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Montag, April 29, 2024

Alles rund ums Ei

Lesestoff

236 Eier wurden 2019 in Deutschland pro Kopf gegessen – mehr als jemals zuvor. Besonders an den Osterfeiertagen ist die Nachfrage groß, bemalte Eier zieren Osternester und werden zu Gebäck und Kuchen verarbeitet. Zu gut für die Tonne! beantwortet die wichtigsten Fragen rund ums Ei, seine Herkunft und Haltbarkeit, die richtige Lagerung sowie mögliche Rezepte.

Farbenfroh angepinselt, gebraten, gekocht, im Kuchenteig oder in der Bratensauce: Während der Osterfeiertage kommen Eier in großer Zahl und diversen Varianten auf den Tisch. Doch wo kommen unsere Eier eigentlich her, wie lässt sich die Herkunft für uns nachvollziehen, was ist bei ihrer Lagerung zuhause zu beachten und wie können wir vermeiden, dass übriggebliebene Eier nach den Ostertagen im Osterkörbchen ungenießbar werden?

Herkunft und Haltung

Wer auf artgerechte und regionale Haltung Wert legt, findet die wichtigsten Informationen auf der Schale des Eis vermerkt. Die erste Ziffer im Code auf der Eierschale gibt das Haltungssystem an. 0 steht für Eier aus ökologischer Erzeugung, 1 für Freilandhaltung, 2 für Bodenhaltung und 3 für Käfighaltung. Seit 2012 findet Käfighaltung nur noch in Kleingruppenhaltung von etwa 65 Tieren statt. Bis spätestens 2028 soll auch diese auslaufen. Auf die Ziffer für das Haltungssystem folgt das Kürzel für den EU-Herkunftsstaat des Eis (in Deutschland „DE“). Die darauffolgende Zahl gibt Auskunft über das Bundesland, in dem der Stallbetrieb verortet ist. Wer also neben einer möglichst schonenden Tierhaltung auch Wert auf kurze Lieferwege und weniger Emissionen legt, kann sich die Zahl des eigenen Bundeslandes heraussuchen und einprägen. 

Wertschätzung beginnt beim Huhn

Wer sich über den Kauf von Eiern aus artgerechter Haltung hinaus für das Wohl von Hühnern einsetzen möchte, der kann dies unter anderem mithilfe der „Bruderhahn“-Initiative tun. Eier aus „Bruderhahn“-Aufzuchten sind etwas teurer, die Betriebe finanzieren durch den Aufpreis die Aufzucht und somit das Überleben männlicher Tiere. Da sie weder Fleisch noch Eier liefern, werden die ungewollten Brüder der Legehennen teils noch immer getötet. Um das zu verhindern, entwickelt die Bundesregierung aktuell zudem ein Verfahren, mit dem sich männliche Küken noch vor dem Schlüpfen im Ei erkennen lassen. 

Eine Liste mit Händlern, die Eier aus „Bruderhahn“-Aufzucht in ihrem Sortiment haben, ist hier einsehbar. 

Richtig lagern und Haltbarkeit prüfen

Während rohe Eier das ganze Jahr über im Supermarkt oder auf dem Markt erhältlich sind, tauchen vor allem in der Osterzeit bereits gekochte und in allen Farbvariationen bemalte Eier in den Regalen auf. Die hier häufig auftretenden Verfärbungen des Eigelbs sagen übrigens nichts über deren Zustand aus. Der Stich ins Grünliche oder Bläuliche hängt damit zusammen, dass die Eier vor dem Verkauf extra lange bei hoher Temperatur gekocht werden, um Salmonellen abzutöten. Dadurch werden chemische Reaktionen ausgelöst, die die Verfärbung verursachen. Gesundheitlich ist dies jedoch völlig unbedenklich.

Gekochte Eier werden am besten im Kühlschrank gelagert, da beim Kochen Risse in der Schale entstehen können, die das Eindringen von Bakterien ermöglichen. Bei vorgekochten, bunten Ostereiern aus dem Supermarkt ist die Schale meist mit Schellack und Palmwachs versiegelt. Deswegen sind sie häufig sehr lange haltbar. Doch auch sie sollten in den Kühlschrank – am besten in die Tür, getrennt von anderen Lebensmitteln. 

Auch rohe Eier sollten in der Kühlschranktür aufbewahrt werden, idealerweise mit der Spitze nach unten. Unter der runden Seite der Schale befindet sich nämlich die Luftkammer, die dann nicht nach oben wandert und dabei das Eindringen von Keimen erleichtern würde. Bei der Beurteilung der Haltbarkeit gilt – wie auch bei anderen Lebensmitteln mit Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD): Das Datum ist keineswegs ein Wegwerfdatum. Besteht das rohe Ei den Wassertest, kann es auch nach Ablauf des MHDs noch bedenkenlos gegessen werden. Um ganz sicherzugehen, sollte es danach aber nicht mehr als weiches Frühstücksei gelöffelt, sondern auf mindestens 70 Grad erhitzt als Rührei oder hartgekocht serviert werden.

Wurden Eigelb und Eiweiß beispielsweise für ein Backrezept getrennt und nicht ganz aufgebraucht, können sie in einem sterilen Gefäß eingefroren und bis zu einem Jahr lang im Eisfach gelagert werden.

Was tun mit dem Überschuss an Eiern?

Nach einem langen Wochenende voller Ostereier kann es manchmal etwas schwerfallen, bei der Resteverwertung noch kreativ zu werden. Die Zu gut für die Tonne!– Rezeptdatenbank bietet jede Menge Inspiration, wie sich aus Ei-Resten nach Ostern Leckeres zaubern lässt: 

Der Tipp zum Schluss: So gelingt das perfekte Frühstücksei

Die gängigen Standardkochzeiten:

  • Weich bis wachsweich: 5-7 Minuten in kochendem Wasser
  • Hart: mindestens 8 Minuten in kochendem Wasser 

Hintergrund

Zu gut für die Tonne!

Jährlich fallen in Deutschland entlang der gesamten Lebensmittelversorgungskette rund zwölf Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle an, sechs Millionen davon allein in Privathaushalten. Wie Verbraucherinnen und Verbraucher die Lebensmittelverschwendung reduzieren können, zeigt Zu gut für die Tonne! bereits seit 2012. Mit der in 2019 beschlossenen Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung rückt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft neben den Privathaushalten auch die Sektoren Primärproduktion, Verarbeitung, Groß- und Einzelhandel sowie Außer-Haus-Verpflegung stärker in den Fokus. Ziel ist es, bis 2030 die Lebensmittelverschwendung in Deutschland auf Handels- und Verbraucherebene zu halbieren und Lebensmittelabfälle entlang der Produktions- und Lieferkette zu verringern. Unter www.zugutfuerdietonne.de finden Interessierte Fakten zur Lebensmittelverschwendung, Tipps für einen nachhaltigeren Umgang mit Lebensmitteln sowie kreative Rezepte für beste Reste. 

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