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Montag, April 29, 2024

Black Hawks drehen verrücktes Spiel

Lesestoff

7:6 Sieg nach 1:5 Rückstand beim TSV Peißenberg

Gewohnt trocken kommentierte der Passauer Trainer Ivan Horak ein fast unglaubliches Eishockeyspiel auf der Pressekonferenz nach dem Spiel am Freitagabend in Peißenberg: „Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden!“
Und das nach einem Spiel, das in das Passauer Geschichtsbuch sicher einen Eintrag findet. Warum? Nach 22 Minuten lagen die Black Hawks eigentlich schon hoffungslos mit 1:5 zurück und feierten am Ende einen 7:6 Sieg im Hexenkessel des Peißenberger Eisstadion.

Für die etwa 500 Zuschauer hatte sich das Kommen in jedem Fall gelohnt, schon der Auftakt des Spiels war nach deren Geschmack. Innerhalb der ersten drei Minuten fielen gleich zwei Treffer. Zunächst Peißenberg zum 1:0 und postwendend der Ausgleich durch Simon Schießl. Der versenkte in seinem ersten Pflichtspiel in dieser Saison nach langer Verletzung seinen ersten Puckkontakt gleich im Tor.
Dann kam die Zeit der „Eishackler“, wie sich die Peißenberger selbst nennen. Mit unnötigen Strafzeiten brachten die Passauer die Gastgeber immer wieder in Überzahlsituationen, die das prompt nutzten. Die Oberbayern setzten mit einem konsequenten Forecheching schon den ersten an der Scheibe unter Druck. Dagegen wusste die Mannschaft von Ivan Horak zunächst keine Lösung.
Peißenberg’s Dejan Vogl erhöhte nach neun Minuten auf 2:1, das 3:1 machte Dominik Ebentheuer, der schon das 1:0 erzielt hatte, in doppelter Überzahl.

Noch vor der ersten Pause, erneut in Überzahl, gleich das 4:1 für Peißenberg durch Florian Höfler. „Wir haben in der Kabine einige Dinge geklärt!“, so Horak. Doch trotzdem erhöhte 75 Sekunden nach Beginn des Mitteldrittels der Routinier Manfred Eichberger gar auf 5:1.

Eigentlich war das Spiel da nicht nur für den Großteil der Zuschauer, sondern wohl auch für die Peißenberger Mannschaft entschieden. Doch die hatten nicht mit der schier unglaublichen Moral der Passauer Eishockeycracks gerechnet; sie fuhren jetzt den Stachel aus! Innerhalb einer Minute verkürzten Dominik Persch und Stefan Groß auf 3:5 aus Passauer Sicht. Der pfeilschnelle Svatopluk Merka setzte mit seinem 4:5 in der 34. Minute die zweite Luft bei den Hawks endgültig frei. Die Mannschaft von Ivan Horak spielte sich in einen wahren Rausch.

Der Glaube an das Unmögliche war spätestens da, als auch Passau’s torjäger Petr Sulcik nach 41 Minuten im Schlussabschnitt zum Ausgleich traf. Doch der Peißenberger Manfred Eichberger antwortete noch einmal fast postwendend und brachte die Gastgeber erneut in Führung.

War’s das jetzt? Nein, denn Daniel Huber glich zwei Minuten später nach einem Scheibenverlust der Oberbayern erneut aus. Das Spiel stand jetzt auf des Messer’s Schneide, es ging hin und her, Chancen hüben wie drüben, doch Tore vielen keine mehr.
Nach 60 Minuten stand es 6:6, auch die anschließende Verlängerung blieb torlos und dann packte Patrick Geiger seine Routine aus und versenkte die Scheibe im entscheidenden Penaltyschießen zum 7:6!
Andi Resch im tor der Black Hawks hielt dagegen seinen Kasten sauber und somit stand der Auswärtssieg nach einem 1:5 Rückstand fest. Was für eine Moral der Horak-Truppe!

Gemeinsam mit den mitgereisten Fans wurde ein verrückter Sieg noch lange gefeiert. Die Black Hawks stehen mit 18 Punkten weiter auf einem sehr guten 4. Tabellenplatz im Eishockey-Amateur-Oberhaus. Am kommenden Freitag um 20.00 Uhr im Heimspiel gegen den EC Pfaffenhofen haben die Hawks die Chance, ihr Punktekonto weiter zu erhöhen.

Statistik
1:0 (0:08) Ebentheuer, 1:1 (0:45) Schießl (Merka), 2:1 (8:07) Vogl (Eichberger/Hörndl/5-4), 3:1 (15:34) Ebentheuer (Estermaier/Lenz/5-3), 4:1 (17:23) Höfler (Eichberger/5-4), 5:1 (21:15) Eichberger (Vogl/Höfler)
5:2 (21:57) Persch, 5:3 (22:44) Groß (Nemecek), 5:4 (33:30) Merka (Huber/Schießl), 5:5 (40:41) Sulcik (Groß), 6:5 (41:50) Eichberger (Vogl/Höfler)
6:6 (43:22) Huber (Merka) Penaltyschießen: 6:7 Geiger

Strafminuten
Peißenberg 6, Passau 12 plus 10 für Geiger (Check gegen Kopf/Nacken)

(Bild: Adobe Stock)

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