„Initiativkreis Georgsbergtunnel“: Leute wollen nach Passau, nicht zur A3
Straßenbauarbeiten am Anger und im östlichen der beiden Tunnel durch den Berg am Niederhaus mit daraus resultierenden langen Staus haben wieder einmal die äußerst prekäre Situation des Verkehrs-Nadelöhrs von Passau gezeigt.
Dabei hat der Passauer Heinz Jacob schon vor fast 20 Jahren eine Lösung dieser Verkehrsprobleme aufgezeigt, nämlich den Bau eines Tunnels durch den Georgsberg, der die Stadtteile Ilzstadt, Altstadt und Anger entlasten soll und den Verkehrsteilnehmern aus dem nördlichen Landkreis eine stau- und hochwasserfreie freie Zu- oder Umfahrung von Passau ermöglicht. Seit über vier Jahren kämpft er zusammen mit Alt-Oberbürgermeister Willi Schmöller und Stadtführer Jürgen Hellwing im „Initiativkreis Georgsbergtunnel“ für diese Idee.
Die Alternative „Nordtangente“ wird seit etwa gleich langer Zeit von den meisten Bürgern abgelehnt, weil sie nicht zielführend ist und enorme Probleme bezüglich Umweltschutz, Lärmerzeugung, Landschaftsverbrauch und -zerstörung mit sich bringt.
„Schön, dass endlich frischer Wind in die festgefahrene Diskussion um die ‚Nordtangente‘ kommt“, meint Alt-Oberbürgermeister Willi Schmöller zum nunmehr geplanten Dialogforum, zu dem die Oberste Baubehörde verschiedene Gruppen, die an der Problematik seit Jahren arbeiten, einladen will.
„Schön, dass dazu auch die Gegner eingeladen werden, weniger schön, dass die eigentlich Betroffenen wohl wieder nicht dabei sind. Wer will denn unbedingt Passau nördlich umfahren, um zum Autobahn-Anschluß Passau-Nrod zu kommen? Die allermeisten Verkehrsteilnehmer wollen zu ihrem Arbeitsplatz, z.B. dem Klinikum, der Uni, zu den Schulen, zu den Ämtern und Behörden, als Bedienstete zu den Ärzten, Rechtsanwälten, Gewerbe- und Industriebetrieben usw. Und wo sind die? Im Stadtbereich von Passau und nicht an der Autobahnauffahrt!
Sie würden alle für den ‚Georgsbergtunnel‘ stimmen und damit eine hochwasserfreie Zufahrt zu ihren Arbeitsstätten in Passau bekommen. Aber die fragt ja niemand, wie wir in zahlreichen Diskussionen mit Bürgern, Organisatoren usw. aus dem nördlichen Landkreis erfahren haben. Und für diese vielen tausend Menschen möchte sich der ‚Initiativkreis Georgsbergtunnel‘ deshalb besonders einsetzen!“
Und er weist dazu auf einen Artikel in der „Passauer Neuen Presse“ vom 17. Mai 2016 hin, in dem der Passauer Landtagsabgeordnete Dr. Waschler fragt, warum man sich denn nicht umfassender mit einer Tunnellösung beschäftigt, um „so manche kritische Naturliebhaber und Gegner eines Ilz-Brückenschlags zu beschwichtigen“ (Zitat Dr. Waschler).
Offensichtlich hätten die Politiker nach der blamablen Bundestagswahl endlich verstanden, dass man mehr mit den Bürgern reden müsse und wollen diese nun zu einem „Dialogforum“ einladen.
Zu hoffen sei, meinen die „Georgsbergtunnler“, dass alle anderen Gruppen und Organisationen, die bisher nur gegen die Nordtangente gekämpft haben, jetzt diese Variante auch uneingeschränkt unterstützten. „Das ewige dagegen sein bringt uns nicht weiter und hilft weder den vom Verkehr geplagten Bürgern am Anger, der Altstadt und der Ilzstadt, noch den Verkehrsteilnehmern, die endlich ohne Stau nach Passau wollen“, meint dazu Heinz Jacob und Jürgen Hellwing fügt hinzu: „Es wird interessant sein, welch andere ‚Variante‘ bei diesem Forum vorgestellt werden und wir freuen uns schon auf die gemachte Zusage unseres wiedergewählten Bundestagsabgeordneten Andi Scheuer, der meint: „Sofern neue Erkenntnisse in dieser kontroversen Thematik vorliegen, freue ich mich auf gemeinsame, konstruktive Gespräche!“
Und die Meinung aller Drei ist: Schade nur, dass Passaus OB Dupper seit Jahren ein Gespräch über den „Georgsbergtunnel“ verweigert!
Weitere Informationen erhalten Interessierte im Internet bei Facebook.
„Initiativkreis Georgsbergtunnel“
Heinz Jacob, Alt-OB Willi Schmöller, Jürgen Hellwing
(Bild: Die geplante Tunnelstrecke würde an der B12 Nord bei der Reischlkuve beginnen, über eine Brücke in den eigentlichen Tunnel und dann, unter Umgehung von Ilzstadt und Anger, bis zur Schanzlbrücke führen)
