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Montag, April 29, 2024

Ostbayerns beste Gesellen geehrt

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Handwerkskammer zeichnet 64 Sieger des Leistungswettbewerbs des Deutschen Handwerks in Neunburg vorm Wald aus

Neunburg vorm Wald. 64 Nachwuchshandwerker aus ganz Ostbayern haben gezeigt, was in ihnen steckt: Sie haben den Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks auf Kammerebene in ihrem jeweiligen Beruf gewonnen. Dafür wurden sie vergangenen Samstag zusammen mit ihren Ausbildungsbetrieben mit einer Ehrenurkunde ausgezeichnet. „Sie sind die Macher der kommenden Jahre, die das Handwerk in Zukunft entscheidend mitgestalten werden“, sagte Dr. Georg Haber, Präsident der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, in der Schwarzachtalhalle in Neunburg vorm Wald. Heuer fand der Berufswettbewerb unter dem Motto „Wir wissen, was wir tun“ statt.

Handwerker sind begehrte Fachkräfte

Ob im Hörakustiker-Handwerk, in der Kfz-Mechatronik oder als Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk – laut Haber stützen sich die Erfolgsgeschichten der Gewinner auf ein Zusammenspiel von Betrieben, Lehrern und Eltern. Allen an der Ausbildung Beteiligten sprach er deshalb seinen Dank aus.

HWK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger bescheinigte den jungen Gesellen sehr gute Aussichten: „Das Handwerk braucht top ausgebildete Leute.“ Aufgrund des Fachkräftemangels seien Handwerker begehrt wie nie, ergänzte Haber. „Unser Wirtschaftszweig wird wieder mehr geschätzt, auch weil das Handwerk in den Krisenmonaten seine Stärken deutlich gezeigt und die Region am Laufen gehalten hat. Man wird begreifen, dass sich eine handwerkliche Karriere lohnt, gerade in diesen Zeiten.“ Im Namen der Stadt Neunburg vorm Wald beglückwünschte Bürgermeister Martin Birner die Sieger und betonte den hohen Stellenwert des Handwerks für die Region: „Allein im Landkreis Schwandorf sorgen über 300 Handwerksbetriebe Tag für Tag für mühelosen Zugang zu Licht, Wärme, Wasser, Denkmal- und Klimaschutz und vielem mehr.“ Die Geehrten könnten sehr stolz auf ihre Leistungen sein.

Traditionsreicher Wettbewerb würdigt duale Ausbildung

Der seit 1951 durchgeführte Berufswettbewerb zählt zu den größten und traditionsreichsten in Europa. Er dient dazu, die Ausbildungsleistungen in der Öffentlichkeit herauszustellen, die Berufsausbildung des Handwerks zu fördern und die hohe Qualität des dualen Ausbildungssystems in Deutschland zu unterstreichen. Um am Wettbewerb teilnehmen zu dürfen, mussten die Gesellen in der praktischen Prüfung mindestens die Note „Gut“ erreichen. Nach dem Leistungswettbewerb auf Kammerebene treten die Nachwuchshandwerker gegen ihre bayerische Konkurrenz an: Die Siegerehrung auf Landesebene findet am 28. Oktober 2022 in der Josef-von-Fraunhofer-Halle in Straubing statt. Die Bundessieger werden am 9. Dezember 2022 in Augsburg gekürt. Deutschlandweit nehmen jährlich rund 3.000 Junghandwerker am Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks teil.


Hintergründe zum Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks

Der „Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks“ wird jährlich in rund 150 Wettbewerbsberufen durchgeführt. Junge Handwerker treten im ganzen Bundesgebiet an, um die Besten in ihrem Beruf zu werden. Das Ermitteln der Sieger erfolgt in vier Stufen: beginnend in der Regel auf der Innungsebene, dann auf Handwerkskammer-, Landes- und final auf Bundesebene. Teilnahmeberechtigt sind Junghandwerker, die ihre Gesellenprüfung in der Zeit vom Winter des Vorjahres bis zum Sommer des Wettbewerbsjahres abgelegt und zum Zeitpunkt der Gesellen- oder Abschlussprüfung das 27. Lebensjahr noch nicht überschritten haben. Die ersten Ansprechpartner für interessierte und qualifizierte junge Handwerker sind zunächst die Innungen und Handwerkskammern. Um antreten zu können, müssen die Auszubildenden mit einem Berufsausbildungsvertrag in die Lehrlingsrolle der Handwerkskammer eingetragen sein.

Ziele des Wettbewerbs

Der Leistungswettbewerb soll die Vorzüge der betrieblichen Ausbildung herausstellen, die Achtung vor der beruflichen Arbeit im Handwerk stärken, für das Handwerk werben, die Öffentlichkeit für die Bedeutung der Ausbildungsleistungen des Handwerks sensibilisieren und begabte Lehrlinge in ihrer beruflichen Entwicklung fördern. Den Contest gibt es bereits seit 1951, bis 2007 firmierte er unter dem Namen „Praktischer Leistungswettbewerb der Handwerksjugend – PLW“. Ab 1960 wurde eine feierliche Abschlussveranstaltung etabliert, bei der die Bundessieger gewürdigt werden. Der Bundespräsident hat stets die Schirmherrschaft über den Wettbewerb, aktuell Frank-Walter Steinmeier. Pro Jahr nehmen mittlerweile rund 3.000 junge Handwerker am Wettbewerb teil.

„Die Gute Form“ – paralleler Wettbewerb prämiert Gestaltung im Handwerk

Seit 1988 gibt es parallel den Gestaltungswettbewerb „Die Gute Form im Handwerk – Handwerker gestalten“. Mit diesem Wettbewerb verbindet sich die Zielsetzung, Ästhetik und Kreativität in der Ausbildung stärker zu akzentuieren. Zudem soll eine breitere Öffentlichkeit auf die Bedeutung individueller Formgebung und Gestaltung im Handwerk aufmerksam gemacht werden.

Deutschlands Beste werden in diesem Jahr in Augsburg geehrt

Die ersten Bundessieger des Leistungswettbewerbs und die ersten Preisträger „Die Gute Form“ werden auf der festlichen Schlussveranstaltung mit einer Urkunde und einem Geschenk geehrt – in diesem Jahr findet die Abschlussveranstaltung am 9. Dezember in Augsburg statt.

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