18.9 C
Hutthurm
Dienstag, April 30, 2024

50. Malteser Wallfahrt nach Altötting

Lesestoff

„Eine Großmacht der Barmherzigkeit“

Altötting / Passau / Freyung-Grafenau. 2020 konnte sie gar nicht stattfinden, 2021 konnten nur Malteser teilnehmen, doch heuer waren bei der Malteser Wallfahrt nach Altötting endlich auch wieder Seniorinnen und Senioren und beeinträchtigte Mitmenschen dabei. Es war ein wunderbarer Tag für alle Beteiligten. Noch dazu war es eine Jubiläumsveranstaltung, nämlich die 50. Wallfahrt.

„Die Vorfreude bei uns allen war genauso groß wie die Wiedersehensfreude in Altötting“, sagt die Passauer Wallfahrtsleiterin Rosmarie Friedsam. Denn seit Februar 2020 hatte sich die Malteser Ausflugsfahrten-Familie, die sonst mehrmals im Jahr zusammen unterwegs ist, nicht mehr sehen können.

Die Gruppe mit Teilnehmern und Helfern aus Stadt und Landkreis Passau sowie dem Landkreis Freyung-Grafenau traf am Dultplatz mit Wallfahrern aus ganz Bayern sowie dem Erzbistum Salzburg, den Diözesen Innsbruck und Linz und aus der Ostschweiz zusammen. Von dort startete die Prozession zur Basilika St. Anna, musikalisch begleitet von der Malteserkapelle aus dem fränkischen Mellrichstadt.

Der Passauer Bannerträger Ewald Anetzberger mit der stellvertretenden Diözesanleiterin und Diözesanärztin Dr. Renate Zehner sowie einem Teil der Passauer Gruppe bei der Prozession vom Dultplatz zur Basilika (Foto: Friedsam)

Die Jubiläumswallfahrt stand unter dem Motto „Frieden“. Schon bei der Fahrt zum Gnadenort hatten die Wallfahrer gemeinsam ein Friedensgebet gebetet. In der Basilika begrüßte Prälat Günther Mandl zuerst die Passauer Gruppe, was diese natürlich besonders freute. „Zu Maria kommen keine Touristen, sondern Pilger mit Sorgenrucksäcken. Sorgenkinder, die alle Leid und Kreuz haben. Maria hat euch längst in den Blick genommen, als ihr heute losgefahren seid“, sagte er. Wallfahrtsleiter Franz-Josef Freiherr von der Heydte erklärte: „Wir wollen heute der Gottesmutter eine besondere Bitte zu Füßen legen, die Bitte um Frieden.“

Der Salzburger Erzbischof Dr. Franz Lackner, der den Gottesdienst zusammen mit zahlreichen Mitbrüdern zelebrierte, nannte die Malteser „Eine Großmacht der Barmherzigkeit.“ Auch er betonte: „Lasst uns diesen Gottesdienst als eine innige Fürbitte zur Gottesmutter richten um Frieden.“ Er berichtete von seiner Reise in die Ukraine, die er genau eine Woche zuvor angetreten hatte. „Das war eine tief berührende und beeindruckende Erfahrung. Kinder, die ihre Eltern verloren haben, alte Menschen, die wir in ihren Lagern besuchten. Mir schien es, sie sind aus Trauer und aus Schmerz stumm geworden.“ Auch bei einem Fliegeralarm während eines Gottesdienstes sei es ruhig geblieben und alle seien still gewesen.

Der Passauer Diözesanseelsorger der Malteser, Pfarrer Johannes B. Trum, bei der Andacht in der Stiftskirche. Links neben ihm im Bild das Altöttinger Gnadenbild (Foto: Friedsam)

„Die Kirche, das Gebet, der Glaube ist so etwas wie ein letzter Halt, ein letzter Anker“, so der Erzbischof weiter. „Das gemeinsame Gebet um Frieden und Freiheit in dieser Welt, die aus so vielen Wunden blutet, das ist wichtig.“ Sehr berührend war es, als während dem Austeilen der heiligen Kommunion zwei Frauen aus der Ukraine ein Lied in ihrer Muttersprache sangen.

Ebenso feierlich wie der Gottesdienst am Vormittag war die Andacht am Nachmittag, die diesmal in der Stiftskirche stattfand und die der Passauer Diözesanseelsorger Pfarrer Johannes B. Trum hielt. Dort befindet sich aufgrund der Sanierung der Gnadenkapelle zurzeit auch das Gnadenbild. „Wir spüren, welche Gnade ausgeht von diesem Heiligtum“, so der Geistliche.

Erzbischof Dr. Franz Lackner mit den Mitzelebranten, darunter der Passauer Diözesanseelsorger Pfarrer Johannes B. Trum (rechts daneben), und Wallfahrtsleiter Franz-Josef Freiherr von der Heydte (vorne 3.v.l.) mit Ordensrittern und -damen sowie den Ministranten (Foto: Friedsam)

Er bat die Gottesmutter: „Sag deinem Sohn, wie sehr wir uns nach einem Leben in Fülle, das nur er geben kann, nach Frieden und nach Erlösung sehnen.“ An die Pilger gewandt sagte Pfarrer Trum: „Kommen Sie wieder gut nach Hause und nehmen Sie die Kraft mit, die dieser Ort spendet. Ich danke meiner Malteser-Familie, die es durch ihre Tätigkeit ermöglicht, unterwegs zu sein und Orte aufzusuchen, die uns guttun.“

Dem Dank an die Malteser schloss sich Baron von der Heydte in seinem Schlusswort an: „Danke, ihr seid der Herzschlag dieser Wallfahrt.“

- Werbung-

More articles

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

- Anzeige -

Letzte Beiträge