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Freitag, April 19, 2024

Bären im Schlossgraben Krumau – Tierquälerei unter kulturellem Schutz?

Lesestoff

Viele Touristen besuchen jährlich die Altstadt in Tschechien und einige kehren enttäuscht wieder zurück

(von Jana Petri)

Inzwischen gibt es immer mehr Menschen, die sich für die Rechte der Tiere einsetzen. Dieser Schritt ist unglaublich wichtig, um die Ausbeutung anderer Lebewesen einzudämmen. Doch obwohl die Bewegung sich positiv entwickelt, sind noch lange nicht alle Missstände aufgedeckt oder gar behoben.

Umso wichtiger ist die Existenz verschiedener Stiftungen, wie der Stiftung für Bären, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, leidende Bären zu befreien und ihnen die verbleibenden Jahre so schön wie möglich zu gestalten. Doch auch für Wölfe und Luchse machen sie sich stark. Ebenso sprechen sie sich gegen Wildtiere in Zirkussen aus, denn es ist absolut unmöglich, einem Zirkustier eine artgerechte Haltung zu ermöglichen. Die Tiere leiden, während sie dressiert werden, um vor lauten, tobenden Menschen ihre Kunststücke vorzuführen. Das ist schlichtweg Tierquälerei.

Leidende Bären im Schlossgraben

Genau wie die Tiere in Zirkussen, leiden auch die einsamen Jungbären in Krumlov, eine historische Altstadt in Tschechien, die als Kulturdenkmal auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes steht. Die Stadt hat viele Sehenswürdigkeiten zu bieten, doch die Bären sollten nicht dazu gehören. Seit mittlerweile 300 Jahren leben immer wieder Bären im Bärengraben des Schlosses Český Krumlov. Dass ein Wildtier nicht mitten in einer viel besuchten Stadt in einem Graben leben soll, ist im 21. Jahrhundert eigentlich selbstverständlich – doch warum sind die Bären immer noch in Gefangenschaft? Die Bären haben in dem Graben aus Steinboden kaum Versteckmöglichkeiten und sind den vielen Touristen der Stadt hilflos ausgesetzt, dabei soll ein Lebewesen keine Attraktion sein und dem Menschen zur Unterhaltung dienen.

(Foto: Stiftung für Bären)

Seit vielen Jahren versucht die Stiftung für Bären, diese aus den furchtbaren Bedingungen zu befreien und wandte sich sowohl an die Betreiber selbst, als auch an die UNESCO, leider vergebens. Auf die erneute Nachfrage beim Verantwortlichen hielten sie es ebenfalls nicht für notwendig zu reagieren. Es wurde immer wieder Hilfe angeboten, eine zeitgemäße, tierfreie Alternative zu schaffen. In der heutigen, aufgeklärten Zeit lässt es sich nicht vereinbaren, von kultureller Errungenschaft zu schwärmen und im gleichen Atemzug Tiere wie im Mittelalter zu behandeln.

Tierquälerei soll gestoppt werden

Um diese Tierquälerei endlich zu stoppen, wurde die Kampagne „Krumlov, be fair to the bear“ ins Leben – „wir bitten euch, dabei zu helfen, die Bären aus ihrem Leid zu befreien“.

Die Kampagne zu unterstützen ist ganz einfach; schreibt deren Leitspruch auf ein Blatt Papier oder Schild, macht ein Foto davon und postet es in sozialen Netzwerken mit dem Hashtag #krumlovbefairtothebear.

Wer die Stiftung und das Projekt auch finanziell unterstützen will, kann sich auf https://shop.spread-shirt.de/Baerenretter/krumlovbefairtothebear ein Shirt der Kampagne kaufen. „Lasst uns gemeinsam ein Zeichen setzen und den einsamen Bären helfen, denn Tierquälerei ist kein Kulturgut!“.

Auch Reaktionen zu diesem Thema sind erwünscht; schreiben Sie an Jana Petri (j.petri@muw-werben.de)

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5 Kommentare

  1. Ich bin völlig geschockt als ich das sah.Das kann ja wohl nicht sein solche Geschöpfe ind Gefängnisse zu halten. Ich werde hier auch Unterstützung geben.Was sind wir nur für Menschen?Das wirft kein gutes Bild auf die Stadt

  2. ich finde das auch grausam aber im Vergleich zur allgemeinen „Nutztier“ -haltung egal ob es um Fisch und Fleisch oder Milchprodukte oder Eier oder leder, Pelz und wolle geht, ist es WIRKLICH HARMLOS
    Fazit jede / r die sich gegen diese Bärenhaltung einsetzt tut sicher das Richtige aber Empörung sei den Veganern / -innen vorbehalten

  3. Ich verstehe nicht, warum diese Haltung der Bären erlaubt ist. Den ganzen Tag über nehmen die Tiere wahr, dass sie von oben beobachtet werden und sie müssen auch den Lärm der Besucher aushalten. Das muss doch einer ständigen Bedrohung gleich kommen, ohne dass sich die Tiere zurück ziehen können. Im Gehege ist praktisch kein natürliches Grün oder Wasserbecken vorhanden und die Tiere sind gestresst. Diese Haltung entspricht nicht dem heutigen ethischen Verständnis.

  4. Ich habe beim schauen eines You Tube Videos des One Bike one world Kanals, von dieser Bärenquälerei Notiz genommen.
    Warum kann man die Tiere nicht endlich in ein Tiergerechtes Gehege geben? Schande, schämt euch!!!!!

  5. Das geht ja schon ewig so, dass sich die Stadt weigert, dieses Elend – was anderes ist es nicht – zu beenden. Es gibt einige Bärenparks, wo es diesen Tieren besser ginge ! Ich habe selber schon (als Mitglied) den Organisationen WWF und Vier Pfoten geschrieben, alles ergebislos. Wahrscheinlich bräuchte es eine Kampagne mit einige Politikern, damit was weitergeht!

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