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Montag, April 29, 2024

PD Dr. Wiebke Kurre ist neue Chefärztin der Radiologie

Lesestoff

Passau. Privatdozentin Dr. Wiebke Kurre ist die neue Chefärztin der Radiologie am Klinikum Passau. Damit tritt sie mit sofortiger Wirkung die Nachfolge von Prof. Josef Tacke an, der im Mai 2019 überraschend verstarb. Seither führte Kurre zusammen mit Dr. Herbert Wolf die Abteilung bereits kommissarisch. Am Klinikum Passau arbeitet sie bereits seit 2016. „In dieser Zeit haben wir Frau Dr. Kurre als sehr engagierte Ärztin kennengelernt“, sagt Werkleiter Stefan Nowack. Als Fachärztin für diagnostische Radiologie und Neuroradiologie sei sie deshalb hochqualifiziert für die Leitung der Abteilung. Bei der Neubesetzung der Position ließ Wiebke Kurre deshalb sämtliche Konkurrenten des renommierten Bewerberfelds aus ganz Deutschland hinter sich.

„Dass wir eine so qualifizierte Besetzung im eigenen Haus gefunden haben, macht mich sehr froh. Ich bin zuversichtlich, dass das derzeitige Niveau nicht nur gehalten, sondern auch noch weiterentwickelt werden kann“, konstatiert Oberbürgermeister Jürgen Dupper bei einem Besuch im Klinikum.

„Es bedeutet mir sehr viel, an diesem Haus nun eine gestaltende Rolle einnehmen zu dürfen, und ich bin dankbar, dass mich so viele Mitarbeiter auf dem Weg dahin enorm unterstützt haben“, sagt Wiebke Kurre über ihre neue Aufgabe. Am Klinikum Passau habe sie sich vom ersten Tag an sehr wohl und menschlich wie fachlich wertgeschätzt gefühlt. „Ich hatte 2016 einen hervorragenden Start, der damals natürlich noch unter anderen Vorzeichen stand“, so die Chefärztin. „Die Abteilung, die Prof. Tacke hinterlassen hat, steht auf einem soliden Fundament. Darauf kann ich gut aufbauen und die Herausforderungen der Zukunft meistern.“

Dr. Wiebke Kurre wurde im niedersächsischen Hildesheim geboren. Nach dem Medizinstudium in Göttingen war sie unter anderem an den Unikliniken Tübingen, Münster, Frankfurt am Main, am Essener Alfred-Krupp-Krankenhaus und vor ihrem Wechsel nach Passau am Klinikum Stuttgart tätig. Ihre Habilitation schloss sie 2015 an der Universität Frankfurt ab, an der sie als Privatdozentin für Neuroradiologie lehrt.

Das breite Spektrum der Radiologie faszinierte Wiebke Kurre schon als Studentin im Praktischen Jahr. Deshalb stand ihr Entschluss, Radiologin zu werden, früh fest. Besonders die interventionelle Radiologie hat es ihr angetan, denn seit Ende der 90er-Jahre haben sich die medizinischen Methoden der minimalinvasiven bildgeführten Eingriffe rasant weiterentwickelt. Neben der Diagnostik sind Radiologen dadurch immer mehr an der Behandlung der Patienten beteiligt. So sind heute viele Erkrankungen, die zuvor nur mit großen Eingriffen oder gar nicht behandelt werden konnten, nun mit kleinen Einstichen von der Leiste aus machbar.

Dazu zählt auch die so genannte „Thrombektomie“ zur Akutbehandlung von Schlaganfallpatienten, die am Klinikum Passau rund um die Uhr angeboten wird. Dabei öffnen die Ärzte mit Hilfe eines Katheters verengte oder verschlossene Gefäße, die einen Schlaganfall auslösen können, und entfernen das Blutgerinnsel. Dr. Wiebe Kurre gilt als ausgewiesene Expertin auf diesem Gebiet und hat schon mehr als 1500 solcher Eingriffe erfolgreich
durchgeführt. Das mechanische Verfahren, das sehr viel Fingerspitzengefühl erfordert, lernte sie am Klinikum Stuttgart an der Seite von Prof. Hans Henkes: Er gilt als Pionier der akuten Schlaganfallbehandlung und als Miterfinder der „Thrombektomie“.

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