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Freitag, Mai 3, 2024

Mit dem Flammenkreuz Gottes- und Nächstenliebe bezeugen

Lesestoff

Caritasdirektor Michael Endres sagt: „Ich bin bereit.“

Bischof Dr. Stefan Oster hat die Ernennungsurkunde überreicht
In den Lebensräumen der Menschen vor Ort präsent sein

Passau (can). Beraten, pflegen, fördern und begleiten. Fachlich auf hohem Niveau und verbunden mit der Botschaft Jesu Christi. So geht die Caritas im Bistum Passau in die Zukunft. Die Amtseinführung des neuen Direktors Michael Endres (48) am Donnerstag, 22. Juni, war Standortbestimmung und Weichenstellung für den katholischen Wohlfahrtsverband. Dazu gehören: ein klares Profil, eine Sozialplanung für die Regionen, die Dienste für die Zukunft möglichst breit vor Ort aufzustellen und sozialpolitisch den Menschen Stimme geben, die nicht im Mittelpunkt stehen. Bischof Dr. Stefan Oster SDB gab der Caritas mit auf den Weg, Gottes- mit Nächstenliebe eng zu verknüpfen.

Das Flammenkreuz als Zeichen der Caritas signalisiere im Kreuz „die Hingabe Jesu aus reiner Liebe an die Welt“ und mit den Flammen das Zeugnis dieser Liebe im Einsatz für die Menschen. Bischof Oster wörtlich: „Wessen Herz gottvoll ist, dessen Herz brennt für Gott und die Menschen, besonders die in Not“. Dabei würden Christen nicht nach Status, Hautfarbe, Glaube oder Herkunft fragen. Menschen, die zur Caritas kämen, sollten berührt werden von jener Liebe Gottes, die das Flammenkreuz bezeuge. Diese dürfe in einer säkularisierten Welt nicht verschwinden, mahnte der Bischof. Man müsse merken, so der Bischof, wer das Flammenkreuz verinnerlicht habe, leiste mehr als nur professionelle Sozialarbeit.

„Ich bin bereit“ hat Michael Endres geantwortet, als ihn der Bischof fragte, ob er bereit sei, „in der Caritas des Bistums Passau den Dienst des Caritasdirektors zu übernehmen und diese Aufgabe gewissenhaft auszuüben“. Dann überreichte der Bischof im Passauer Dom die Ernennungsurkunde. Ein Zeichen, dass Caritas ein diakonaler Dienst der Kirche im Auftrag des Bischofs ist: Dem Oberhirten assistierten bei der Vesper der Bischöfliche Beauftragte, Diakon Konrad Niederländer und Diakon Michael Weißmann, Caritasdirektor im Bistum Regensburg.

Von der Caritas und von Gott reden
Mit seinem „Ich bin bereit“ verbindet Michael Endres, der Anfang April den Dienst angetreten hat, persönliche Strategien und Visionen. Zur Profilbildung in den nächsten Jahren sagte er: „Wer von Gott redet, muss auch von der Caritas reden! Und wer im Namen der Caritas handelt, muss auch von Gott reden!“. Diese Verbindung von Glauben und Handeln unterscheide die Caritas von anderen Anbietern auf dem sozialen Markt. Gleichzeitig müsse der Verband sozialpolitisch aktiv sein und gegenüber der Politik nötige Veränderungen einfordern, etwa bei den Themen Bundesteilhabegesetz und Inklusion oder bei den Pflegestärkungsgesetzen. Die Flüchtlingspolitik sei ihm eine „Herzensangelegenheit“. Die Caritas werde möglichst noch stärker Menschen in Armut, mit psychischen Erkrankungen sowie Alleinerziehende unterstützen und sich in der Aidsprävention, der Flüchtlings- und Migrationsarbeit und in der Arbeit mit Straffälligen engagieren.

Mit den Kreiscaritasverbänden eine katholische Sozialplanung entwickeln
Mit den Kreiscaritasverbänden möchte der Direktor vertrauensvoll und konstruktiv zusammenarbeiten und eine katholische Sozialplanung erarbeiten. Das heißt für die jeweiligen Regionen die sozialen Handlungsfelder und Angebote entsprechend dem Bedarf der Menschen heute festlegen und mögliche Lücken schließen.

In den Lebensräumen der Menschen präsent sein
Der neue Direktor sieht den Sozialverband mit seinen Einrichtungen und Diensten sehr gut aufgestellt. Es werde „jeden Tag Unglaubliches für die Menschen und ihre Angehörigen geleistet“, betonte er. Die Caritas werde künftig wie bisher schon, stark in der Fläche und damit in den Lebensräumen der Menschen präsent sein. Dazu gehöre auch, die Gebäude auf neuesten Stand zu bringen mit guten Lebens-, Wohn- und Arbeitsbedingungen für Klienten und Bewohner. Weil die Caritas in Zukunft ausreichend und qualifiziert Personal braucht, möchte der neue Direktor langfristig Erzieher, Erzieherinnen und Pflegekräfte im Diözesanverband selbst ausbilden. Zudem sei die Caritas mit gefordert, den Bereich Kindertagesstätten im Bistum neu zu strukturieren.

Die Caritas im Bistum Passau weiterentwickeln
Als Vorstand sehen sich Michael Endres und der Bischöfliche Beauftragte, Diakon Konrad Niederländer, „gemeinsam“ wie der Direktor ausdrücklich zum Amtsantritt unterstrichen hat, für den Caritasverband für die Diözese Passau e.V. verantwortlich. Mit „viel Einsatz, Energie, mit viel persönlicher Glaubens-Überzeugung“ will er entscheidungsfreudig wie umsichtig anpacken. Die „sehr erfolgreiche Arbeit der Caritas im Bistum Passau“ wolle er mit Erfahrung und Ideen aus den vergangenen Leitungsaufgaben weiterentwickeln. Er bat Mitarbeitende, Führungskräfte und Verantwortliche in den Organen des Diözesanverbandes ihn dabei zu unterstützen. Noch müsse er beim Einarbeiten viele Fragen stellen, warb er um Verständnis. Dazu gehöre auch, sich dem „Niederbayerischen“ zu nähern, meinte der Franke humorvoll.

Michael Endres dankte Bischof Oster, Generalvikar Prälat Dr. Klaus Metzl, Personalreferent Domkapitular Josef Ederer, Finanzdirektor Dr. Josef Sonnleitner als Aufsichtsratsvorsitzender des Diözesan-Caritasverbandes und dem Aufsichtsrat für das Vertrauen.

Caritas im Bistum Passau heißt:
Der Diözesanverband ist Träger von 73 Einrichtungen mit 2.500 Mitarbeitern, die etwa 28.000 Personen betreuen. In den sieben Kreiscaritasverbänden unterstützen weitere 1.400 Mitarbeiter in 132 Diensten über 22.000 Menschen. Auf Ortsebene gibt es 80 Einrichtungen in denen 880 Mitarbeitende für 7.200 Menschen da sind. Caritas heißt aber auch zahlreiche ehrenamtliche Mitarbeiter in den 96 Orts- und Pfarrcaritasvereinen mit insgesamt über 14.000 Mitgliedern. Auch sie sind vielfach unmittelbare Ansprechpartner für Menschen, die Rat und Hilfe brauchen.
Michael Endres sieht die Caritas breit wie tragfähig aufgestellt: In den Wohnheimen, Tagesstätten und Werkstätten für Menschen mit Behinderungen, den vielfältigen Förderschulen und Tagesstätten für beeinträchtigte Kinder sowie der Frühförderung erhalten junge und alte Menschen mit ihren Familien Hilfen. Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter helfen bei der stationären Altenhilfe, engagieren sich über die Gemeindecaritas im Ehrenamt und in Freiwilligendiensten. Die Caritas ist aktiv in der Migrations- und Asylberatung. Mit den Kindertagesstätten und deren Fachberatungen verbinden sich Beratungsangebote für Familien und Dienste der Kinder- und Jugendhilfe. Aus ihrem Selbstverständnis heraus ist die Caritas Anwalt in sozialen Brennpunkten wie der Straffälligenhilfe, der Bahnhofsmission, in der Hilfe für Obdachlose, der Passauer Tafel oder der Suchtkrankenhilfe. Egal, mit welchem Problem die Menschen zur Caritas kommen, die Tür steht allen offen, unabhängig von Konfession oder Herkunft.

Mit der Caritas sagten „Herzlich Willkommen“
Um die anstehenden Herausforderungen im Verband und in der Welt von heute bewältigen zu können brauche es die Bündelung aller Kräfte von Kirche und Gesellschaft, sagte Vorstand Konrad Niederländer. Er hieß die 250 Anwesenden aus der Caritas-Familie und deren Gäste „Herzlich Willkommen“; darunter den Vorstandsvorsitzenden Dr. Roland Batz und Caritasdirektor Michael Weißmann aus Regensburg, die Caritasdirektoren Hans Lindenberger aus München und Gerhard Öhlein aus Bamberg, sowie Landes-Caritasdirektor Bernhard Piendl. Mit den DiCV-Aufsichtsräten Renate Braun, Prof. Dr. Dr. Peter Fonk und Universitätspräsidentin Prof. Dr. Carola Jungwirth waren zahlreiche Vertreter der Kreis- Orts- und Pfarrcaritasverbände, des Caritasrates, der angeschlossenen Gliederungen der Caritas, wie dem Malteserhilfsdienst e.V. oder Einrichtungen von Orden, und des Diözesanrates gekommen. Domkapitel und Ordinariatsrat waren mit Generalvikar Dr. Klaus Metzl, Dompropst Dr. Michael Bär, Domdekan Dr. Hans Bauernfeind, Domkapitular Martin Dengler, Dr. Hans-Peter Eggerl und Antonia Murr vertreten, der Diözesanvermögensrat mit Dekan Martin Prellinger. Die Evangelische Kirche war mit Dekan Dr. Wolfgang Bub vertreten. Für die Politik begrüßte der Passauer Oberbürgermeister Jürgen Dupper mit Nikolaus Heckl, Regierung von Niederbayern, und Vertretern der Landkreise aus dem Bereich des Bistums den neuen Direktor. Zum Festakt in St. Valentin, umrahmt vom Caritas-Chor mit Irene Kriegl und Mario Götz, waren auch seine Frau, Eveline Endres und seine Tochter Nele gekommen; Sohn David leistet gerade einen Freiwilligendienst in Tanzania. Angehörige, Freunde aus Bamberg und Nürnberg, darunter Pfarrer Wolfgang Tereick und Gudrun Dressel, vom Vorstand der Stadtmission Nürnberg e.V., dem vorherigen Dienstgeber, waren zu Gast.

Zur Person Michael Endres
Michael Endres, geboren 1969 in Nürnberg, hat nach seiner Ausbildung zum Speditionskaufmann Zivildienst beim öffentlichen Jugendtreff des Caritas-Pirckheimer-Hauses am Nürnberger Bahnhof geleistet und sich daraufhin entschlossen, ab 1992 Sozialwesen an der Universität Bamberg zu studieren. Er war ab 1996 hauptamtlicher Diözesanvorstand des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend und Leiter des Jugendamtes der Erzdiözese Bamberg. 2006 übernahm er die Leitung des Martin-Luther-Hauses und des Bereiches Kinder- und Jugendhilfe bei der Stadtmission Nürnberg e.V., einem Mitglied im Diakonischen Werk der Evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern. Michael Endres ist verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Kindern.

(Bild: Bischof Stephan Oster SDB übergibt die Ernennungsurkunde an Caritasdirektor Michael Endres, mit dem Bischöfl. Beauftragten Konrad Niederländer (re.) ist der Caritasvorstand wieder komplett – Foto: Caritas Passau)

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