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Freitag, April 26, 2024

„Quervernetzung Grünes Band“

Lesestoff

Naturschutz in Kooperation mit konventioneller und ökologischer Landwirtschaft

Hinterschmiding. Entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs ist ein 12.500 Kilometer langer Lebensraumverbund vom Eismeer bis zum Schwarzen Meer entstanden. Schon seit den 1990er Jahren setzt sich der Bund Naturschutz für den Schutz dieses Raumes ein. 765 Kilometer dieses Grünen Bands liegen in Bayern.

Es ist ein Rückzugsgebiet für seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Das Band bildet quasi ein bedeutendes Biotopverbund-Rückgrat, das weiterentwickelt werden muss. Der Freistaat Bayern hat sich auch deshalb zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 auf 15 Prozent Offenland der Landesfläche ein Netz aus verbundenen Biotopen zu schaffen, um das große Artensterben zu stoppen.

In diesem Zusammenhang steht auch der pilotartige Anbau des „Veitshöchheimer Hanfmix“ im Bayerischen Wald auf einer privaten Fläche, die von einem Biogasbetreiber im Bereich der Gemeinde Hinterschmiding gepachtet wurde. Dieses Projekt wurde kürzlich der Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber vorgestellt.

(Foto: Bund Naturschutz)

Tobias Windmaißer, Projektmanager für das Vernetzungsgebiet Innerer Bayerischer Wald, erklärt dabei: „Quervernetzung Grünes Band ist die Erhaltung artenreicher Bergwiesen und -weiden. Durch die Felder mit blühenden Energiepflanzen entstehen zusätzliche Lebensräume auch in ackerbaulich oder intensiver genutzten Bereichen. Es profitieren eine Vielzahl von Insekten und Vögel wie Stieglitz und Rebhuhn.“ Diese Vogelarten sind selten geworden infolge fehlender Lebensräume. Der „Veitshöchheimer Hanfmix“ enthält THC-freien Nutzhanf. Es ist eine mehrjährige Blühmischung, die auch zu einer nachhaltigen, regionalen Energiegewinnung beiträgt. Es entwickeln sich dadurch durchwurzelte, humusreichere und damit gesunde Böden. Diese sind die Grundlage für ein größeres Wasserspeichervermögen des Ackerbodens. Es werden weniger Boden und Nährstoffe abgeschwemmt. Nach der Blüte können Pflanzen in einer Höhe von ca. 20 cm abgeschnitten werden. Der Schnitt kann zur Energiegewinnung verwendet werden. Der Bestand an mehrjährigen Pflanzen kann bis zu acht Jahre genutzt werden. Eine intensive Bodenbearbeitung ist dabei nicht nötig. Es ist eine echte Alternative zur dominanten Maismonokultur, die intensiv jedes Jahr bearbeitet werden muss.

(Foto: Bund Naturschutz)

Die ersten Anbauversuche dieser Saatgutmischung im Bayerischen Wald wurden im Rahmen des Projekts „Quervernetzung Grünes Band“ fachlich und finanziell unterstützt. Ab dem kommenden Jahr soll eine Förderung über das Kulturlandschaftsprogramm KULAP möglich sein.

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