articles

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

- Anzeige -

Letzte Beiträge