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Donnerstag, April 25, 2024

CSU: Brennstoffversorgung in der Region sichern

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Keine weiteren Wälder aus der Nutzung nehmen

Freyung. In einem Fachgespräch mit Baptist Resch, der neben seinem Sägewerk sieben Nahwärme-Heizwerke betreibt, duskutierte die CSU-Kreisvorstandschaft über die positiven ökologischen wie wirtschaftlichen Effekte von regionalen Heizwerken. „Wir sind davon überzeugt, dass mit den Heizwerken ein wichtiger regionaler Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden kann. Das Geld bleibt in der Region und wird nicht nach Saudi-Arabien oder Russland überwiesen“, unterstrich CSU-Kreisvorsitzender Dr. Olaf Heinrich.

Im Zuge der Erweiterung des Nationalparks Bayerischer Wald, die von der Kreisvorstandschaft ‚ausdrücklich begrüßt wird‘, wurde von einzelnen politischen Mitbewerbern eine viel weitergehende Ausweisung von Naturzonen gefordert. „Dies halten wir für den falschen Weg. Eine dauerhafte Waldbewirtschaftung, wie es bei uns in der Region seit Jahrhunderten üblich ist, ist und bleibt wichtig. Hackgut, das bei der Bewirtschaftung anfällt, trägt gemeinsam mit Landschaftspflegematerial dazu bei, große Menge fossiler Brennstoffe in der Region zu ersetzen“, so Heinrich. Die CSU-Kreisvorstandschaft war sich einig, dass, wie in so vielen Bereichen das ‚rechte Maß beim Energieholz gefunden werden muss‘. Dabei sei es wichtig, dass genügend Reststoffe im Wald verbleiben, um das Auslaugen der Böden zu verhindern. „Dies ist bei uns in der Region eigentlich eine Selbstverständlichkeit und wird seit Generationen so praktiziert“, argumentierte Baptist Resch, der in Neureichenau ein mittelständisches Sägewerk mit 30 Mitarbeitern betreibt. Er unterstrich, dass die kurzen Transportwege des Waldhackgutes in der Region die Klimabilanz der Nahwärmenetze zusätzlich verbessern. „Großkraftwerke mit fünfzig oder sechzig Megawatt würde ich selber nicht befürworten. Die Werke, die wir in der Region betreiben, sind dagegen ein echter Beitrag zum Umweltschutz und zur Stärkung der Region“, zeigte sich der Geschäftsführer der „Wir Wärmen KG“ überzeugt. Dem stimmte auch der Passauer Landtagsabgeordnete Prof. Dr. Gerhard Waschler zu.

Nach der Ablehnung eines Großkraftwerks in der Nähe von Ingolstadt, welches durch einen Bürgerentscheid verhindert wurde, legt die Freyung-Grafenauer CSU besonderen Wert darauf, dass man zwischen Großprojekten und den Bestand im Bayerischen Wald klar unterscheiden müsse. „Wer damit argumentiert, dass das Holz besser ganz im Wald verbleibt, der muss erklären, wo die Wärme sonst herkommen soll. Uns ist Energieholz aus der Region tausendmal lieber als fossile Brennstoffe. Und jedem muss klar sein: auch mittelfristig wird es sehr viele Häuser geben, die keinen Null-Energiestandard erfüllen und deshalb weiterhin geheizt werden müssen“, so die stellvertretende Landrätin Helga Weinberger. Deshalb sei die Versorgung der Bevölkerung „durch Heizwerke aber auch mit regionalen Brennholz unbedingt weiterhin sicherzustellen“. Resch ergänzte, dass das Energieholz „als Nebenprodukt bei der Produktion von Bauholz anfällt. Es werden keine größeren Bäume gefällt, nur um Hackschnitzel zu bekommen“.

Als ‚Perspektive grüner Großstädter‘ bezeichnete Bundestagsabgeordneter Thomas Erndl die Forderung nach Ausweisung immer weiterer Flächen für den Nationalpark. Nach seiner Ansicht ist eine der Stärken des ländlichen Raums, dass die gepflegte Kulturlandschaft für die Energiewende sinnvoll genutzt werden könne. „Nicht nur eine Naturzone ist ein wertvolles Ökosystem. Genauso haben die seit Jahrhunderten nachhaltig genutzten Wälder unserer Waldbauern wichtige Umweltschutzfunktionen. Wer immer mehr Naturzonen fordert, legt die Axt an die regionale Holzwirtschaft. Diese ist zum Glück nach wie vor kleinstrukturiert, bietet zahlreiche, dezentrale Arbeitsplätze und sorgt für eine wohnortnahe Versorgung mit Baustoffen, Brennholz und Energie“, so MdB Ernd.

Ökonomie und Ökologie gleichberechtigt denken

Der Spiegelauer Bürgermeister und stellvertretende CSU-Kreisvorsitzender Karlheinz Roth forderte in der Debatte über eine Nachhaltigkeitsstrategie im Landkreis Freyung-Grafenau alle Säulen der Nachhaltigkeit im Blick zu haben. „Es wird immer wieder der Anschein erweckt, dass es vor allem um Ökologie und um Soziales geht. Die Agenda 21 betont jedoch eindeutig: die Bereiche Ökologie, Soziales und Ökonomie müssen gleichberechtigt berücksichtigt werden. Bayern muss als Industrie- und Wirtschaftsstandort stark bleiben, sonst wird es nicht gelingen, die ökologischen Ziele zu erreichen und für eine soziale Absicherung der Bevölkerung zu sorgen“, argumentierte Roth.

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