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Sonntag, Mai 5, 2024

Zugang für Eltern gewähren und Nähe schaffen – auch in Zeiten der Corona-Krise

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Weltfrühgeborenentag im Corona-Jahr mit besonderem Appell: #ZeroSeparation und #TogetherForBetterCare

Passau. In der Kinderklinik Dritter Orden Passau hat sich das Eltern-Baby- und Familienzentrum (EBZ) bereits vor einigen Jahren auf die Versorgung von Frühchen und kranken Neugeborenen spezialisiert. Neben einer fachgerechten und hoch technischen Versorgung, setzt das Team dabei stark und intensiv auf eine familienintegrierende Behandlung – dabei hat die Kinderklinik deutschlandweit eine Vorreiterrolle eingenommen. „Die individuelle Zuwendung auf die Bedürfnisse des neugeborenen Kindes und der Familie stehen für uns bei unserer Arbeit stets im Vordergrund – auch in Zeiten des Corona-Virus“, betont Chefarzt Prof. Dr. Matthias Keller. „Kinder gehören zu ihren Eltern und das muss auch in diesen schweren Zeiten weiter möglich bleiben.“

Den Weltfrühgeborenentag (17.11.) möchte die Kinderklinik Dritter Orden Passau in diesem Jahr daher zum Anlass nehmen, um nicht ausschließlich über Frühgeburt, deren Folgen und die Bedarfe von Frühgeborenen zu informieren, sondern vorrangig, um gemeinsam mit dem Bundesverband „Das frühgeborene Kind“ e.V. sowie dem Netzwerk Neonatologie und der Deutschen Stiftung für kranke Neugeborene, an die Verantwortlichen appellieren, den Zugang der Eltern zu ihren Kindern so schnell wie möglich wieder zu normalisieren, um betroffenen Familien zusätzliches Leid zu ersparen und den wichtigen Bindungsaufbau nicht zu gefährden.
„Bei Frühgeborenen setzen wir schon immer auf eine enge Bindung zu Eltern, von den ersten Lebensminuten. Die COVID-19 Situation hat dazu geführt, dass viele Frühgeborenen-Stationen die Zugangsregeln für Eltern beschränkt haben – das belastet die Familien jedoch nur noch zusätzlich“, ist Keller überzeugt. Eltern müssen gemeinsam für ihr Kind da sein können, sich gegenseitig als Paar unterstützen können. Daher verfolgt die Kinderklinik die ausgerufene „ZeroSeparation“ (keine Trennung)- und „TogetherForBetterCare“ (Zusammen für eine bessere Pflege) -Politik. Schließlich würden die Entwicklungen der vergangenen Monate verdeutlichen, dass Kliniken ohne entsprechende Beschränkungen keinen Anstieg der Infektionszahlen zu verzeichnen haben. „Wir können davon ausgehen, dass der gemeinsame Aufenthalt von Eltern bei ihrem Kind auf der neonatologischen Station unter Einhaltung der strengen Hygiene-Regeln ein sehr geringes und damit vertretbares Restrisiko darstellt“, will der Chefarzt weiter betonen. Daher sei man dankbar und froh, dass Eltern trotz Corona bei ihren Kindern sein können. „Die Trennung von Eltern vom Kind sind gerade bei Frühchen der falsche Behandlungsweg. Wir setzen ganz klar auf die strengen Hygieneregeln und den Mund-Nasen-Schutz und wollen aber Eltern nicht ausschließen, sondern auch künftig in die Versorgung und Behandlung ihrer Liebsten mit einbeziehen.“
Um sich dem weltweit gefeierten Weltfrühgeborenentag nicht nur mit dem oben genannten Appell anzuschließen ist die Kinderklink Dritter Orden Passau auch für alle sichtbar aktiv geworden und hat die Zimmer des EBZ anlässlich des Weltfrühgeborenentages lila aufleuchten lassen. „Ein symbolisches Leuchten mit Signalwirkung – wir wollen auch optisch auf diesen bedeutenden Tag aufmerksam machen“, so Keller abschließend.

Die Idee zur Beleuchtung von exponierten Gebäuden auf der ganzen Welt erfreut sich eines immer größer werdenden Zuspruchs. In Deutschland erstrahlen jedes Jahr am 17. November mehr regionale Wahrzeichen zum Weltfrühgeborenentag lila.

Übrigens: In Deutschland kamen im Jahr 2019 insgesamt 64.437 Neugeborene vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche als sogenannte Frühchen zur Welt. Das ist jedes 11. Baby.


Hintergrund (Quelle: Bundesverband „Das frühgeborene Kind“ e.V.): Der Welt-Frühgeborenen-Tag möchte über Landesgrenzen hinweg Frühgeburt und ihre Folgen thematisieren. Frühgeborene sind die größte Kinderpatientengruppe Deutschlands. Dennoch werden Probleme und Risiken für die weitere Entwicklung dieser Kinder nicht in entsprechendem Maß wahrgenommen. Das gilt auch für andere Länder. Daher machen jährlich am 17. November in ganz Europa, Afrika, Amerika und Australien Elternvertreter auf die Belange von Frühgeboren und ihren Familien aufmerksam.

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