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Samstag, Mai 4, 2024

Digitalisierung als Herausforderung für Wirtschaft und Politik

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Antrittsbesuch von MdB Johannes Schätzl bei der IHK Niederbayern

Passau. Seit vergangenem Jahr sitzt der gebürtige Hutthurmer Johannes Schätzl erstmals im Bundestag, ist hier unter anderem Mitglied im Ausschuss für Digitales und hatte sich zuvor beruflich mit Digitalisierung in der Industrie befasst. Es lag daher nahe, dass die Digitalisierung ein wichtiges Thema bei einem Antrittsbesuch des Abgeordneten bei der IHK Niederbayern war.

Klaus Jaschke von der Geschäftsführung der IHK stellte hier zunächst den Stand der Digitalisierung in der regionalen Wirtschaft dar – und der, betonte Jaschke, ist nach eigener Einschätzung der Betriebe nicht so weit, wie er sein könnte; das belege die bundesweite Digitalisierungsumfrage der IHK. Als Gründe dafür nennen die Unternehmen beispielsweise die steigende Komplexität in der Digitalisierung oder den Fachkräftemangel gerade in der IT, oftmals aber auch schlicht eine mangelnde Versorgung mit schnellem Internet. „Wir brauchen diese Infrastruktur, zum Beispiel direkte Glasfaseranschlüsse oder flächendeckenden 5G-Ausbau. Sonst haben wir gravierende Nachteile im globalen Wettbewerb“, sagte Jaschke. Bei Schätzl traf er damit auf Unterstützung: „Wir haben in unserer Region hier durchaus noch Nachholbedarf“, bestätigte der Abgeordnete und betonte, dass insbesondere der Ausbau der digitalen Infrastruktur ein Schwerpunkt seiner politischen Arbeit sei.

Beim Thema der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe schob sich schnell der Russland-Ukraine-Konflikt in den Fokus, dessen wirtschaftliche Auswirkungen allerdings zum Zeitpunkt des Gesprächs noch nicht einmal annähernd absehbar waren. Beide Seiten formulierten ihre große Sorge um die Menschen in der umkämpften Region und bekräftigten ihr Eintreten für eine politische Lösung des kriegerischen Konflikts. Das Mindeste, womit die Betriebe jetzt rechnen müssten, sei eine nochmalige Steigerung der ohnehin schon sehr hohen Energiekosten, erläuterten die IHK-Vertreter. Ein gefährlicher Trend werde damit verstärkt, verdeutlichte IHK-Hauptgeschäftsführer Schreiner: „Für viele Betriebe in Niederbayern sind die Energiekosten zu einer existenziellen Frage geworden. Energiepreise und Energieversorgung werden Standortentscheidungen mit beeinflussen.“

Die Diskussion drehte sich dann unter anderem um Versorgungssicherheit, Energiewende und die steigende Abhängigkeit vom Ausland bei diesem Thema. Mit Blick speziell auf die Industrie brachte Schätzl den Wasserstoff ins Spiel: „Wir müssen hier in Bayern in die Pötte kommen. Wir brauchen jetzt Tempo, um unsere Industrie mit Wasserstoff zu versorgen.“ Auch hier spiele daher unter anderem die Infrastruktur eine entscheidende Rolle.

Weiter drehte sich der Austausch um den Arbeits-, Fachkräfte- und Nachwuchsmangel in der Wirtschaft. Große Einigkeit herrschte darin, die berufliche Aus- und Fortbildung zu stärken, denn, so Schätzl: „Die Ausbildung ist der wertvollste Bildungsweg, den wir haben.“ Aber auch andere Potenziale müssten gehoben werden, insbesondere durch eine qualifizierte Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland. Dass außerdem – bei allem Einsatz fürs Flächensparen – für eine weiter erfolgreiche Wirtschaftsentwicklung gerade im ländlichen Raum die Ausweisung neuer Flächen notwendig ist, war ebenso Konsens im Gespräch. Schätzl brachte hier die Idee einer Förderung fürs flächensparende Bauen im gewerblichen Bereich ins Gespräch, um etwa teure Investitionen wie mehrstöckige Produktionshallen realisieren zu können.

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