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Freitag, April 26, 2024

Wintermarkierung am Dreisessel angebracht

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Naturpark-Ranger zum Schutz für Mensch und Auerhuhn

Neureichenau. Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. hat auch dieses Jahr wieder im Naturschutzgebiet Hochwald am Dreisessel die Wintermarkierung für Skitouren- und Schneeschuhgeher angebracht.

Vor dem ersten richtigen Wintereinbruch Ende November war es soweit. Die Mitarbeiter des Naturparks Carina Kronschnabl und Marco Müller waren zwei Tage am Dreisessel im Einsatz, um die umfangreiche Winterbeschilderung anzubringen. Denn alle Outdoor-Fans, die im Winter schon einmal bei schlechten Sichtverhältnissen im Dreisesselgebiet unterwegs waren, wissen, wie schwer die Orientierung dort im Meer aus Weiß zwischen Nebel und Schnee fallen kann. Die zahlreichen Schilder und Schneestangen sollen Abhilfe schaffen, damit auch alle Tourengeher und Schneeschuhwanderer sicher ihren Weg finden.

Ausgebracht wurden, wie auch schon die letzten Jahre, drei Meter lange, meist grün gefärbte Schneestangen und grüne Lenkungsschilder, die auch vom Deutschen Alpenverein verwendet werden, um auf naturverträgliche Winterrouten hinzuweisen. Zusätzlich wurden einige Stoppschilder im Gebiet angebracht, die Wanderer rechtzeitig warnen, bevor sie die offiziellen Routen verlassen würden. An einigen Schildern sind zudem kleine Plaketten mit einem Bergrettungshinweis und dem jeweiligen Standort angebracht. So können Leute, die am Dreisessel in Not geraten, die Bergwacht Passau-Haidmühle informieren und ihren Standort ganz genau kommunizieren, was eine Rettung erleichtert. Das mittlerweile etablierte und bewährte Beschilderungssystem am Dreisessel wurde vom Naturpark zusammen mit einer Arbeitsgruppe aus Unterer Naturschutzbehörde, Forstbetrieb Neureichenau, Bergwacht Haidmühle, dem Waldverein, den Gemeinden Haidmühle und Neureichenau sowie weiteren ehrenamtlichen Aktiven konzipiert und umgesetzt.

Zusätzliche Stopp-Schilder im Gebiet weisen Wanderer darauf hin, wenn sie dabei sind, die Wege zu verlassen (Foto: Carina Kronschnabl, Naturpark Bayerischer Wald e.V.)

Doch nicht nur zum Schutz von Freizeitsportlern ist der Naturpark Bayerischer Wald jedes Jahr aufs Neue bestrebt, eine lückenlose Beschilderung im Naturschutzgebiet am Dreisessel zu gewährleisten. Vielmehr befindet sich dort auch ein wichtiges Habitat des Auerhuhns, das in den Hochlagen des Bayerischen Waldes eines seiner letzten Rückzugsgebiete in Bayern gefunden hat. Die imposante Raufußhuhnart, die auch das Wappentier des Naturparks darstellt, ist im Winter besonders störungsanfällig. Die Nahrung ist spärlich und energiearm und eine energiezehrende Flucht bei Störungen durch Besucher oft lebensbedrohlich. Aus diesem Grund ist es enorm wichtig, dass sich Wanderer an die Regeln des Naturschutzgebiets halten und auf den markierten Wegen bleiben: „Auerhühner meiden in der Regel die offiziellen Wanderwege. Bleibt man also auf den Wegen, ist es eher unwahrscheinlich, dass man ein Auerhuhn aufschreckt. Ein großes Problem stellen dagegen Freizeitsportler abseits der Wege dar. Auf diese sind die Auerhühner nicht vorbereitet. Wer hier am Dreisessel querfeldein unterwegs ist, muss sich darüber im Klaren sein, dass er die Auerhuhn-Population gefährdet und gegen die Schutzsgebietsverordnung verstößt“, meint Carina Kronschnabl. Die Naturpark-Rangerin ist als Nachfolgerin von Marco Müller nun für den östlichen Bereich des Landkreis Freyung-Grafenau zuständig und im Dreisesselgebiet unterwegs. Dort informiert sie unter anderem Tourengeher und Schneeschuhwanderer, damit die Regeln im Schutzgebiet eingehalten werden.

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