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Samstag, April 20, 2024

Bayerische Fachtagung Radverkehr bringt Netzplanung in den Kommunen voran

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München. Auf der 7. Bayerischen Fachtagung Radverkehr am 6. Juli, die von der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen und dem Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr veranstaltet wurde, stand in diesem Jahr die Netzplanung für den Radverkehr im Mittelpunkt. Fachexpertinnen und Fachexperten informierten über die neuesten Entwicklungen im Freistaat und stellten Praxisbeispiele vor: Eine kluge Netzplanung als Voraussetzung für sichere und komfortable Radverkehrsverbindungen.

Durchgängige und möglichst einheitlich gestaltete Radverkehrsnetze sind Zeichen der Zeit und des nachhaltigen Wandels: Die Teilnehmenden der Fachtagung kamen zu dem Schluss, dass es einer systemischen Netzplanung als Grundlage für alle Maßnahmen im Radverkehr bedarf, um die Fahrradnutzung als Verkehrsmittel im Alltag und in der Freizeit noch stärker ins Rollen zu bringen. Nur auf diesem Weg kann die Radverkehrsinfrastruktur in den Kommunen maßgeblich verbessert und weiterentwickelt werden. Zentrale Aufgaben der Netzplanung ist es, allgemeingültige Qualitätsstandards festzulegen, Schwachstellen und Lücken in bestehenden Radverkehrsnetzen zu identifizieren sowie Maßnahmenprogramme aufzustellen und zu priorisieren. „Wir wollen, dass mehr Menschen das Fahrrad auch im Alltag nutzen, deshalb brauchen wir übergreifende Netze, auf denen die Radfahrer schnell und einfach unterwegs sein können. Mehr Radverkehr bedeutet mehr Klimaschutz und damit einen Mehrwert für die Menschen in Bayern!“, sagt Kerstin Schreyer, Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr.

Lückenlose Radverkehrsnetze in Bayern

„Das Netz an Routen sollte möglichst dicht sein und tägliche Wegstrecken abdecken, sie müssen auch die Bedürfnisse aller Radfahrenden berücksichtigen, wie beispielsweise die von Kindern und älteren Verkehrsteilnehmenden“, sagt Matthias Dießl, Vorsitzender der AGFK Bayern und Landrat des Landkreises Fürth. Zentrale Grundanforderungen sind die Verkehrssicherheit, aber auch die Direktheit einer Radverbindung. Auch Bürgerinnen und Bürger können sich bei der Radverkehrsnetz-Planung einbringen: der ADFC stellte sein bundesweites Projekt „Mapathon“ vor, mit Hilfe dessen Bürgerinnen und Bürger ihre Wunschradnetze vor Ort skizzieren und der jeweiligen Stadt- oder Gemeindeverwaltung vorstellen können.

Auch der Freistaat Bayern ist bei der Konzeptionierung und Realisierung des Radverkehrsnetzes aktiv: Radfahrerinnen und Radfahrer sollen künftig durchgängig und möglichst direkt zwischen allen bayerischen Städten und Gemeinden unterwegs sein können. Der Freistaat Bayern konzipiert dafür ein landesweites Netz für den Alltagsradverkehr mit einer Länge von knapp 45 000 km. Mit dem Radwegebauprogramm 2020 bis 2024 investiert der Freistaat Bayern rund 40 Mio. Euro jährlich in die Radwegeinfrastruktur. Durch den Bau neuer Radwege an Bundes- und Staatsstraßen soll die fahrradfreundliche Infrastruktur weiter ausgebaut werden.


In der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern e.V. (AGFK Bayern) haben sich 83 bayerische Kommunen mit insgesamt mehr als 5,5 Millionen Einwohner mit dem Ziel zusammengeschlossen, gemeinsam den Radverkehr zu fördern, Erfahrungen auszutauschen und Synergieeffekte zu nutzen. Die AGFK Bayern vertritt die Interessen ihrer Mitglieder im Radverkehrsbereich u.a. in der Landes- und Bundespolitik und bei kommunalen Spitzenverbänden. Dazu zählen sowohl die Förderung einer radverkehrsfreundlichen Mobilitätskultur als auch der Ausbau von Radrouten und die Erhöhung der Sicherheit für Radfahrerinnen und Radfahrer. Alle Mitglieder werden nach einem einheitlichen Kriterienkatalog auf ihre Fahrradfreundlichkeit geprüft.

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