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Sonntag, Mai 5, 2024

Erster smarter Minipilot in Deggendorf gestartet

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Sensorbasierte Schneehöhenmessung soll im Langlaufzentrum Rusel-Oberbreitenau für mehr Effizienz sorgen

Deggendorf. Im Jahr 2021 sind die beiden Oberzentrumsstädte Deggendorf und Plattling in das Modellprojekt „Smart Cities Smart Regions“ des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr eingestiegen, das die Städte auf ihrem Weg zur Smart City unterstützen soll. Insbesondere das Know-how der Technischen Hochschule Deggendorf ermöglicht durch das gegründete Smart City Eco-System smarte Gehversuche in den Städten. Die Städte werden auf diese Weise zum Reallabor für Wissenschaft und Forschung.

Das erste gemeinsame Projekt konnte auf diese Weise erfolgreich realisiert werden. Es handelt sich um ein sensorbasiertes System zur Erfassung der Schneehöhen im Langlaufzentrum Rusel-Oberbreitenau. Prof. Dr. Marcus Barkowsky, der an der TH Deggendorf Interaktive Systeme und Internet of Things lehrt, begleitete die Studienarbeit aktiv. Erarbeitet hat das System der Studierende Wei Liang Oh, der es im Rahmen seiner Bachelorarbeit entwickelt und errichtet hat. Das System soll in zweierlei Hinsicht Mehrwerte schaffen: zum einen dienen die Echtzeitdaten dem Loipenfahrer der effizienten Planung seiner Routen, sodass dieser Umwege vermeiden kann. Zum anderen sollen die Daten auf der städtischen Website veröffentlicht werden, damit die Wintersportler die Lage bereits von zu Hause aus einschätzen können.

Weitere smarte Minipiloten befinden sich auf der Agenda der Kooperationspartner. Sie sollen die „Smart City“ konkret fassbar machen und den Bürgerinnen und Bürgern zeigen, was modernste Technologie heutzutage kann und die Bürgerschaft Deggendorfs und Plattlings eng miteinbinden. Aktuell kann man im Rahmen eines Ideenwettbewerbs eigene Vorschläge im Bereich der Digitalisierung einbringen. Es winken attraktive Preise, insbesondere ein „Digital-Detox-Wochenende“ in der Deggendorfer Partnerstadt Neusiedl am See für zwei Personen.

Noch bis 4. April 2022 besteht die Möglichkeit, am Wettbewerb teilzunehmen. Hierfür ist es erforderlich, den Vorschlag auf der Bürgerbeteiligungsplattform PUBinPLAN einzureichen (https://pubinplan.th-deg.de/projects?id=76). Die Städte Deggendorf und Plattling freuen sich auf zahlreiche smarte Ideen – die Prämierung der Sieger findet voraussichtlich im Mai 2022 statt.

Funktionsweise der ‚Sensorbasierten Schneehöhenmessung‘

Die Schneehöhenmessung nutzt einen aktuellen Mikrocontroller, der gemeinsam mit den Sensoren und einem Akku in einem selbsterstellten 3D-gedruckten Gehäuse untergebracht ist. Die Messung erfolgt mit Hilfe von zwei Abstandssensoren, einem Ultraschall- und einem Time-of-Flight-Sensor, die die Höhe des Sensors über dem Boden messen. Während der Ultraschall-Sensor Schallwellen aussendet und die Laufzeit bis zum Empfang misst, verwendet der Time-of-Flight-Sensor hierfür Lichtimpulse. Die Messung kann dadurch erheblich präziser ausfallen, ist aber gleichzeitig empfindlicher gegen Sonneneinstrahlung. Zusätzlich wird die Temperatur der Luft, sowie unter der Schneedecke gemessen. Die Daten werden über die LoRaWAN Funktechnologie zum nächsten Gateway und von dort über das Internet übertragen.

Die LoRaWAN Technologie ermöglicht somit die Übertragung von Sensordaten auch an Positionen, an denen kein Mobilfunkempfang möglich ist; außerdem ist der Energiebedarf erheblich geringer. Die Reichweite und Zuverlässigkeit der Funkverbindung unter den spezifischen Bedingungen im Bayerischen Wald ist ebenfalls Gegenstand der Forschung an der THD. Derzeit sind Sensoren im Wald oberhalb von Greising und am Ruselabsatz aktiv.

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