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Genossenschaftsbanken in Stadt und Landkreis Passau zufrieden mit Geschäftsjahr 2023

Passau. Die Volksbanken und Raiffeisenbanken in Stadt und Landkreis Passau blicken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. In einem von großen Unsicherheiten und Unwägbarkeiten geprägten Umfeld haben die Kreditgenossenschaften besonnen und vorausschauend agiert und das Jahr 2023 mit einem soliden Ergebnis abgeschlossen. Die addierte Bilanzsumme der sechs Mitgliedsinstitute – die VR-Banken Passau und Vilshofen-Pocking sowie die Raiffeisenbanken Ortenburg-Kirchberg v.W, Passau-Nord, Unteres Inntal und Wegscheid – beträgt 5,75 Mrd. Euro (-0,5 %). Rund 190.000 Kundinnen und Kunden schenken den Instituten ihr Vertrauen. Davon sind knapp 76.000 auch Mitglied und somit Miteigentümer der Genossenschaften, erklärte der Vorsitzende des Kreisverbands Otmar Knaus. Auch im Geschäftsjahr 2023 stieg das Betriebsergebnis von 48,7 Mio. Euro auf 62,1 Mio. Euro, wie Vorstand Mark Mühlberger mitteilte. Die positive Entwicklung sei auf das nach wie vor stabile Kundengeschäft und eine weitere Verbesserung in der Kosteneffizienz zurückzuführen.


Kreditvergabe mit solidem Plus
Die Ausleihungen stiegen um 2,3 Prozent beziehungsweise 83,5 Mio. Euro auf 3,79 Mrd. Euro. Sowohl bei den kurz- und mittelfristigen als auch bei den langfristigen Ausleihungen ist ein Plus zu verzeichnen. Das hohe Kreditwachstum aus den zurückliegenden Ausnahmejahren wird jedoch nicht erreicht. Die Kredite an Firmenkunden stiegen um 3,5 Prozent auf 2,13 Mrd. Euro, eine Zunahme um 71,7 Mio. Euro. Kredite an Privatkunden wuchsen um 0,2 Prozent auf 1,49 Mrd. Euro. „Die Banken spüren die Zurückhaltung bei Privathaushalten und Wirtschaft. In einem insgesamt langsamer wachsenden Markt haben die Kreisverbandsbanken ihren Marktanteil weiter leicht ausgebaut“, kommentierte Otmar Knaus die Zahlen. Abgekühlt hat sich hingegen das Geschäft mit Immobilienkrediten, ein wesentliches Geschäftsfeld der Volks- und Raiffeisenbanken. Das Neugeschäft erreichte bei Weitem nicht mehr die Rekordzuwächse der zurückliegenden Jahre.


Starkes Zinsergebnis

Die Zinswende wirkt sich positiv auf das Ergebnis der Volks- und Raiffeisenbanken aus. Der Zinsüberschuss stieg um 20,7 Prozent auf rund 107,9 Mio. Euro. „Nach der Negativzinsphase sind die Banken wieder in der betriebswirtschaftlichen Normalität angekommen. Geld hat wieder einen Preis“, so Knaus. Die Provisionserträge erhöhten sich um 2,9 Prozent auf 38,4 Mio. Euro.


Termineinlagen verdreifacht
Bei den bilanziellen Kundengeldern verzeichneten die Banken ein Minus von 1,4 Prozent auf 4,31 Mrd. Euro. Dabei ist eine deutliche Umschichtung zu beobachten von Sichteinlagen in Einlagen bei festverzinslichen Sparprodukten. Die Termineinlagen legten aufgrund attraktiverer Verzinsung deutlich zu und haben sich mehr als verdreifacht (+237,3 Prozent). „Die Banken haben den Kunden gut verzinste Alternativen zum Tagesgeld angeboten“, betonte Michael Sers, stellv. Kreisverbandsvorsitzender (Raiffeisenbank Unteres Inntal eG). Folglich sind auch die Zinskosten gestiegen, um mehr als 300 Prozent von 6,7 Mio. Euro auf 27,6 Mio. Euro. Das außerbilanzielle Kundenanlagevolumen stieg wegen gewachsener Bestände im Wertpapier- und Fondsgeschäft. Die Kunden investierten aufgrund des steigenden Zinsniveaus 2023 deutlich mehr in Rentenpapiere und Rentenfonds als im Vorjahr. Die Nettozuflüsse bei Aktien und Aktienfonds, Immobilienfonds und Mischfonds waren im Jahr 2023 hingegen geringer als im Vorjahr.


CIR gegenüber Vorjahr verbessert
Ein Beweis, dass die sechs Banken im Kreisverband Passau effizient arbeiten und dass das Geschäftsmodell der genossenschaftlichen Regionalbanken sehr erfolgreich ist zeigt die Tatsache, dass die Erträge deutlich stärker gestiegen sind als die Kosten. Die Aufwand-Ertrag-Relation (CIR) verbesserte sich auf einen Wert von 58,2 (Vorjahr 62,1).
Das harte Kernkapital der Banken ist ebenfalls von 537,4 auf 548,5 Mio. Euro gewachsen. Die harte Kernkapitalquote liegt damit bei 11,1 Prozent. Der stellvertretende Kreisverbandsvorsitzende Mark Mühlberger (VR-Bank Vilshofen-Pocking eG) sieht darin einen weiteren Beleg für die Solidität der Kreditgenossenschaften: „Die sechs Mitgliedsbanken im Kreisverband Passau sind solide mit Eigenkapital ausgestattet. Damit haben sie die besten Voraussetzungen, um auch künftig Firmen- und Privatkunden verlässlich mit Krediten versorgen zu können und damit die Transformation der Wirtschaft sowie die notwendigen Investitionen in die Energiewende zu finanzieren.“


Attraktive Arbeitgeber

Die Zahl der Beschäftigten blieb mit 1.029 (Vorjahr 1.058) nahezu konstant – davon sind 70 Auszubildende, fünf mehr als im Jahr davor. Dies zeigt von hoher Arbeitgeberattraktivität der Volks- und Raiffeisenbanken, die sichere und heimatnahe Arbeits- und Ausbildungsplätze bieten. Mit 50 Standorten wird das mit großem Abstand dichteste Filialnetz in der Region unterhalten. „An dieser Stelle möchten wir auch unseren Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aussprechen. Sie arbeiten alle mit großem Engagement und trugen wesentlich zum guten Ergebnis bei“, so Knaus.


Regionale Förderer
Mit geleisteten Gewerbesteuerzahlungen von 4,87 Millionen an die Kommunen vor Ort waren die Banken wieder ein verlässlicher Partner und Steuerzahler. Mit einer Spendensumme von 645.000 Euro unterstützten sie im Jahr 2023 zudem zahlreiche kulturelle und soziale Einrichtungen, Sport- und Heimatvereine, Kindergärten, Schulen, Feuerwehren, Naturschutzeinrichtungen, u.v.m.


Ausblick
Das Jahr 2024 ist von zahlreichen Unsicherheiten geprägt. Die weitere Zinspolitik der EZB ist noch nicht absehbar, künftige konjunkturelle Risiken sind nicht auszuschließen. Deutschland steht am Rande einer Rezession. Die Vorstände der Kreisverbandsbanken sind aber überzeugt, dass die Banken durch ihre gute Kapitalisierung ihren soliden Erfolgskurs fortsetzen werden. Der gesamten Wirtschaft ist insgesamt mehr Soziale Marktwirtschaft und mehr Eigenverantwortung zu wünschen, damit das volle Potenzial ausgeschöpft werden kann.

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