Kinder lernen spielerisch den Umgang mit Pferden
Der Jakobhof liegt unweit von Jandelsbrunn im Dreiländereck. Anja und Maria Jakob sowie ihre Freundin Anne Gastinger entdeckten ihre Liebe zu Pferden bereits als Kinder. So konnte es nicht ausbleiben, dass einige Pferde auf dem Hof ihrer Eltern eine Heimat fanden.
Alle drei ließen sich schließlich zu Horsemanship Trainerinnen ausbilden. Sie betrachten Horsemanship als ganzheitliche Philosophie, d.h. schlicht die natürliche Pferd-Mensch-Beziehung. Das Pferd als Partner empfinden, so könnte man es auch ausdrücken.
Aber damit nicht genug. Sie erweiterten ihr Wissen 2013 durch einen Aufenthalt in Andalusien bei der Jean-Claude Dysli Riding Academy. Vertrauen, Respekt und positive Kontrolle sind die Eckpfeiler ihrer Arbeit mit den Pferden.
„Das Training orientiert sich immer an den mentalen und körperlichen Fähigkeiten des jeweiligen Pferdes, das selbst vorgibt, wie schnell seine Lernschritte verlaufen. Zeit ist dabei das größte Geschenk, das man dem Pferd geben kann! Wir legen großen Wert auf eine fundierte, Schritt für Schritt aufbauende und in sich schlüssige Trainingsmethode“, soweit die Aussagen der drei Pferdeflüsterinnen.
Sehr wichtig ist ihnen die Arbeit mit Kindern. „Es ist uns ein großes Anliegen, das Urvertrauen der Kinder zu nutzen und so die Reiter von Morgen auf spielerische Art und Weise an den natürlichen Umgang mit Pferden heranzuführen. So können wir die Zukunft positiv beeinflussen, und darauf bauen, dass künftig weniger Reiter verzweifeln oder die Pferde zu schnell den Besitzer wechseln bzw. den Tieren ein zu schnelles Ende gesetzt wird“ – so kann man es auf ihrer Homepage nachlesen.
Fragenstellungen von Kindern zum Pferd. Wie sprechen Pferde miteinander? Kann ich Pferdesprache erlernen? Warum denken Pferde immer nur ans Fressen? Warum will ein Pferd nicht gerne alleine sein? Haben Pferde Schmerzlaute? Warum erschrickt mein Pferd so oft?
Die Jakobs haben es sich zur Aufgabe gemacht, Kinder von 8 bis 14 Jahren mit Pferden vertraut zu machen. Dies geschieht spielerisch wie beispielsweise in ihrem Pferdecamp vom 12. August dieses Jahres. Es beginnt damit, dass die Kinder die Pferde beobachten, um sie zu verstehen. Duch verschiedene Spiele, wie ein Kartenspiel mit Pferdeeigenschaften, werden die jungen Menschen mit den Eigenheiten und Gewohnheiten der Pferde vertraut. Sie lernen eine Beziehung zu den Tieren aufzubauen. Pferde satteln, richtiger Sitz auf dem Pferd, an der Lounge gehen oder die Arme hochnehmen, um die Balance auf dem Tier zu lernen.
Es entsteht eine Vertrautheit zwischen Kind und Pferd. Die neu erworbenen Fähigkeiten geben den Kindern Selbstvertrauen und wirken positiv auf die Persönlichkeit.
Genauso wichtig ist aber, dass das Pferd respektiert wird und als Partner gesehen werden kann. Auch Pferde haben eine Körpersprache, die man kennen sollte, um die Reaktionen des Tieres richtig zu deuten und um danach seine eigenen Handlungen auszurichten.
Das Pferd muss den Menschen freiwillig als Anführer akzeptieren. Das erfordert natürlich auch Geduld von Seiten der Kinder. Hier geht es nicht nur um das bereits erwähnte Selbstvertrauen, sondern ebenfalls um den Umgang mit der Natur überhaupt, egal ob Tier oder Pflanze.
Es ist ein Lernprozess, der den Kindern im Sommercamp viel Freude gemacht hat. Das Herbstcamp ist bereits ausgebucht. Aber weitere Camps sind geplant.
Info kann man sich auf der Homepage der Pferdeflüsterinnen holen, www.way-to-the-horse.de.
(Titelbild: Anja, Anne und Maria; die drei Pferdeflüsterinnen – Foto: MuW/r.demont)
