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Freitag, April 26, 2024

Hör mal, wer da hämmert: Buntspecht in jedem zweiten Garten gezählt

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Zwischenbilanz „Stunde der Wintervögel“ 2022 in Bayern

In Bayerns Gärten sind in diesem Jahr wieder mehr Waldvögel zu Gast. Dabei überrascht vor allem der Buntspecht, der in fast jedem zweiten Garten gemeldet wurde und es damit sogar klar in die Top Ten der am häufigsten beobachteten Wintervögel schafft. Das zeigt eine Zwischenbilanz der 17. „Stunde der Wintervögel“ in Bayern des Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. In der Geschichte dieser Mitmachaktion wurden nur 2011 häufiger Buntspechte gemeldet. Gründe, dass es die in Bayern meist verbreitete Spechtart vermehrt zu den Futterstellen zieht, könnten laut LBV ein guter Bruterfolg im letzten Jahr und ein derzeit nicht ausreichendes Nahrungsangebot in den Wäldern sein.

Nach aktuellem Zwischenstand ist der Haussperling (1.) der am häufigsten beobachtete Wintervogel im Freistaat, rangiert jedoch nur knapp vor der Kohlmeise (2.). Der Feldsperling (3.) folgt mit deutlichem Abstand. Nach dem Eingang von ungefähr der Hälfte der Meldungen zeichnet sich am Sonntagnachmittag (09.01.) eine ähnlich hohe Beteiligung ab wie im Vorjahr, als bayernweit 40.000 Naturfreundinnen und Naturfreunde teilnahmen.

Der Buntspecht wurde im jedem zweiten Garten gezählt

Waldvogelarten häufiger zu beobachten

Neben dem Buntspecht, der mit Rang 9 sein zweitbestes Ergebnis überhaupt erzielt, werden derzeit viele weitere typische Waldvorgelarten häufiger beobachtet: Kleiber (12.), Gimpel (18.) und Kernbeißer (27.) sind im Vergleich zum Vorjahr in deutlich mehr Gärten gezählt worden. Auch der Eichelhäher (15.) taucht an einem Viertel der Zählorte auf – das Niveau von 2020 erreicht er allerdings nicht. Nach einem starken Einflug nordischer Artgenossen war er damals sogar in mehr als einem Drittel der teilnehmenden Gärten zu sehen. Der Umzug der Waldvögel in die Siedlungsgebiete kann mehrere Gründe haben, wie der Landesbund für Vogelschutz Bayern weiter mitteilt: Denn finden die Vögel in den Wäldern nicht genug Nahrung, treibt sie die Futtersuche in besiedelte Gebiete. Und ein vorübergehender Zuzug aus kälteren Regionen kann den Zuwachs ebenfalls erklären. Diese Beobachtungen stimmen auch mit der neuesten wissenschaftlichen Übersicht der Bestandssituation der Vögel in Deutschland überein, in der sich eine deutliche Erholung der Vogelbestände im Wald abzeichnet.

Bisher auf Platz 1 der Winter-Vogelzählung 2022 in Bayern: der Haussperling

Amsel erholt sich

Bei der größten bürgerwissenschaftlichen Mitmachaktion von LBV und dem bundesweiten Partner NABU, gibt es eine weitere gute Nachricht. Erstmal seit dem vermehrten Auftreten des Usutu-Virus im Freistatt 2018, ist die Amsel wieder in knapp 90 Prozent der teilnehmenden Gärten beobachtet worden und nimmt einen äußerst erfreulichen fünften Platz ein. Damit setzt sie ihren positiven Trend aus der Zählung der Gartenvögel im Mai 2021 weiter fort. Die positive Entwicklung ist vielleicht ein Zeichen dafür, dass die Folgen des Usutu-Virus überwunden sind.

Die Elster, vorläufig auf Platz 8 der Wintervögel-Zählung 2022 in Bayern

Dir vorläufigen Top Ten

Hier liefern sich der Haussperling (1.) und die Kohlmeise (2.) ein Rennen um den Spitzenplatz. Rang 3 belegt mit einigem Abstand auf die beiden führenden Vogelarten der Feldsperling (3.), gefolgt von der wieder zunehmenden Blaumeise (4.). Dahinter rangieren Amsel (5.), Buchfink (6.) und Grünfink (7.). Auf Platz 8 fliegt die Elster (8.), Position 9 nimmt der Buntspecht (9.) ein. Das Rotkehlchen (10.) rundet die Reihenfolge der zehn bisher am häufigsten beobachteten Wintervögel 2022 in Bayern ab.

Vogelzählung auf Rekordhoch

Auch in diesem Jahr zeichnet sich eine neue Rekordteilnahme ab. Bisher haben über 25.500 Vogelfreundinnen und -freunde aus über 18.000 Gärten über 617.000 Vögel gemeldet. Durchschnittlich wurden dabei 34 Vögel pro Garten gezählt – man kann auf das Endergebnis gespannt sein. Noch bis zum 17. Januar 2022 konnten die an den Zähltagen gemachten Beobachtungen nachgemeldet werden.

Das Rotkelchen
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