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Dienstag, April 23, 2024

Barrierefreiheit in Wegscheid

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Wegscheid. Bürgermeister Lothar Venus, die Seniorenbeauftragte Gisela Fischer und die Ansprechpartnerin für Senioren aus dem Rathaus Christina Windpassinger besichtigten mit dem Behindertenbeauftragten des Landkreises Passau, Herrn Willi Wagenpfeil verschiedene Einrichtungen und Verkehrswege des Marktes Wegscheid.

Wagenpfeil folgte der Einladung von Lothar Venus, um verschiedene Örtlichkeiten von einem „Mann vom Fach“ begutachten zu lassen, um gemeinsam Verbesserungsvorschläge für Barrierefreiheit im Markt und bei gemeindlichen Einrichtungen zu erarbeiten. Der Bürgermeister beschrieb die allgemeine Situation der Markgemeinde Wegscheid wie folgt:

„Es besteht durchaus Handlungsbedarf, das ist uns allen bewusst, aber wenn wir die Barrierefreiheit in Angriff nehmen, dann muss das auch vollumfänglich geprüft werden. Ich bin jeden Tag in der Marktgemeinde und es ist zweifellos so, dass für Menschen mit Einschränkungen, aber auch Mütter mit Kinderwägen, im Marktbereich Einschränkungen wie z. B. Stufen gegeben sind.“

Beim Rundgang durch die Gemeinde wurden vorerst öffentliche Plätze und Einrichtungen des Marktes begutachtet, darunter der Marktbereich, die Wegscheider Kindergärten und der Neubau der Schule. Letztere wurde als sehr gut befunden. Wagenpfeil lobte die hervorragende Arbeit: „Bei Barrierefreiheit denkt man oft an alte, kranke Menschen. Doch Barrierefreiheit ist in so vielen Bereichen wichtig. Sei es für Familien die beispielsweise mit dem Kinderwagen fahren, sei es für Kinder, die mit einem Handicap leben oder auch ganz einfach jedermann, der aufgrund einer vorübergehenden Krankheit auf die Hilfe mobiler Hilfsmittel wie Krücken oder einen Rollstuhl angewiesen ist.“

Die Seniorenbeauftragte Gisela Fischer sprach an, dass es bereits bei der Planung von Veranstaltungen für Senioren, unabhängig von der Corona-Pandemie, schwierig sei, den passenden Veranstaltungsort zu finden, denn oft sind die Räumlichkeiten nur über Treppen erreichbar oder die Parksituation erweist sich als schwierig. Bürgermeister Venus bestätigte dies. „Ich weiß ein paar Bürger, die bereits vor der Corona-Pandemie aufgrund dieser Barriere, an den schönen und sehr gut organisierten Veranstaltungen leider nicht mehr teilnehmen konnten, da sie Treppen nicht überwinden konnten. Dafür haben wir seitens des Rathauses auch schon über eine Lösung nachgedacht, denn der neue Bereich „Schul-Aula“ soll nach dem Umbau auch für gemeindliche Veranstaltungen und den Sitzungsdienst verwendet werden. Auch für die Besucher der Marktgemeinderatssitzung muss ein barrierefreier Zugang möglich sein.“ Wagenpfeil bedankte sich für die vorausschauende Arbeitsweise des Marktes. Auf der Agenda stand auch der Marktbereich, dessen Problematik den Verantwortlichen des Rathauses schon längere Zeit bekannt ist. „Bei hohem Verkehrsaufkommen ist es sehr gefährlich, die Straße zu überqueren, der Bäcker ist auf der einen Straßenseite, der Metzger auf der anderen.“, beschrieb die Seniorenbeauftrage das Thema im Marktbereich. Es gab bereits Vorschläge über ein Ampelsystem oder über einen Zebrastreifen, aber sowohl der Behindertenbeauftrage, als auch der Bürgermeister, der Stützpunktleiter der Verkehrswacht ist, teilten die Meinung, dass eine Lösung gefunden werden muss, die allen Verkehrsteilnehmern und Fußgängern Sicherheit bietet. Es wurde vereinbart, hier mit den verantwortlichen der Straßenverkehrsbehörde und der Polizeiinspektion eine Verkehrsschau durchzuführen, um gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten.

Auch die aktuell gegebenen Bürgersteige, Treppen, Pflasterwege und Abgrenzungen bilden derzeit Hindernisse für die Barrierefreiheit. „Die einfachen Sachen, wie beispielsweise das Geländer beim Rathauseingang haben wir sofort umgesetzt, aber der komplette Marktbereich müsse barrierefrei gestaltet werden. Mit dieser Thematik haben sich auch viele meiner Kollegen auseinandergesetzt. Bei der Barrierefreiheit ist Kreativität gefragt. Durch den relativ beengten Platz im Marktbereich, eine enge Straßenführung und den, für eine Bundesstraße geringen Abstand zwischen den gegenüberliegenden Gebäuden, stellt diese eine große Herausforderung dar. Wir müssen mit den gegebenen Voraussetzungen arbeiten. Aber ich bin mir sicher, dass wir auch hier eine passende Lösung finden werden.“ Der Bürgermeister schlug der Seniorenbeauftragten vor, dass die Seniorenarbeit in der Gemeinde ausgebaut werden soll. „Mir schwebt vor, dass sich ein kleiner Kreis aus engagierten Personen aus allen Ortsteilen bildet, die als Arbeitskreis Anregungen und Ideen im Bereich der Seniorenarbeit und der Arbeit mit Menschen mit Einschränkungen erarbeiten und in die Gemeindearbeit einbringen“.

Dazu soll es nach Gründung des Arbeitskreises regelmäßige Treffen geben, sofern es die Corona-Bedingungen erlauben. Als Zeitfenster wurde, angesichts der aktuellen Einschränkungen, der Herbst 2021 genannt. Bei der aktuellen „Abwasser-Großbaustelle“ in Wildenranna, die sich über einen längeren Zeitraum hinziehen wird, ist BGM Venus eine Vor-Ort-Betreuung wichtig. Insbesondere ältere Menschen, die Fragen zu ihren Anwesen im Bezug zur Bauausführung oder Anschlüssen haben, wurde ein Baustellencontainer installiert. In diesem sollen regelmäßige Sprechzeiten abgehalten werden, so dass Menschen, die nicht so mobil sind, ihre Fragen direkt vor Ort klären, bzw. vorbringen können.

Die Beteiligten bedankten sich bei Herrn Wagenpfeil für die Unterstützung und vereinbarten, dass der Kontakt nicht abbrechen soll.

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