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Freitag, April 19, 2024

Campus Grafenau erarbeitet Modell zur Wirkung von Regulierungsmaßnahmen

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MdL Max Gibis informiert sich über das Epirus-Modell 

Grafenau. Auf Einladung von Franz-Xaver Wilhelm informierte sich der Landtagsabgeordnete Max Gibis am Technologie Campus in Grafenau über das von Dr. Michael Scholz und Prof. Thomas Wöhner erarbeitete Epirus-Modell zum Aufzeigen der Wirkung von Corona-Regulierungsmaßnahmen auf die Anzahl von infizierten Personen. Die beiden Forscher hatten das Epirus Modell bereits vor einiger Zeit entwickelt, in Zeiten der Corona-Krise hatte das Modell allerdings an Aktualität gewonnen, so dass sie MdL Max Gibis baten, das Modell am bayerischen Gesundheitsministerium vorzustellen. 

Ausgehend von der Forschung zur Verbreitung von Werbebotschaften in sozialen Netzwerken haben die beiden Forscher Dr. Michael Scholz vom Technologie Campus Grafenau (TH Deggendorf) und Prof. Dr. Thomas Wöhner (Ernst-Abbe-Hochschule Jena) ein Modell entwickelt, mit dem sich die Wirkung von Regulierungsmaßnahmen wie Quarantäne, Reduzierung der sozialen Kontakte und Immunisierung aufzeigen lässt. Auf Vermittlung von Campus-Geschäftsführer Franz-Xaver Wilhelm hatte Dr. Michael Scholz nun die Möglichkeit, das Epirus-Modell dem Landtagsabgeordneten Max Gibis vorzustellen, um es in einem weiteren Schritt der bayerischen Gesundheitsministerin vorzulegen. „Wir sind davon überzeugt, dass das Epirus-Modell in der momentanen Corona-Krise helfen kann, die Wirkung von Maßnahmen zu evaluieren und damit eine Entscheidungsgrundlage für weitere Maßnahmen zu bereiten“, beschreibt Dr. Scholz das Modell. Dabei ist das Epirus Modell ein rein stochastisches Modell, das die Anzahl an infizierten Personen auf Basis eines sozialen Graphen berechnet.

Dr. Michael Scholz versuchte, den Abgeordneten Max Gibis vom Mehrwert des Modells zu überzeugen. „Das Epirus-Modell hat einen vielfältigen Nutzen und neben dem Aufzeigen der Auswirkungen von regulatorischen Maßnahmen bzw. deren Beendigung kann auch die Auswirkungen einer Dunkelziffer auf die Entwicklung der Neuinfektionen aufgezeigt genauso wie eine Prognose des Bedarfs an medizinischem Personal und Material abgegeben werden.“ Es unterscheidet sich dabei von herkömmlichen Modellen vor allem durch die explizite Berücksichtigung der sozialen Kontakte und ermöglicht daher eine bessere Vorhersage der Wirkung von Maßnahmen, die auf die Veränderung der Anzahl von Kontakten basieren. Die Wirkung von Maßnahmen wie Untersagen von Großveranstaltungen, das Unterbinden von Reisen oder das Schließen von Schulen lassen sich entsprechend näherungsweise abbilden. Ein Grundmodell von Epirus wurde  von den Forschern als Webanwendung bereits zur Verfügung gestellt. Um jedoch präzise Vorhersagen treffen zu können, wären aufwändigere Simulationen erforderlich, die die Grafenauer Forscher gerne bei entsprechender Drittmittelförderung entwickeln würden. 

MdL Max Gibis zeigte sich an dem Epirus-Modell sehr interessiert und versprach, mit dem Modell bei der bayerischen Gesundheitsministerin Melanie Huml vorstellig zu werden. „Viellicht kann das Modell einen Teil dazu beitragen, die Entscheidungen für Maßnahmen oder zur Beendigung von Maßnahmen noch treffsicherer und passgenauer zu machen“, so Gibis. 

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