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Montag, April 29, 2024

50 Jahre Ruperti Werkstätten in Altötting

Lesestoff

Inklusion aktiv gelebt – In den Ruperti-Werkstätten der Caritas finden Menschen mit Handicap einen qualifizierten Arbeitsplatz – Schauspieler Michael Alexander Grimm als Überraschungsgast beim „Tag der offenen Tür“

Altötting (can.) Sie arbeiten für BMW. Sie fertigen für Wacker. Nicht nur diese weltweit tätigen Unternehmen können sich auf die Altöttinger Ruperti Werkstätten verlassen. Viele regionale Firmen setzen auf die Leistung der Menschen mit Handicap. Momentan sind 320 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Altötting und Töging am Schaffen. Trotz ihrer eingeschränkten Möglichkeiten arbeiten sie mit Leidenschaft. Sie sind in hochkomplexe Fertigungs- und Wirtschaftskreisläufe eingebunden. Voller Stolz stellten sie am Samstag, 21. Oktober, beim „Tag der offenen Tür“ ihre Arbeit vor.

Als Überraschungsgast kam der Film- und Theaterschauspieler Michael Alexander Grimm in die Werkstätten. Natürlich war das Hallo groß, denn viele kennen den Grimme-Preisträger aus den „Rosenheim Cops“ oder „Dahoam is Dahoam“. Ende November ist er in der neuen RTL-Serie „Gute Freunde“ über den FC Bayern München als Wilhelm Neudecker zu sehen. Für den Schauspieler war der Rundgang durch die Werkstattbereiche ein eindrucksvolles Erlebnis. Umgekehrt waren die Selfies mit dem Schauspieler gefragt. Einfühlsam für die Belange der Mitarbeiter*innen mit Behinderung stand Michael Grimm Rede und Antwort. Denn für ihn ist der gleichberechtigte Umgang auf Augenhöhe eine Selbstverständlichkeit. Gelebte Inklusion eben. Die Schlange am Autogramm-Tisch schien kein Ende zu nehmen. Der Tag der offenen Tür war ein voller Erfolg. Von Vormittag bis weit in den Nachmittag hinein strömten die Gäste aus Altötting und Umgebung in die Ruperti Werkstätten. Zum Jubiläumsjahr erwarteten sie Einblicke in die Arbeitsbereiche, eine Ausstellung zum Jubiläum, sowie Sonderaktionen im Werkstattladen.

Seit 50 Jahren besteht die Einrichtung des Caritasverbandes für die Diözese Passau e. V. Bis heute gilt: „Wir alle wollen mit und am Menschen arbeiten. Die Hilfe am Menschen ist das zentrale Thema für unser Betreuungspersonal und ein positives Arbeitsumfeld für uns alle von enormer Wichtigkeit“, so Einrichtungsleiter Georg Bachmeier. Am 11. Dezember 1973 wurde die Werkstatt für Menschen mit Behinderung in der alten Schule in Alzgern mit elf Beschäftigten eröffnet. Die Einrichtung vergrößerte sich. Im Herbst 2007 konnten die ersten Arbeitsgruppen in den neuen, hochmodernen Standort der Ruperti Werkstätten an der Maybachstr. 7 in Altötting einziehen. In Töging werden Kollektoren gefertigt. 2020 wurde die neue Werkstatt am Bahnhof eröffnet. Hier stehen 72 Rehabilitations- und Arbeitsplätze für Menschen mit seelischer Erkrankung zur Verfügung.

Sefies mit Michael Alexander Grimm waren sehr gefragt. Christoph kennt den Schauspieler aus den „Rosenheim Cops“ ganz genau. Foto: Caritas/wd

„Wir sind keine Bastelwerkstatt“, betont Werkstattleiter Georg Bachmeier. „Im Gegenteil – wir sind ein – nicht mal kleiner – mittelständischer Betrieb, dessen Ziel es ist, Menschen mit Behinderung in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu integrieren.“ 320 Menschen mit Behinderung sind derzeit in den Ruperti Werkstätten tätig. Dazu kommen rund 100 Mitarbeiter*innen in der Verwaltung und Betreuung. „Wir arbeiten der Industrie in der Region zu. Zum Beispiel der chemischen Industrie im Metallbereich und verschiedenen Branchen mit Lohnarbeiten aus unserer Schreinerei“, erklärt Bachmeier. Die Werkstätten sind modern ausgestattet, sodass man nahezu alle Kundenwünsche erfüllen kann. „Bei all dem stehen unsere Beschäftigten im Mittelpunkt und es gelingt uns immer wieder Menschen mit Behinderung bei Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes zu integrieren. Vor allem ist uns aber wichtig, dass unsere Beschäftigten sich mit ihren Arbeitsaufträgen identifizieren können, dass sie sich wohl fühlen bei uns und das wir ihnen hier ein passendes Umfeld bieten können, das ihnen im Rahmen ihrer individuellen Möglichkeiten optimale Förderung und auch eine Teilhabe am Arbeitsleben bietet.“

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