19. und 20. Juli 2022 im Theatersaal der Athanor Akademie
Passau. „ypsilós“ kreist um Nietzsches Begriff der Dionysischen, um die Idee also, dass der Mensch einen Zustand erreichen kann, in dem er nicht länger ein individuelles Ich oder eine Identität ist, sondern in einer ursprünglichen Einheit aufgeht, von der Nietzsche sagt, dass sie in „Schauern des Rausches“ lebt. Wir werden die Implikationen verfolgen, die dieser Begriff für unsere heutige Gesellschaft hat – und für die Idee der Liebe.
Der Begriff des Dionysischen verweist auf den Versuch, eine Erfahrung jenseits des Selbst und des eigenen Status zu machen. In welchem Verhältnis steht das Dionysische zu der Art und Weise, wie wir Liebe und Beziehungen heute erfahren? Wenn wir von Liebe sprechen, denken wir oft an Vervollkommung. Die Vorstellung, dass der andere Teil unseres Ego werden könnte, dass wir irgendwie „eins werden“ können.
Ist diese Suche nach „Einheit“ in unserer Gesellschaft und in unseren Beziehungen heute noch relevant? Suchen wir wirklich nach Liebe, Zusammenhalt und Gemeinschaft? Sind wir eher nach der Idee eines Gefühls süchtig als nach dem Gefühl selbst? Verzehren wir uns nicht nach Ekstase, Verzauberung, Erschütterung?
„ypsilós“ ist eine Tanzperformance, die das menschliche Streben danach, „etwas zu spüren“, nach „Rausch“ infrage stellt. Wir durchleben im „ypsilós“ die Frustration und die Freuden der Jagd, wir portraitieren die Verzweifelten, die Heiligen und Gesegneten, die Defätisten und die Eskapisten, in einem Stoss von reiner Körperlichkeit und Gefühlsporno.
„ypsilós“ ist eine Ode an das Hemmlungslose, an die Entgrenzung, die ursprüngliche Einheit, heißt aufrichtig versuchen, sich zu vereinen und zu verbinden. „ypsilós“ ist eine Reflexion auf das Chaos in der Suche nach Rausch und Liebe.
Machst du also mit, in unserem Schauer des Rausches?
Aufführungen am 19./20. Juli 2022 (jeweils 20.00 Uhr) im Theatersaal der Athanor Akademie in Passau (Schulbergstr. 30) – Kartenreservierungen unter 0851 209 871 17 oder veranstaltung@athanor.de
Besetzung
Zoë Dobrileit
Katharina Engelmann
Doris Länglacher
Ardi Malikova
Anna Karoline Michel
Evelyn Schulz
Raphael Voellmy
Regie Assistenz
Lara Jung
Choreographie
Edith Buttingsrud Pedersen