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Donnerstag, Mai 2, 2024

‚Frühstücksplauderei‘ bei MuW Medienhaus: Andreas Scheuer im Interview

Lesestoff

(von Maria Denkmayr)

Er ist gebürtiger Passauer, Politologe und seit 2013 Generalsekretär der Christlich-Sozialen Union. Andreas Scheuer hat nach seinem Abitur Lehramt für Realschule mit dem 1. Staatsexamen abgeschlossen und dann das Magisterstudium der Politik-, Wirtschaftswissenschaften und Soziologie an der Universität in Passau vollendet. Er ist ein Politiker durch und durch, sehr volksnah und bei unterschiedlichen Unternehmen und Vereinen im Ehrenamt oder im Kontroll- und Beratungsgremium. Wir freuen uns sehr, dass Andreas Scheuer unserer Einladung zum Frühstücksgeplauder im MuW Zeitschriftenverlag gefolgt ist.

Herr Scheuer, Sie sind in Passau geboren und sehr heimatverbunden, sind Sie ein Botschafter für das Passauer Land?

Andreas Scheuer: „Mein Vater war ein Passauer, meine Mutter kommt aus dem Bayerischen Wald, ich bin in Passau geboren. Hier fühle ich mich sehr wohl und bin glücklich, wenn ich bei meiner Familie sein kann. Die sehe ich ohnehin zu wenig. Da genieße ich schon die Ruhe und Schönheit dieser Region hier. Das viele Reisen gehört halt einfach zu meinem Job als CSU-Generalsekretär und Bundestagsabgeordneter, man muss sich arrangieren.
Unsere Region hat in den letzten fünfzehn Jahren viel getan im Bereich des eigenen Selbstbewusstseins. Die Niederbayern reden halt nicht so gern offen über die eigenen Leistungen. Mein Versuch ist es, als Abgeordneter der Region nach außen zu tragen, dass wir eine Top Tourismusregion sind, eine Top Innovationsregion, eine Top Wissensregion und ein Top Bildungsstandort.“

Als parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (bis 2013) sind Sie bestimmt ein Befürworter der Nordtangente in Passau?

Andreas Scheuer: „Kein Passauer, keine Passauerin und kein Politiker möchte, dass die Landschaft zubetoniert oder verschandelt wird. In den letzten Jahrzehnten sind Gerüchte verbreitet und Emotionen geschürt worden, die nicht den Tatsachen entsprechen. In Passau ist die Verkehrssituation in einem unhaltbaren Zustand. Notwendige Planungen wurden versäumt. Die Pendler stehen jeden Tag im Stau. Wir möchten erreichen, dass die A3 ausgebaut, die A94 fertiggestellt wird und wir ein Gesamtverkehrskonzept für Stadt und Land bekommen. Jeder weiß, wie wichtig das Ilztal für die Naherholung ist, das wird die Politik berücksichtigen. Im Plan ist bislang einfach ein Strich gezeichnet, und jetzt wird untersucht, wo er genau verlaufen soll. Der Nutzwert ist nahezu 20 mal höher als die eingesetzten Steuergelder. Dabei werden die ökologischen Belange bereits höher bewertet als in der Vergangenheit. Mir geht es in der Diskussion um eine „Stadtumfahrung-Nord“ um sachliche Argumente. Wir brauchen e i n e und nicht d i e Umfahrung. Wir befinden uns am Beginn dieses planerischen Prozesses. Der Bund verpflichtet sich, für eine gute Verkehrsinfrastruktur zu sorgen.“

Andreas Scheuer via Instagram: "Ilz-Taler überreicht bekommen nach dem "Frühstücksgeplauder" beim MuW-Verlag in Hutthurm. Interview in der Heimat."
Andreas Scheuer via Instagram: „Ilz-Taler überreicht bekommen nach dem „Frühstücksgeplauder“ beim MuW-Verlag in Hutthurm. Interview in der Heimat.“

In letzter Zeit haben sich immer wieder schlimme Umweltkatastrophen ereignet. Wie sehr sind Sie als Politiker hier gefordert?

Andreas Scheuer: „Bei der Hochwasserkatastrophe 2013 sind 80 % Entschädigung für private Haushalte und Betriebe erreicht worden, sogar 100 % für die kommunale Infrastruktur. Da haben wir einen erheblichen Beitrag leisten können, ich gehörte selbst mit zu den Verhandlern und Entscheidern. Bei der jüngsten Flut in Hauzenberg, Waldkirchen, Obernzell und Simbach habe ich eine Menge Telefonate und Gespräche geführt, um zu helfen und Lösungen für die Geschädigten zu erreichen. Ich bin kein Ankündigungspolitiker, sondern ein Ergebnispolitiker.“

Was trauen Sie dieser Region wirtschaftlich zu?

Andreas Scheuer: „Niederbayern und im Besonderen der Bayerische Wald haben eine Menge zu bieten. Die Menschen haben hohe Werte, große Leistungsbereitschaft, viele Innovationen und steuern somit in eine gute und sichere Zukunft. Ich würde mir aber wünschen, dass die Unternehmen etwas mehr auf die Pauke hauen, erzählen, was man in unserer Region drauf hat. Ich appelliere an die Betriebe, zu zeigen, was sie Großes leisten. Sie können stolz darauf sein.“

Wie schaffen Sie die unglaublich vielen Termin, die Reisen und Veranstaltungen und nebenbei auch noch private Zufriedenheit?

Andreas Scheuer: „Stress gehört dazu, das ist in der freien Wirtschaft genauso. Man muss flexibel und gut organisiert sein. Ich bin ein Fan von guter Organisation und achte darauf, Menschen nicht warten zu lassen. Im Hinblick auf meine Familie würde ich mir natürlich wünschen, mehr Zeit zu haben. Meine Familie unterstützt mich sehr. Die modernen Kommunikationsmittel helfen, auch unterwegs den Kontakt zu halten. Meine kleine Tochter ruft mich gerne auf Facetime an, so sehen wir uns mehrmals täglich.“

Sind Sie mit Ihrem schnellen Aufstieg in der Politik zufrieden?

Andreas Scheuer: „Es ist für mich eine große Freude, als direkt gewählter Bundestagsabgeordneter die Belange meines Wahlkreises Passau in Berlin zu vertreten und durchzusetzen. Mein nächstes großes Ziel ist, bei der Bundestagswahl 2017 wieder ein gutes Ergebnis im Wahlkreis zu erzielen. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind exorbitant gut. Wir haben rekordniedrige Arbeitslosigkeit, wirtschaftliche Prosperität. Niederbayern hat eine tolle Entwicklung gemacht.“

Haben Sie ein Rezept, die Jugend wieder für die Politik oder zumindest für die Wahlen zu begeistern?

Andreas Scheuer: „Das ist ein ganz wichtiges Thema. Oft bin ich für Vorträge und Diskussionen in Schulen. Ich freue mich, wenn Schüler im Zuge von Klassenfahrten nach Berlin kommen, um Politik direkt zu erleben. Ich will versuchen, die Faszination an Politik weiter zu geben. Das gilt aber nicht nur für junge Menschen. Es ist bekannt, dass die Leute zur Wahl gehen, wenn die Themen spannend sind. Die Menschen brauchen ein Angebot für die Zukunft. Die CSU gibt Orientierung für die Zukunft.“

(Bild ganz oben: CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer zu Gast bei MuW Medienhaus, flankiert von den Damen Maria Denkmayr (li) und Franziska Wagner – Foto: MuW)

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