9.3 C
Hutthurm
Montag, April 29, 2024

„Küchen-Alarm“ – Profis am Herd dringend gesucht: Landkreis Passau bietet 72 Jobs in Gastro-Küchen

Lesestoff

Gastro-Profis sollen künftig „Start-Lohn“
von 3.000 Euro bekommen

Die Küche bleibt kalt – und das immer öfter: Ob Restaurant, Gaststätte oder Biergarten – in der Gastronomie im Landkreis Passau gehören „neue Öffnungszeiten“ zum Alltag.

Läuft im Turbogang: Gemüseschneiden – bei Küchen-Profis sitzt jeder Handgriff. Es gibt nur zu wenige, die den Küchen-Job machen wollen, sagt die Gastro-Gewerkschaft NGG. Foto: NGG | Tobias Seifert

„Immer häufiger stehen Gäste vor verschlossenen Türen. Wer zum Essen rausfährt oder etwas trinken möchte, sollte sich besser vorher im Internet oder per Anruf erkundigen, ob das Lokal auch offen hat. Und vor allem, wie lange es warme Küche gibt“, rät Kurt Haberl von der Gastronomie-Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Viele Gaststätten und Restaurants hätten bereits einen zusätzlichen Ruhetag eingelegt.

„Einige Häuser streichen den Mittagstisch komplett. Und oft schließt die Küche abends deutlich früher. Der Trend ist klar: Die Gastronomie kocht und bedient nur noch auf Sparflamme“, sagt Haberl. Der Geschäftsführer der NGG Niederbayern schlägt „Küchen-Alarm“ für die Gastro-Szene. Der Grund liege auf der Hand: „Zu wenig Personal. Hotels, Restaurants, Gaststätten, Biergärten, Cafés, Caterings … – fast alle suchen händeringend Unterstützung“, so Kurt Haberl.

Allein für den Landkreis Passau hat die Bundesagentur für Arbeit in der Hotellerie und Gastronomie aktuell 170 offene Stellen registriert. „Wer in der Küche klarkommt, kann sofort anfangen: 72 unbesetzte Jobs warten auf einen Küchen-Profi. Aber auch um den Nachwuchs macht sich das Gastgewerbe Sorgen: 47 Ausbildungsplätze sind immer noch frei. Für die Azubi-Suche läuft der Countdown. Und es sieht nicht gut aus. Denn eigentlich müssten die Verträge für das neue Ausbildungsjahr schon längst abgeschlossen sein“, sagt NGG-Geschäftsführer Haberl.

In der Gastro-Branche müsse sich einiges ändern: „Höhere Löhne und bessere Arbeitszeiten sind der Schlüssel für mehr Personal“, macht Kurt Haberl klar. Konkret peilt er dabei für die Zukunft einen „Gastro-Start-Lohn“ von 3.000 Euro brutto pro Monat für alle an, die in der Hotellerie und Gastronomie nach ihrer Ausbildung in einem Vollzeit-Job weiterarbeiten.

„Das muss die Branche hinbekommen. Denn wer seine Ausbildung in der Küche, im Service oder im Hotel abgeschlossen hat, braucht eine klare Perspektive. Egal, wo eine Köchin, ein Kellner oder eine Hotelfachfrau hingeht – egal, an welcher Hotelbar, an welcher Rezeption, bei welchem Caterer oder in welchem Biergarten es einen neuen Job gibt: Der faire Einstiegslohn liegt bei mindestens 3.000 Euro.“

Vorheriger Artikel
Nächster Artikel
- Werbung-

More articles

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

- Anzeige -

Letzte Beiträge