Unternehmerinnen besichtigten Gutshof der Arberland-Alpakas und wanderten zum ehemaligen Märchenschloss im Oberfrauenauer Wald
Oberfrauenau. Der liebe PetrUnerneus meinte es gar nicht gut mit den wild&weiblich-Unternehmerinnen, als diese bei ihrem jüngsten Treffen eine Besichtigung der Arberland-Alpakas und eine Wanderung durch den Oberfrauenauer Wald auf dem Vereinskalender stehen hatten.
Doch ganz nach dem Motto „es gibt kein schlechtes Wetter mit der richtigen Kleidung“ ließen sich die Unternehmerinnen die nichtalltägliche Begegnung mit den außergewöhnlichen Tieren nicht nehmen und besuchten das Gehege direkt bei der alten Poschinger Villa in Oberfrauenau. Dort wurden sie schon von Inhaberin Elke Haase-Sporrer und acht Alpaka-Hengsten erwartet.
Wegen der starken Regengüsse ging es zum ersten Kennenlernen zunächst in den trockenen Stall. Mit Abstand aber dennoch neugierig, wurden die weiblichen Gäste von Caruso, dem Gefräßigen und seinen Herdenkollegen Fridolin, dem Vermittler, Marcello dem Aufdreher und Diego, dem Youngster, zutraulich aber mit verhaltener Vorsicht beschnuppert. Doch mit ein paar Heubüschel als Willkommensgeschenk angelockt, fasste Caruso mit seinem grau-schwarzen, frisch geschorenen Fell und mit seinen großen schwarzen Kugelaugen schnell Vertrauen und ließ sich gerne in seinem samtweichen Fell kraulen. Elke Haase-Sporrer erzählte indessen, wie sie und ihr Mann Christian zu den Alpakatieren kamen. „Es war Liebe auf den ersten Blick“ gestand sie. Wir haben uns umfangreich informiert über die Haltung und das Wesen und haben Kurse zur Haltung, Pflege, Rasse und Ernährung absolviert, bevor wir uns eine Herde zugelegt haben. Heute stehen in Frauenau acht Hengste und in Zwiesel acht Stuten. Diese Trennung sei wichtig, da sonst keine Ruhe in die Herde käme und die Nachwuchsplanung nicht mehr in den Griff zu kriegen wäre. Die Stuten tragen elfeinhalb bis zwölf Monate und ein Alpaka kann 20 Jahre alt werden. Im Juli werden zwei Alpakas aus eigener Zucht kommen, verkündet die Züchterin stolz. Sie sei immer auf der Hut, dass ihre Herden gesund sind, regelmäßige Kontrolle der Zähne und schneiden der Hufnägel alle paar Wochen sei wichtig und sie sei gerade wegen der bevorstehenden Geburten etwas unruhig. Während die Regentropfen weiter auf das Stalldach prasseln, erfahren die Unternehmerinnen auch, dass Alpakas einen ausgeprägten Gemeinschaftssinn haben. „Sie fressen synchron und machen eigentlich alles gemeinsam“, sagt Haase-Sporrer. Sie bietet freitags und samstags regelmäßige Führungen für Kinder und Erwachsene an und bekomme auch oft individuelle Buchungen, wo der Kontakt mit den Alpakas und die gemeinsame Wanderung dazu betrage, gestresste Menschen wieder zur Ruhe und Ausgeglichenheit zu bringen.
Das kurzweilige Warten im Stall hat sich gelohnt. Nach gut einer Stunde ist es soweit. Der Himmel klart ein wenig auf und schnell werden die Strickhalfter um die Köpfe und die schlanken und langen Hälse der Tiere gelegt. Das Seil in der Hand schreiten die Alpakas mit den Unternehmerinnen im gemäßigten Tempo und geduldig zur nahegelegenen Schlosskapelle und der üppigen Wiese, auf der das Gras zur abendlichen Stunde auch noch schmeckt. Was viele der Damen nicht wussten, dass dort Ende des 19. Jahrhunderts ein großes Neurenaissanceschloss von Georg Benedikt II. von Poschinger erbaut worden war, dann im zweiten Weltkrieg als Truppenunterkunft und später als Flüchtlingslager diente und dadurch so erhebliche Schäden erlitt, dass 1959 Hippolyt Freiherr Poschinger von Frauenau das Schloss abreißen ließ. Heute erinnert daran nur noch die Schlosskapelle und eine Tafel an der Wand.
Nach einem gemeinsamen Erinnerungsfoto vor der Kapelle ging es wieder zurück zum Gut. Nachdem die Alpakas gebührend mit ausgiebigen Streicheleinheiten in ihr Gehege verabschiedet wurden, gab es für die Unternehmerinnen noch die Gelegenheit im Alpakashop Erlesenes aus Alpakawolle zu erstehen. Danach lud Elke Haase-Sporrer alle an eine reich gedeckte und edel dekorierte Tafel in die Villa zu einem krönenden Ausklang ein. Fasziniert von den Tieren, dem Gutsbetrieb und dem Abend in herrschaftlichem Ambiente schwärmten die Unternehmerinnen noch am nächsten Tag von diesem außergewöhnlichen Treffen.