Peter Keglevic liest im Scharfrichterhaus aus „Wolfsegg“
(von Tobias Schmidt)
Passau. Bei Fernsehkrimis wie „Stolberg“, „Der Elefant-Mord verjährt nicht“, „Kommissar Beck“ oder auch biographischen Spielfilmen über Roy Black oder die Entführung des Unternehmererbens Richard Oetker führte Peter Keglevic Regie. Zahlreiche Preise u.a. den Grimme-Preis und den Bayerischen Filmpreis erhielt er dafür. Und weil er als Drehbuchautor eben weiß, wie man bewegende und spannende Geschichten erzählt, ging der gebürtige Salzburger 2017 unter die Romanciers. „Ich war Hitlers Trauzeuge“ hieß sein vielbeachteter Debürroman, dem im August 2019 der Zweitling „Wolfsegg“, verlegt im Penguin Verlag, folgte.
Darum geht’s: Die 15-jährige Agnes lebt in einem engen, namenlosen Tal irgendwo in den Bergen. Sie kommt aus einer Familie, die Verachtung erfährt. Weil hier jeder jeden kennt und mit jedem eine Geschichte hat. Es kommt zum Äußersten: die Eltern sterben vor der Zeit und durch fremdes Zutun. Agnes will daraufhin die jüngeren Bruder und Schwester, vor dem Heim retten, in dem sie einst gelitten hat. Aus Demütigung und Verzweiflung kommend, übernimmt hier eine Jugendliche plötzlich allergrößte Verantwortung, wird hier ein Aufbruch und eine Klarheit des einzuschlagenden Lebensweges geschildert, der atemlose Bewunderung hervorruft. Wie weit diese persönlichen Konsequenzen gehen können, schildert Keglevicin einer sich immer stärker verdichtenden Handlungsführung und zärtlicher und auch wuchtiger Erzählsprache. Und inklusive großem Showdown (wie bei seinen Fernsehkrimis).
Am Mittwoch, 29. Januar liest Peter Keglevic ab 20 Uhr aus „Wolfsegg“ im Passauer ScharfrichterHaus. Karten zu der von Passauer Pegasus und Bücher Pustet präsentierten Veranstaltung kosten 10,- Euro (ermäßigt 8,- Euro) und sind unter Tel. 0851 5608913 oder per Email an passau@pustet.de reservierbar.