Daniela Uhrmann leistet seit zwei Monaten Bundesfreiwilligendienst beim gemeinnützigen Verein „Gemeinsam leben & lernen in Europa“. Die schwer behinderte junge Frau hilft Flüchtlingen bei der Integration in Deutschland und hilft dabei auch sich selbst. „Ich hatte kein Bock mehr, nur daheim zu sitzen und Löcher in die Luft zu starren und wollte unbedingt was tun.“ Als sie die Chance bekam im Verein ehrenamtlich tätig zu werden, griff sie zu. „Ich habe nun eine Aufgabe und weiß nun, warum ich morgens aufstehe. Der Tag ist ein ganz anderer und ich habe viele neue Menschen kennengelernt.“
Und damit kann sie ihre eigenen praktischen Erfahrungen gut in ihrer Arbeit einbringen, denn sie berät Flüchtlinge und Migranten, wie und wo sie sich ehrenamtlich einbringen kann und sucht entsprechende Einsatzstellen bei gemeinnützigen Organisationen hier vor Ort. Jeden Mittwoch von 8:30 bis 11:30 Uhr oder nach Terminvereinbarung können sich interessierte Flüchtlinge aber auch gemeinnützige Organisationen, die Ehrenamtliche suchen, beraten lassen. „Vielen Flüchtlingen fällt die Decke auf den Kopf und sie wollen irgendetwas tun. Und einige sind auch bereit, dies ehrenamtlich zu tun.“
Im Rahmen ihrer Ehrenamtsberatung wurde Daniela Uhrmann von Martha Werner vom bfz Passau eingeladen, die im dem Projekt Bayern Turbo jugendliche Flüchtlinge und Asylsuchende, die eine hohe Bleibewahrscheinlichkeit haben und aufgrund ihrer guten Vorbildung für eine Ausbildung in Frage kommen, unter anderem mit Sprachförderungen und Praktika kurzfristig für eine Ausbildung vorbereitet. Dort erklärte Daniela Uhrmann erst einmal was Ehrenamt bedeutet, welche ehrenamtlichen Tätigkeiten man zum Beispiel hier in Passau ausüben kann und wie dies auch bei der beruflichen Integration helfen kann. Sie bietet nun einmal in der Woche eine Sprechstunde an, wo sich Flüchtlinge näher über Ehrenämter informieren können. Bei so einer Beratung kam sie auch mit Sinan und Walid aus Syrien ins Gespräch. „Ich war erstaunt, wie gut die jungen Männer schon Deutsch sprechen und wie wissbegierig sie sind. Dann erzählten sie mir, dass sie Hochdeutsch zwar verstehen können, aber bei Bayerisch wirklich nichts verstehen. Und sie baten mich, ihnen etwas Bayerisch beizubringen.“ Seitdem bietet Daniela Uhrmann neben der Ehrenamtsberatung auch eine Bayerisch-Stunde an. Und im Gegenzug lernt sie etwas Arabisch. „Die gemeinsame Stunde ist eher entspannt, da nur gesprochen wird. Jeder lernt etwas auf seine Art dazu und trotzdem wird viel gelacht. Und das macht dann wirklich Spaß.“
Weitere Informationen unter: www.gemeinsam-in-europa.de
(Bild: Daniela Uhrmann mit Sinan und Walid – Foto: Gemeinsam leben & lernen in Europa e. V.)
