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Dienstag, März 19, 2024

Zweckverband Wintersportzentrum Mitterfirmiansreut-Philippsreut

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CWG-FW und FW-Fraktion informieren sich zur Sachlage

Mitterfirmiansreut / Philippsreut. Am vergangenen Samstag, 27. November 2021 trafen sich die Mitglieder der Kreistagsfraktionen CWG-FW und FW im Landkreis Freyung-Grafenau vor der Zentralkasse des Mitterdorfer Skigebiets. Empfangen wurden sie von Geschäftsführer Bernhard Hain und Betriebsleiter Thomas Schottenbaum. Die Ende Dezember 2021 auslaufenden Subventionen für Seilbahnbetriebe durch den Freistaat Bayern waren dabei der Anlass für das Zusammenkommen – unter Einhaltung der Corona-Regeln.

Manfred Hain begrüßte die Fraktionsmitglieder zunächst mit einer Vorstellung des Skigebiets und seiner Person. Seit 2017 regelt der ehemalige Tourismusreferent des Landkreis Freyung-Grafenau die Geschäfte am Skizentrum. Nicht nur für ihn war die Übernahme damals eine Herzenssache. Die große Anteilnahme der Freie Wähler zeige, dass das Kulturgut „Skizentrum Mitterdorf“ sehr geschätzt würde: „Auch gerade deswegen ist es uns wichtig, am Puls der Zeit zu bleiben“, so Hain.

Zu diesem Zweck wurde ein Konzept entworfen, welches den Skiort zukunftstauglich machen soll. Dieses Konzept sehe dabei Investitionen in Höhe von – je nach Version – bis zu etwa 20 Millionen Euro vor, gedeckt aus einem Mix von Mitteln des Zweckverbands und zusammen mit einer 25 prozentigen Förderung durch den Freistaat Bayern. Private Investitionen wären dabei nicht vorgesehen, der Zweckverband sei aber offen für Beteiligungen von Dritten. Mit den Geldern wolle man zum einen die Sesselbahn am großen Almberglift erneuern. Und natürlich wäre die allgemeine Wartung der Lifte in der Betriebsplanung mit drin, bedenken müsse man dabei allerdings, „dass die Lifte schon relativ alt sind“. Auch gerade deswegen brächte eine Neuanschaffung dieser Gerätschaften große Möglichkeiten mit sich. Zum einen könne der Lift dabei versetzt werden und wäre weniger Windturbulenzen ausgesetzt. Zum anderen habe man auch schon mit der Idee gespielt, den Sessellift über den kleinen Almberg auszuweiten, um die generelle Infrastruktur am Berg zu verbessern. Zuzüglich dazu plane man mit den Investitionen nicht nur die Möglichkeiten für den Wintersport auszubauen – die der Berg ja biete – auch im Sommer sollen zukünftig Angebote am Almberg entstehen. Vorgesehen wäre dabei ein Holzthemenweg über den Berg, ebenso wie eine Fly Line-Anlage, die künftig als Attraktion für Familien und Touristen dienen solle. Der Sommerbetrieb würde laut dem Geschäftsführer eine große Rolle spielen.

Dass die Region immer weniger winterfest werde, merke man auch in Mitterfirmiansreut: „Und gerade da bietet der Berg auch gute Möglichkeiten, die man nutzen kann.“ Diese Sommerattraktion, zusammen mit dem Alleinstellungsmerkmal „Skidorf“, müsse genutzt werden, um den Tourismus der Region in die Zukunft zu tragen, so Geschäftsführer Hain.

Renate Cerny, ein langjähriges Mitglied des Kreistags, meldete sich zu Wort und unterstützte Hain im Argument, dass das Skigebiet ein tolles Angebot für die Menschen im Landkreis sei. „Gerade jetzt, wo leider wieder Einschränkungen für die Menschen des Landkreis greifen, sehen wir, dass es einfach lokale Freizeitangebote braucht. Nicht nur für den Tourismus. Vor allem auch für unsere Bürgerinnen und Bürger aus der Region.“

Trotzdem müssten derartige Investitionen auch im Zusammenhang mit dem örtlichen Tourismus gemacht werden: „Wenn diese Investitionen getätigt werden, muss dieser Weg am Ende, zusammen mit dem ganzen Ort, eingeschlagen werden.“

Auch betonte die Runde den Fakt, dass das Skigebiet über einen Zweckverband des Landkreis getragen wird. Daher müsse bei der Betriebsplanung keine reine Gewinnmaximierung stattfinden. Dies entspräche auch nicht dem Willen der Fraktion. Kulturstätten und wertvolle Angebote für die Einheimischen bräuchte es und müssten auch bis zu einem gewissen Punkt erhalten bleiben, unabhängig vom Betriebsergebnis – trotzdem zeigten sich beim ausgearbeiteten Konzept ein Zielkonflikt mit der schon länger zurückliegenden und beschlossenen Haushaltskonsolidierung des Kreises. Leider läge der Löwenanteil dieser immensen Investitionen auch gerade da. Die 25 prozentige Förderung durch den Freistaat im Kontext zur numerischen Höhe der Investition zeige sich dabei eher überschaubar. Die Entscheidungsfindung der Fraktion zu dieser Sachlage wurde daher fürs erste vertagt.

Zusätzlich zur Vorstellung des Investitionskonzepts, schwenkte die Diskussion auch auf den Fokus der aktuellen pandemischen Lage. Da der Skibetrieb schon letztes Jahr aufgrund der Corona-Pandemie still lag, hoffe Bernhard Hain, dass die Lifte dieses Jahr wieder betrieben werden können und eine Skisaison stattfinde. Die Unklarheit bezüglich der Corona-Maßnahmen mache es ihm schwierig, vernünftig zu planen und Entscheidungen zu treffen. MdL Manfred Eibl sicherte bei der Offenhaltung der Skilifte im Winter Unterstützung seitens der Landtagsfraktion der Freie Wähler zu.

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