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Freitag, Mai 3, 2024

„Legenden und Sagen“: Historiendrama vor klösterlicher Kulisse

Lesestoff

St. Oswald. Mehr als 100 Laiendarsteller, Sänger und Musikanten bereiten sich derzeit auf ein Freilichtspektakel vor, das in 14 Tagen in St. Oswald über die Bühne geht – und zwar im wörtlichen Sinn: Das Historienspiel „Legenden und Sagen“ des Freyunger Autors und Regisseurs Michael Sellner wird am Freitag und Samstag, 22. und 23. Juli, jeweils um 19.30 Uhr sowie am Sonntag, 24. Juli, um 16 Uhr aufgeführt. Spielort ist die große Freilichtbühne auf der Klosterwiese St. Oswald.

Das Stück, dessen Premiere vor drei Jahren mehr als tausend Zuschauer begeistert hatte, wurde für seine Wiederaufnahme überarbeitet und neu inszeniert. Dazu hat Michael Sellner, durch sein Festspiel „Leopoldsreut“, die „Perlesreuter Passion“ oder die „Brudersbrunn-Wallfahrt“ längst überregional als Dramatiker bekannt, vor allem am zweiten Akt gefeilt: Er band am Wallfahrtsort St. Oswald nachgewiesene Mirakel und Volkssagen in die Handlung ein – zum Beispiel die Geschichte vom „Wilden Eisengrein“ nach dem gleichnamigen Roman von Hans Watzlik aus dem Jahr 1927.

Erhoffen sich nach dem Erfolg von 2013 erneut mehr als 1000 begeisterte Zuschauer: Die Akteure des Freilichtspiels St. Oswald mit Regisseur Michael Sellner (vorne l.) und Ideengeber Alfons Urban (Mitte).  Foto: Domani)
Erhoffen sich nach dem Erfolg von 2013 erneut mehr als 1000 begeisterte Zuschauer: Die Akteure des Freilichtspiels St. Oswald mit Regisseur Michael Sellner (vorne l.) und Ideengeber Alfons Urban (Mitte).
Foto: Domani)

Der Sage nach trieb der hünenhafte Stierhüter zwischen Grafenau und Waldhäuser sein Unwesen, raufte und mordete und wurde am Lusen schließlich von einem Blitz erschlagen. „Geschichten aus der Zwischenwelt sind derzeit gefragt wie nie“, glaubt Michael Sellner zu wissen und führt die Faszination am Mystischen auf die Globalisierung zurück: „In dieser schnellen und meist haltlosen Zeit besinnen sich die Menschen wieder mehr auf die Heimat und suchen nach Identität.“
Im ersten Akt erzählt Sellners Stück von der Entstehung des Klosters St. Oswald und seiner einst mächtigen klerikalen Bedeutung für das gesamte Umland. Da sich mehrere Jahrhunderte Klostergeschichte nur schwer in eineinhalb Stunden Gesamtspielzeit packen lassen, hat sich Michael Sellner auf die Zeit des 30-jährigen Kriegs (1618-1648) beschränkt und darin regionale wie globale Begebenheiten publikumswirksam aufbereitet. Das Spiel beschreibt die Leiden der Zeit und richtet seinen Fokus vor allem auf das Schicksal der Kinder.
Historische Figuren stellen den grenzüberschreitenden Handel mit Böhmen nach, wofür der Regisseur acht befreundete Akteure der Theatergruppe Vimperk (Tschechien) verpflichten konnte. Von den Einheimischen wirken mit: die Theatergruppe „Klosterstadl“, Darsteller aus den Festspielen „Brudersbrunn“ und „Leopoldsreut“, der Männerchor St. Oswald unter der musikalischen Leitung von Geistlichem Rat Hubert Gerstl, der Kinderchor „Klosterspatzen“ unter Leitung von Christine Domani, eine Kindergruppe, geleitet von Renate Atzinger und Therese Mannichl, die Vereinsgemeinschaft St. Oswald sowie die St. Oswalder Tafernmusik.

Wie schon vor drei Jahren, verspricht auch die Neuinszenierung des St. Oswalder Historiendramas jede Menge Geheimnisvolles und Mystisches. (Foto: Domani)
Wie schon vor drei Jahren, verspricht auch die Neuinszenierung des St. Oswalder Historiendramas jede Menge Geheimnisvolles und Mystisches.
(Foto: Domani)

Derzeit proben die Schauspieler, Sänger und Instrumentalisten dreimal wöchentlich – mit professioneller Ernsthaftigkeit und Spaß am Spiel gleichermaßen. Die meisten der Akteure waren bereits 2013 mit von der Partie, was Regisseur Michael Sellner und den Ideengeber des St. Oswalder Freilichtspiels, Altlandrat Alfons Urban, besonders freut und in ihrem Engagement für die Heimat einmal mehr bestätigt. apo

Das Historienspiel „Legenden und Sagen“ wird am 22. und 23. Juli jeweils um 19.30 Uhr und am 24. Juli um 16 Uhr auf der St. Oswalder Klosterwiese aufgeführt. Infos und Kartenvorbestellungen bei der Tourist-Info Riedlhütte, Tel. 08553/6083.

In der Neuauflage des Stücks wird neben der Geschichte des Klosters St. Oswald auch die Sage vom „Wilden Eisengrein“ erzählt.. (Foto: Domani)
In der Neuauflage des Stücks wird neben der Geschichte des Klosters St. Oswald auch die Sage vom „Wilden Eisengrein“ erzählt..
(Foto: Domani)

 

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