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Dienstag, April 30, 2024

Biberschäden erfordern Teichsanierung

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MdL Waschler tauscht sich mit Betroffenem, Fürstensteins Bürgermeister Gawlik und stellvertretendem Landrat Koller zum Bibermanagement aus

Fürstenstein. „Die graben mir alles um und unterhöhlen meinen Grund“, beklagt Michael Huber aus Fürstenstein bei einem Ortstermin.

Angefangen hat alles vor knapp zehn Jahren, als ein Teil des Naturraums zwischen Neukirchen vorm Wald und Fürstenstein zum Pillinger Bachbiotop ausgewiesen wurde – „zwei Jahre später haben sich die Biber angesiedelt, und zwischenzeitlich ist meine Teichanlage in dem Gebiet nahezu komplett vernichtet“, schildert Michael Huber sein Problem. An ein verpachten sei derzeit nicht mehr zu denken. „Um dieses Areal will sich niemand mehr annehmen. Seit zwei Jahren wird es daher auch nicht mehr bewirtschaftet.“

Der Biber ist europa- und bundesrechtlich streng geschützt. Nach aktuellen Angaben des bayerischen Umweltministeriums wird der Biberbestand im Freistaat derzeit auf etwa 22.000 Tiere in rund 6.000 Revieren geschätzt – damit ist Bayern fast flächendeckend besiedelt. Um Konflikte mit dem streng geschützten Biber zu lösen, wurde seitens der Bayerischen Staatsregierung das sogenannte Bibermanagement eingeführt. „Grundsätzlich soll damit die Akzeptanz für die Tiere gefördert werden und gleichzeitig Schäden minimiert, bestenfalls natürlich komplett verhindert werden“, erläutert MdL Waschler.

Im Fall von Michael Huber ist der Schaden bereits vollumfänglich vorhanden – eine Sanierung der Teichanlage steht im Raum. „Wir möchten die Weiher gerne erhalten. Dabei geht es uns nicht darum, große Gewinne zu erzielen, sondern vielmehr um die Pflege des Naturraums. Aufgrund des Schadenumfangs sind die Kosten für eine Sanierung jedoch enorm“, so Huber weiter.

Fürstensteins Bürgermeister unterstreicht die Problematik und bittet um die Unterstützung für eine bereits kommunizierte 90-prozentige Förderung. „Die Anlage gibt es hier seit den 60er Jahren. Das Naturreservat Pillinger Bach hat den Biber erst angelockt – jetzt darf Herr Huber nicht allein gelassen werden.“

Auch Hans Koller, stellvertretender Landrat von Passau weiß um die schwer besetzte Thematik: „Die Biberproblematik bechäftigt die gesamte Land- und Forstwirtschaft massiv.“ Er macht den Betroffenen auf die entsprechenden Präventionsmaßnahmen im Zuge einer Sanierung aufmerksam.

Grundsätzlich stehen für den Ausgleich von durch Biber verursachte Schäden im Bereich der Land-, Forst- und Teichwirtschaft seit Januar 2021 jährlich 550.000 Euro zur Verfügung. „Die einzige Lösung findet sich in einer 90-prozentigen Förderung für die Sanierung oder in einer auskömmlichen Festbetragsförderung, da sind wir uns einig“, ist auch MdL Waschler überzeugt und hat bereits zugesichert, sich für eine entsprechende Unterstützung beim Bayerischen Umweltministerium einzusetzen.

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