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Mittwoch, April 24, 2024

Hand in Hand in eine hybride Zukunft

Lesestoff

Kürzlich fand der offizielle Start-Workshop der „Hybriden ILE“ Ilzer Land für das millionenschwere Förderprogramm „Smart City“ des BMI statt – Ziel: Rasche Umsetzung kleiner Projekte

Niederalteich. Was ist eine „Smart City“? Wie unterscheidet sich eine smarte Stadt von einer smarten Region? Mit welchen Projekten soll das Ilzer Land ’smart‘ gemacht werden? Und was bedeutet ’smart‘ überhaupt? Diese und viele weitere Fragen wurden beim zweitägigen Start-Workshop Smart City im Bildungshaus der Landvolkshochschule Niederalteich behandelt.

Teilnehmer des Workshops waren neben dem ILE-Vorsitzenden Werner Weny und der ILE-Geschäftsleiterin Corina Molz, auch die Bürgermeister und Geschäftsleiter aller beteiligten Gemeinden; Ines Altmann und Ron Metzner, Vertreter des Amts für Ländliche Entwicklung Niederbayern, Sibylle Müller und Karl-Heinz Maihorn, Vertreter der Stabstelle E-Government des Landkreis Freyung-Grafenau sowie die Projektkoordinatoren der ILE Ilzer Land. Auch der Technologie Campus Grafenau war mit Matthias Oswald, Hanna Schürzinger und Frank Edenharter vertreten und für die Moderation sowie Vor- und Nachbesprechung des Workshops verantwortlich.

Mit dem Motto „Hybride ILE – Hand in Hand im Ilzer Land: Gemeinsam digital werden und analog bleiben“ wurde das Ilzer Land mit der antragstellenden Gemeinde Ringelai im Rahmen des Förderwettbewerbs „Smart Cities“ als eine der besten acht Bewerbungen auf Bundesebene ausgewählt. Für die nächsten fünf Jahre hat das Ilzer Land mit den beteiligten Gemeinden Grafenau, Perlesreut, Hutthurm, Röhrnbach, Ringelai, Fürsteneck, Eppenschlag, Schöfweg, Saldenburg, Thurmansbang und Innernzell nun die Möglichkeit, Fördermittel des Bundesministeriums in Millionenhöhe abzugreifen und die Region zukunftsfähig zu gestalten.

Ziel des Workshops war es, in einfachen Worten zu verdeutlichen, was eine „Smart City“ ist und wie das Ilzer Land eine smarte Region werden kann. Zudem wurden bereits erste Projekte für 2022 besprochen.

Nach einigen kurzweiligen Aufwärmübungen und einer Erwartungsabfrage durch die Moderatoren, wurde der erste Vormittag dazu genutzt, alle Teilnehmenden auf denselben Wissenstand zu bringen und das Konzept „Smart City“ bzw. „Smart Region“ vorzustellen. Die drei Moderatoren verdeutlichten, dass es weltweit Smart Cities gibt, wie beispielsweise Santander, Kopenhagen, Nairobi, Melbourne oder auch Wien. Zudem führte Hanna Schürzinger die Teilnehmenden auf eine kleine Zukunftsreise in eine Stadt, die hochmodern ist und in der alles von Technologie dominiert wird. Doch all diese Städte sind keineswegs vergleichbar mit dem Ilzer Land, einer sehr ländlich geprägten Region. Aus diesem Grund legten die Moderatoren des TCG (Technologie Campus Grafenau) dar, dass die Lösungen in den Städten nicht eins zu eins übertragbar sind und spezifische Rahmenbedingungen sowie Herausforderungen der jeweiligen Region berücksichtigt werden müssen.

Hanna Schürzinger ergänzte: „Smart ist mehr als Technologie, smart ist auch sozial. SMART steht deshalb auch für Sozial, Mensch, Achtsamkeit, Respekt und Toleranz.“

Im Anschluss daran stellte Corina Molz die Bewerbungsinhalte und angedachten Projekte vor. „Die Zukunft ist hybrid. Digitalisierung sollte das analoge Leben nicht ersetzen, sondern fördern. Aus diesem Grund wollen wir als hybride ILE die Möglichkeiten der Digitalisierung dafür nutzen, das Leben vor Ort in den Gemeinden und die Gemeinschaft zu fördern. So zum Beispiel wollen wir Leerstände beheben, die regionale Wertschöpfung fördern und die digitale sowie analoge Teilhabe aller Generationen ermöglichen“, so Molz.

Der 1. Vorsitzende Werner Weny ließ anschließend die Aktivitäten und Erfolge der ILE Ilzer Land Revue passieren. Dabei stellte er heraus, dass es zwar viele erfolgreiche ILEn gibt, aber nur wenige so breit aufgestellt sind, wie das Ilzer Land. Dies war Voraussetzung für eine erfolgreiche Bewerbung. Hervorzuheben ist, dass das Ilzer Land eine der wenigen ländlich geprägten Regionen auf Bundesebene ist, die bislang in diesem Förderprogramm zum Zuge kamen. „Wir haben nun die Chance, unsere smarte Region und die Gemeinden nach unseren eigenen Vorstellungen zu gestalten und der Idee der ‚Smart Region‘ in Deutschland unseren Stempel aufzudrücken“, betonte Dr. Carolin Pecho, 1. Bürgermeisterin der Gemeinde Ringelai.

Nach einem Mittagessen und einer kurzen Umfrage mit Mentimeter, erläuterte Matthias Oswald, worin eine Digitalisierungsstrategie, die im ersten Jahr vorgesehen ist, besteht, welche Ziele sie verfolgt und welche Akteure in die Erstellung der Strategie eingebunden werden sollten. Ein Brainstorming aller Beteiligten ergab, dass sehr viele verschiedene Gruppierungen bei der Digitalisierungsstrategie mitwirken sollten – von den ILE-Mitarbeitenden über die Kommunalverwaltungen bis hin zu Bürgern, Schulen, Vereinen oder auch Unternehmen.

Im Anschluss daran ging man zur Gruppenarbeit über. Dabei wurden die angedachten Projekte im ersten Jahr besprochen und nach ihrer Bedeutung priorisiert, wie beispielsweise digitale Anschlagtafeln, ILE.DIGITAL bzw. hybrides Schaufenster, digitale und analoge Bürgerbeteiligung oder auch die Konzepterstellung für die hybriden Dorfzentren. All diese Projekte sind darauf ausgelegt, schcnell umgesetzt zu werden, gut sichtbar für die Bevölkerung zu sein, die Bevölkerung mitreden und mitmachen zu lassen sowie analoge Strukturen digital zu unterstützen und zu optimieren.

Am zweiten Tag des Workshops in Niederalteich standen nach kurzen Erfahrungsberichten von Seiten des Landkreis Wunsiedel (auch Smart City) und des Technologie Campus Grafenau die Themen Personal- und Finanzplanung sowie Marketing auf der Agenda. Es wurde deutlich, dass sich das Ilzer Land in absehbarer Zeit personell verstärken wird, um dem geplanten Projektumfang gerecht zu werden. Zudem wird man sich im Bereich Marketing professionell aufstellen.

Mit folgenden Worten des Vorsitzenden Werner Weny und dem anschließenden Applaus aller Teilnehmenden, wurde die sehr gelungene Veranstaltung abgerundet: „Mit dem Technologie Campus Grafenau hat die ILE Ilzer Land einen kompetenten und regionalen Partner an seiner Seite, der bereits zahlreiche Erfahrungen im Rahmen des Projekts Digitales Dorf gesammelt hat. Ohne die fachliche Unterstützung des TCG bei der Bewerbung, wäre das Ilzer Land vermutlich nicht ausgewählt worden – vielen Dank dafür und vielen Dank für die hervorragende Vorbereitung und Moderation des Workshops!“

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