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Freitag, März 29, 2024

Auszeichnung für die „Seele des Landkreises“

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Willi Killinger erhielt den Ehrenpreis – die höchste Auszeichnung des Landkreis Regen

Zwiesel. Wenn die Landrätin, alle ihre Stellvertreter und die Sprecher der Fraktionen am Abend zusammenkommen und auch der Bezirkstagspräsident mit von der Partie ist, dann muss der Anlass schon etwas Besonderes sein. Tatsächlich wurde an diesem Abend die höchste Auszeichnung des Landkreis Regen vergeben. Der ehemalige stellvertretende Landrat Willi Killinger bekam den Preis von Landrätin Rita Röhrl überreicht.

„Wir zeichnen heute die Seele des Landkreises aus“, sagte Röhrl mit Blick auf den zu Ehrenden schon bei der Begrüßung der Gäste. Sie betonte, dass Killinger den Preis schon viel früher bekommen hätte, wenn „nicht die Pandemie dazwischen gekommen wäre.“ Mit dem Ausscheiden aus dem Kreistag, dessen Arbeit er über Jahrzehnte mitgeprägt hat, hat Killinger im Vorjahr die letzte Grundvoraussetzung für den Preis erfüllt: Er hat kein politisches Mandat mehr. Der neue Kreistag hat dann einstimmig beschlossen, dass Killinger den Preis erhalten soll, und dies wurde nun in einer Feierstunde nachgeholt.

Einziger Grußwortredner war Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich. Er erinnerte daran, dass Killinger sich 22 Jahre lang im Bezirkstag für die Menschen eingesetzt hat. Er habe sich dabei nicht nur als Finanzexperte erwiesen, sondern viele Funktionen mit großem Einsatz übernommen. Auch im Bayerischen Bezirkstag habe er als Vorstand des Fachbereichs „Umweltschutz und Fischereiwesen“ ein hohes Engagement an den Tag gelegt. Ihm sei es auch zu verdanken, dass im Jahr 1980 der Fischereiliche Lehr- und Beispielbetrieb des Bezirks Niederbayern im Landkreis Regen – in Lindbergmühle – entstand. In der politischen Arbeit habe Killinger auch mit Akribie und Durchhaltevermögen überzeugt. „Du hast mit Deiner Arbeit die Region geprägt“, stellte Dr. Heinrich fest und bedankte sich auch persönlich bei Killinger. Denn Killinger habe bei der Zusammenlegung der Stimmkreise einst auf das Direktmandat verzichtet und dies ihm überlassen. Dies zeige auch, wie selbstlos Killinger stets gehandelt hat.

Landrätin Rita Röhrl überreichte den Ehrenpreis an Willi Killinger (Foto: Langer/Landkreis Regen)

Dem konnte sich die Laudatorin Röhrl nur anschließen. Sie beschrieb Killinger als beharrlichen Arbeiter, der stets das soziale Wohl im Blick hat. „Ich habe ihn nicht einmal streiten sehen“, sagte Röhrl.

Röhrl blickte in ihrer Ansprache auf die vielen Stationen Killingers zurück. „Du warst von 1990 bis 2020 30 Jahre lang im Kreistag, davon 18 Jahre als Stellvertreter des Landrats“, berichtete sie und erinnerte daran, dass in diesen Zeiten immer sehr viele Termine wahrzunehmen waren. Zudem habe Killinger in der Zeit nach dem Tod von Heinz Wölfl vier Monate lang das Landratsamt geführt. Bei all seinem Handeln habe er „die menschliche Seite“ im Blick gehabt. Mit den Worten „Du wolltest immer nur helfen“, beschrieb Röhrl Killingers soziales Engagement. So kamen viele Bürger auch zu ihm nach Hause und „Deine Haustür war nie zu.“ Dabei ist Killinger anderen Menschen immer mit Respekt begegnet. „Egal, welche Haut- oder Parteifarbe oder welche Religionszugehörigkeit, das war Dir immer egal“, erinnerte sich die Landrätin und ergänzte: „Sozial Schwachen hat er immer geholfen.“ Dabei sei er stets kritikfähig gewesen. Doch wenn er jemanden kritisiert hat, dann war das nie verletzend.

Es gebe vieles, das man nennen kann. Vom Erhalt des Bundeswehrstandortes, über die Sicherung des Schienenverkehrs, bis hin zum Ausbau der Infrastruktur – „Willi Killinger hat immer für die Region und die Menschen gekämpft“, so das Fazit der Laudatorin.

Killinger selbst bedankte sich in seiner Rede für die „besondere Auszeichnung“. Die Arbeit im Bezirk habe ihn und sein politisches Handeln durchaus geprägt, stellte er fest. Dort habe er gelernt, dass es wichtig ist, sich für die Schwachen, Kranken und Behinderten einzusetzen. Er habe immer versucht, den Anforderungen zu entsprechen. Dabei sei er auch allen drei Landräten dankbar, deren Stellvertreter er sein durfte. „Ich war bei allen im operativen Geschäft mit eingesetzt“, erinnert er sich, und so konnte er auch mehr als „nur ein Grußwortredner“ sein. Killinger erinnerte in seinen Dankesworten an die zentralen Aufgaben, wie das Gesundheitswesen, den Erhalt und Ausbau der Schulen oder auch die Bundeswehr und die verkehrliche Infrastruktur. Er dankte auch seiner Frau Gertraud und seiner Familie, die ihn immer unterstützt und auch viel Verständnis gezeigt haben.

Abschließend stellte der Ehrenpreisträger fest, dass „wir einen schönen und gut geführten Landkreis haben“, und so hoffe er, dass er noch möglichst lange in Gesundheit und Zufriedenheit in seiner Heimat leben kann.

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