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Sonntag, Mai 5, 2024

Weiter Aufschwung, aber auch steigende Unsicherheit

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Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage im Herbst

Ob in der Industrie, im Handel, bei den Dienstleistungen oder im Tourismus: Die niederbayerische Wirtschaft brummt. Das zeigen die Ergebnisse der neuesten Konjunkturumfrage der IHK Niederbayern unter den Mitgliedsunternehmen in der Region. Starke Impulse aus dem Inland und ein solides Exportwachstum führen zu einer verbesserten Wirtschaftslage. Auch der Blick in die Zukunft bleibt zuversichtlich – allerdings zeigen sich erste Spuren einer Verunsicherung. Deswegen klettert der IHK-Konjunkturklimaindikator, der Lage und Erwartungen zusammenfasst, im Herbst zwar nicht weiter nach oben, bleibt aber auf sehr hohem Niveau.

“Über 95 Prozent der niederbayerischen Betriebe beurteilen die aktuelle Lage als gut oder befriedigend – das ist ein neues Rekordniveau“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Walter Keilbart. Er nennt auch die Gründe dafür: “Einerseits ist die Kauflaune der Verbraucher ungebrochen, andererseits exportieren unsere Unternehmen mehr, besonders in die EU, die USA und China.“ Die Unternehmen seien voll ausgelastet und berichten von steigenden Aufträgen. Der Aufschwung werde zudem von staatlichen Ausgaben für die Unterbringung und Integration der Flüchtlinge unterstützt.

“In der aktuellen Lage schlummern allerdings auch Gefahren für das weitere Wachstum“, meint Keilbart. Die Uneinigkeit in der EU, die schwierige Lage der Banken in der Niedrigzinsphase und Turbulenzen an den Finanzmärkten sehen die Betriebe der Umfrage zufolge als die größten Risiken. Verunsicherung infolge des Brexit-Votums, das Thema Türkei und die Terrorgefahr verstärken den Gegenwind. “Folglich ist für die Zukunft nur noch jeder Fünfte optimistisch gestimmt – etwas weniger als zuletzt“, berichtet Keilbart. Während das anstehende Weihnachtsgeschäft und die gute Konsumlaune die Stimmung im Handel heben, blicken Industrie und Tourismus weniger optimistisch in die Zukunft. “Allgemein rechnet aber die Mehrheit mit einer zumindest stabilen Entwicklung der Wirtschaftslage“, erläutert der IHK-Hauptgeschäftsführer.

Als zentrale Herausforderung für alle Betriebe zeigt sich immer mehr die Suche nach geeignetem Personal und qualifizierten Fachkräften – gerade angesichts der derzeit guten konjunkturellen Lage. “Schon fast die Hälfte der befragten Unternehmen hat Schwierigkeiten, offene Stellen längerfristig zu besetzen“, beklagt Keilbart. Vor allem die Wirtschaftszweige Bau, Handel und Gastgewerbe seien stark betroffen.

“Wir wissen also, wo die Betriebe der Schuh drückt“, betont Keilbart. Jetzt sei die Politik gefordert, ein wirtschaftsfreundliches Umfeld zu schaffen, um die Spuren der Verunsicherung zu verwischen. “Europa muss in unruhigen Zeiten wieder stärker zusammenhalten und bei den Themen Flüchtlinge und Brexit einen gemeinsamen Nenner finden“, so Keilbart abschließend.

Der ausführliche Konjunkturbericht mit detaillierten Auswertungen nach Branchen ist im Internet verfügbar unter: www.ihk-niederbayern.de/konjunktur.

(Bild: Sie präsentierten in Passau die Umfrageergebnisse: Christian Stachel, Abteilungsleiter HWK Niederbayern-Oberpfalz, Toni Hinterdobler, HWK-Hauptgeschäftsführer, Walter Keilbart, IHK-Hauptgeschäftsführer und Martin Frank, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Niederbayern, von links)

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