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Dienstag, Mai 14, 2024

Sicherheitsgespräch zwischen Polizei und Landkreis Passau

Lesestoff

Sicherheitsbericht 2021

Passau. Am Donnerstag, 7. Juli 2022 überreichte der niederbayerische Polizeipräsident Manfred Jahn dem Passauer Landrat Raimund Kneidinger den Sicherheitsbericht 2021 des Polizeipräsidiums Niederbayern für den Landkreis Passau. Erneut registrierte die Polizei erfreulicherweise einen Rückgang der Gesamtkriminalität.

(Anmerkung: Aus Gründen einer aussagekräftigeren Darstellung werden die nachfolgenden Fallzahlen der jeweiligen Deliktsarten jeweils ohne ausländerrechtliche Verstöße (illegaler Grenzübertritt/Aufenthalt und Urkundendelikte) aufgeführt.)

Gesamtkriminalität, Häufigkeitszahl und Aufklärungsquote

Im Rahmen des jährlich stattfindenden Sicherheitsgespräches nahm Landrat Kneidinger den Sicherheitsbericht 2021 durch Niederbayerns Polizeipräsident Jahn entgegen.

Erfreulicherweise konnte Polizeipräsident Manfred Jahn von einem neuerlichen Rückgang der Gesamtkriminalität im Landkreis Passau um 424 Straftaten (- 9,2 %) auf insgesamt 4.177 Fälle berichten. Er machte jedoch deutlich, dass auch 2021 die Corona-Pandemie Auswirkungen auf die Kriminalität hatte. Es ist davon auszugehen, dass durch die pandemiebedingten Einschränkungen, auch Tatgelegenheiten weggefallen sind. Die Aufhebung dieser Beschränkungen könne sich möglicherweise auch wieder in steigenden Deliktszahlen in diesem Jahr bemerkbar machen.

Die sogenannte Häufigkeitszahl (HZ) ist ein wichtiger Index für die Kriminalitätsbelastung der Bevölkerung. Der Rückgang bei der Gesamtkriminalität spiegelt sich folglich auch in der Häufigkeitszahl für den Landkreis Passau wider. Sie errechnet sich aus den erfassten Straftaten in einem Jahr gerechnet auf 100.000 Einwohner. Für den Landkreis Passau beträgt die HZ für das vergangene Jahr 2.159. Dies entspricht einem Rückgang von 9,6 % (- 229 Fälle) im Vergleich zum Vorjahr.

Die sogenannte Aufklärungsquote (AQ) konnte um 0,9 % gegenüber 2020 auf 75,9 % gesteigert werden. Der Landkreis Passau liegt damit bei der AQ über dem niederbayernweiten Wert (72,9 %) und deutlich über dem bayernweiten Durchschnitt von 66,9 %. 

Gewalt-, Straßen-, Diebstahls- und Wohnungseinbruchskriminalität

Im Bereich der Gewaltkriminalität kann ein Rückgang von 49 Fällen, auf insgesamt 119 Delikte verzeichnet werden. Bei der Gewaltkriminalität werden unter anderem sämtliche Straftaten gegen das Leben oder die körperliche Unversehrtheit erfasst.

Die Fallzahlen haben sich im vergangenen Jahr auch bei der Straßen- und Diebstahlskriminalität positiv entwickelt.

Im Bereich der Straßenkriminalität wurde ein Rückgang um 63 Fälle auf 529 Straftaten gegenüber dem Vorjahr erfasst. Bei der Straßenkriminalität werden solche Delikte berücksichtigt, die ausschließlich oder überwiegend auf öffentlichen Straßen, Wegen oder Plätzen begangen werden.

Die Diebstähle sind um 142 Fälle auf nunmehr 745 Delikte zurückgegangen.

Damit liegen die Fallzahlen bei der Gewalt-, Straßen- und Diebstahlskriminalität auf dem jeweils niedrigsten Stand der letzten zehn Jahre.

Ein deutlicher Anstieg wurde im Bereich der Wohnungseinbrüche registriert. Lag die Zahl 2020 noch bei 15 Fällen, so waren es im vergangenen Jahr insgesamt 37 Delikte.

Die Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität hat sowohl im repressiven als auch im präventiven Bereich weiterhin eine hohe Priorität in unserer täglichen Arbeit, betonte Polizeipräsident Manfred Jahn.

Rauschgiftkriminalität

Im Bereich der Rauschgiftkriminalität stiegen die Zahlen im vergangenen Jahr auf 434 Fälle, 56 Fälle mehr als 2020 registriert wurden. Die Rauschgiftkriminalität umfasst dabei fast ausschließlich Delikte, die zumeist durch polizeiliche Ermittlungen erst aufgedeckt werden und einen Zusammenhang zwischen statistischem Fallaufkommen und erfolgreicher Intervention der Polizei zum Ausdruck bringt.

Verkehrsunfallstatistik

Im Sicherheitsgespräch wurde auch auf die Verkehrsunfallstatistik reflektiert. Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 9,96% auf 5.798 Unfälle erhöht. Auch die Zahl der Verkehrsunfälle mit verletzten Personen hat zugenommen. Registrierte man 2020 im Landkreis Passau 578 Verkehrsunfälle mit verletzten Personen, so waren es im vergangenen Jahr 603; dabei wurden 809 Personen verletzt (2020: 777).

Einen Rückgang vermeldet die Polizei im Bereich der tödlich verletzten Verkehrsteilnehmer. Kamen im Landkreis Passau im Jahr 2020 insgesamt 11 Personen in Folge eines Verkehrsunfalls ums Leben, so waren es im Berichtsjahr 6 Verkehrsteilnehmer.

Im Bereich der Hauptunfallursachen Alkohol und überhöhte Geschwindigkeit stiegen die Unfallzahlen im letzten Jahr an. Waren es im Jahr 2020 noch 46 Verkehrsunfälle in Folge von Trunkenheit im Verkehr, so wurden 2021 im Landkreis Passau 58 solcher Verkehrsunfälle erfasst. Die Unfälle aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit stiegen um 37,82%; im vergangenen Jahr wurden 266 solcher Verkehrsunfälle registriert (2020:193).

In Anlehnung an das neue Verkehrssicherheitsprogramm 2030 „Bayern mobil – Sicher ans Ziel“ führt das Polizeipräsidium Niederbayern auch heuer wieder verstärkt Kontrolltätigkeiten zur Bekämpfung der Hauptunfallursachen durch. „Dies gehört für unsere Kolleginnen und Kollegen auch in diesem Jahr zu den Hauptaufgaben im Verkehrsbereich“, bekräftigte Polizeipräsident Manfred Jahn.

Stärkung des Sicherheitsgefühls

Polizeipräsident Manfred Jahn betonte im Rahmen des Sicherheitsgesprächs, dass im Jahr 2022 neben der Gewährleistung der objektiven Sicherheitslage und der Verkehrssicherheit insbesondere die Stärkung des Sicherheitsgefühls der Bevölkerung eine zentrale Aufgabe der Polizei sein wird: „Die Polizei Niederbayern will das erreichte Sicherheitsniveau nachhaltig stärken und damit einen wesentlichen Teil dazu beitragen, dass der Landkreis Passau weiterhin als qualitativ hochwertige Heimatregion wahrgenommen werden kann.“

Abschließend bedankte sich der Polizeipräsident im Namen aller Polizeibeschäftigten für die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Landkreis Passau.

„Sicherheit heißt Lebensqualität“

Landrat Raimund Kneidinger bezeichnete das subjektive Sicherheitsgefühl der Menschen als „absolut kennzeichnend für die Lebensqualität einer Region“. Das gute Gefühl, dass die Bürgerinnen und Bürger hier seit Jahren hätten, gründe sich auf objektiv herausragend gute Zahlen, „die sogar im Trend liegen, immer besser zu werden“. Besonders erfreulich sei der historisch niedrige Stand bei Gewalt-, Straßen- und Diebstahlskriminalität. Die jetzt vorgelegte Bilanz für den Landkreis Passau sei daher ein „beeindruckendes Erfolgsdokument unserer Polizistinnen und Polizisten“.

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