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Freitag, März 29, 2024

Für die Behandlung von Patienten

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Johannesbad Gruppe und Landkreis Passau Gesundheitseinrichtungen sprechen sich für flexible Vorhaltequoten für Akut- und Rehakliniken aus

  • Patienten behandeln statt Betten leer stehen lassen.
  • Starre Vorhaltequoten bedrohen Existenz der Einrichtungen.
  • Flexibilität ermöglicht wirtschaftlichen Betrieb.

BAD FÜSSING/PASSAU/MÜNCHEN. „Unsere Patienten warten auf uns! Wir dürfen nicht zu viele Betten sinnlos leer stehen lassen.“ Dr. York Dhein, CEO der Johannesbad Gruppe, und Klaus Seitzinger, Geschäftsführer der Landkreis Passau Gesundheitseinrichtungen, plädieren gemeinsam dafür, flexibel Bettenkapazitäten für Covid-19-Patienten vorzuhalten. Die Allianz aus Akut- und Reha-Kliniken hatte sich mit ihrer Kritik an der Anordnung der bayerischen Staatsregierung vom 8. Mai direkt an die Politik gewandt.

Die Verfügung sah vor, dass Kliniken weiter bis zu 30 Prozent der Betten vorhalten sollten. Die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml reagierte auf Kritik und machte klar: Auf Antrag bei den jeweiligen Bezirksregierungen dürfen die Kliniken die Reserve ab sofort auch auf 15 Prozent runterfahren. Niederbayern reagierte diese Woche und setzte die Vorhaltequote auf 15 Prozent herunter. Diesen Schritt begrüßen auch York Dhein und Klaus Seitzinger: „Nur gemeinsam steht das Gesundheitswesen diese Herausforderung durch.“ Der CEO der Johannesbad Gruppe macht aber auch deutlich: „Ein wirtschaftlicher Betrieb in einer Reha-Einrichtung ist erst ab 90 Prozent Auslastung möglich. Eine flexible Lösung, die auf das aktuelle Krankheitsgeschehen reagiert, ist vernünftiger.“

Wartezeiten für Patienten verkürzen

In der Johannesbad Fachklinik Bad Füssing waren in Spitzenzeiten der ersten Welle gerade mal 17 von 34 freigehaltenen Betten in einer separierten Station belegt, das entspricht einer Kapazität der Einrichtung von knapp vier Prozent in der Reha-Klinik. Damit lag die notwendige Zahl immer weit unter den jetzt geforderten 15 Prozent. „Auch in den Landkreis-Kliniken wurde die Zahl von 15 Prozent im Verlauf der Pandemie zu keinem Zeitpunkt auch nur annähernd benötigt“, erklärt Klaus Seitzinger. „Wir brauchen ein flexibles System zur Steuerung der Vorhaltequoten – vor allem im Sinne der Patienten“, fordert York Dhein. In den vergangenen zwei Monaten durften nur Anschlussheilbehandlungen nach notwendigen Operationen durchgeführt werden; Rehabilitationen oder planbare OPs wurden verschoben. „Hier hat sich eine lange Warteschlange entwickelt, die Patienten sollen jetzt zügig ihre Behandlung bekommen können“, erklärt York Dhein. Wenn jedoch 15 Prozent der Betten weiter vorgehalten werden müssten, bleibe es bei längeren Wartezeiten. „Gerade Schmerzpatienten und Menschen mit chronischen Krankheiten leiden besonders darunter“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Johannesbad Gruppe und Mediziner York Dhein.Rehabilitationseinrichtungen können innerhalb von 48 Stunden die nötigen Kapazitäten schaffen und sogar die gesamte Klinik leeren. „Die separierte Station für Covid-19-Patienten, die wir in der Johannesbad Fachklinik in Bad Füssing eingerichtet haben, können wir sogar in 24 Stunden zur Verfügung stellen und jederzeit flexibel reagieren“, sagt York Dhein. Damit sind 34 Betten in kürzester Zeit frei. Er betont: „Nur so können wir weiter Patienten behandeln, die seit vielen Wochen auf ihre Behandlung warten. Durch eine flexible Vorhaltequote stünden wir auch für Covid-19-Patienten bereit.“

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