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Donnerstag, Mai 2, 2024

‚Madama Butterfly‘ am Landestheater Niederbayern

Lesestoff

Landshut / Passau. Puccini hielt sie zeitlebens für seine beste Oper: „Madama Butterfly“. Seine Sympathie lag bei der unschuldig ins Unglück gestoßenen Japanerin, deren Kummer er mit großem Einfühlungsvermögen zeichnete. Anders als in der vergangenen Spielzeit, wird die große italienische Oper in der Spielzeit 2021/22 wieder mit voller Orchesterbesetzung im Graben präsentiert.

Clash of Civilizations um 1900: Der amerikanische Leutnant Pinkerton geht in Japan eine landestypische Ehe auf Zeit mit der Geisha „Butterfly“ ein. Nach wenigen Monaten kehrt er in die USA zurück: Für ihn war es nur ein amüsantes Abenteuer, für sie die große Liebe. Pinkerton hat nicht die Absicht, Butterfly je wiederzusehen, wenngleich er ihr genau das bei seiner Abreise vollmundig versprochen hatte. Erst als er erfährt, dass Butterfly ihm in seiner Abwesenheit einen Sohn geboren hat, macht er sich auf den Weg zu ihr, um sie um das Kind zu bitten. Für Butterfly ein furchtbarer Schock und eine tiefe Demütigung. Als sie begreift, dass sie keine gemeinsame Zukunft mit Pinkerton mehr hat, geht sie zum Äußersten.

In Puccinis Klangphantasie verbinden sich italienisches Melos und japanische Volkslieder. Die Intensität der Musik ist stellenweise kaum auszuhalten. Im großen Liebesduett am Ende des ersten Aktes, wird der Zuschauer Zeuge von der Verführungskraft Pinkertons, der Butterfly bedingungslos erliegt. Wer wollte daran zweifeln, dass hier gegenseitige Liebe und Leidenschaft im Spiel sind? Weltberühmt sind die Arien „Un bel dì, vedremo“ und „Dovunque al mondo“, unter die Haut fahrend ist Butteflys Schlussmonolog, an dessen Ende ihr Selbstmord steht.

Das Regie-Duo Amir Hosseinpour und Jonathan Lunn nimmt das Schicksal des Kindes, das einst den Freitod seiner Mutter mit ansehen musste, zum Ausgangspunkt ihrer Inszenierung. 40 Jahre später erinnert sich der Sohn im New York der 50er Jahre an die Geschehnisse in Nagasaki. Uli Kirsch, an vielen großen Bühnen Europas erfolgreicher Tänzer und Akrobat, wird die Rolle von Butterflys Sohn verkörpern. Die Bühne von Andrea Hölzl enthält als zentrales Element einen riesigen japanischen Fächer.

Die Titelpartie ist wie geschaffen für die Sopranistin Yitian Luan, die am Landestheater bereits in vielen Belcanto-Rollen brilliert hat. Der US-amerikanische Tenor Jeffrey Nardone singt die Rolle des Pinkerton, Kyung Chun Kim den Konsul Sharpless, Reinhild Buchmayer ist die Dienerin Suzuki. In weiteren Rollen: Daniel Preis (Goro) und Heeyun Choi (Bonze).

Termine im September und Oktober 2021

Landshut
22.10. (19.30, Premiere), 23.10. (19.30)

Passau
09.10. (19.30, Premiere), 10.10. (18.00), 15.10. (19.30), 16.10. (19.30)

Weitere Infos, Karten und Abos unter https://www.landestheater-niederbayern.de/

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