Von der Postbrücke zum persönlichen Kennenlernen
Passau/Ruderting. „Hallo, mein Name ist Paul und auch ich bin in Coronazeiten oft gelangweilt und traurig, weil ich meine Freunde nicht sehen kann. Wie geht es dir? Mit lieben Grüßen Paul.“
Diese Zeilen auf einer Postkarte verfasste der 13-jährige Paul Lang von der Malteser Jugendgruppe Ruderting beim „Pfingstlager@Home“ im Juni, das digital stattfinden musste. Es war dies ein Teil der Aktivitäten, genannt „Postbrücke.“ Der Gedanke dabei war, dass die Kinder und Jugendlichen Postkarten für ältere und einsame Menschen schreiben. Darauf konnten sie auch ihre Adresse vermerken. Paul hatte zusätzlich noch einen aus bunten Steinen selbst gebastelten kleinen Pinguin dazu getan. „Er hat am Pfingstlager@Home mit großer Begeisterung teilgenommen und auch an der Postbrücke“, erklärt Pauls Vater Martin Lang, selbst ein sehr engagierter Malteser.
Die Malteser verschickten die Karten an Menschen, von denen sie glauben, dass sie sich darüber freuen würden. Ein Gedanke dabei war, dass so im besten Fall generationenübergreifende Brieffreundschaften entstehen können. Aus Paul und der Empfängerin seiner Postkarte ist schon in der kurzen Zeit viel mehr geworden. Denn sie hatten inzwischen ein „Blind Date.“
Die 71-jährige Ingrid Ponkratz aus Passau freute sich sehr über die unverhoffte, überraschende Post. Und antwortete prompt. „Paul freute sich riesig über die schriftliche Antwort von Frau Ponkratz“, sagt sein Vater Martin, und berichtet weiter, dass die ältere Dame ihn nach den ersten Corona-Lockerungen zu sich nach Hause eingeladen hat. Diese Einladung hat Paul sehr gerne angenommen und war kürzlich mit seinen Eltern bei Ingrid Ponkratz.
„Die beiden verbrachten einen schönen Nachmittag mit Schokokuchen und Eis. Verbunden mit einem Rummy Cup-Spielenachmittag hatten wir alle viel Freude“, so Martin Lang weiter. Beim Abschied haben sie sich fest versprochen, dass dies bestimmt nicht das letzte Treffen gewesen ist. „Darauf freue ich mich schon jetzt“, erklärt auch Ingrid Ponkratz.
